Auslaufende Verträge in 2025 Salah, Kimmich, Messi und Co. - Der Poker der Superstars
Seit dem 1. Januar dürfen andere Vereine offiziell mit Spielern verhandeln, deren Verträge im Sommer 2025 auslaufen. Dazu gehören diesmal viele Profis von außergewöhnlichem Kaliber.
Was haben Vincent Kompany und Arne Slot gemeinsam? Freunde von Äußerlichkeiten könnten an dieser Stelle auf die identische Frisur - oder eben Nicht-Frisur - hinweisen, doch in diesem Text soll es nicht um Glatzen gehen. Stattdessen aber darum, dass einige ihrer allerbesten Spieler vielleicht bald nicht mehr da sind. Und zwar jene, die in diesen Wochen nicht nur mit ihren Leistungen auf dem Platz beschäftigt sind, sondern auch ganz gewaltig mit ihrer Karriereplanung.
Große Star-Fragezeichen beim FC Bayern und in Liverpool
Der FC Bayern München und der FC Liverpool stehen im Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Situation, die so geballt im europäischen Fußball wohl noch nie vorgeherrscht hat. Eine Vielzahl an Profis, nach denen sich fast alle Klubs die Finger lecken würden, könnte im kommenden Sommer ablösefrei den Verein wechseln, weil ihre bis 2025 laufenden Verträge noch nicht verlängert wurden.
Bei den Bayern sind das mit Joshua Kimmich, Manuel Neuer und Alphonso Davies drei Spieler, auf die Kompany garantiert nicht verzichten möchte, zudem muss auch über Leroy Sané und Thomas Müller entschieden werden. In Liverpool ist das "Auslauf"-Trio mit Mohamed Salah, Virgil van Dijk und Trent Alexander-Arnold sportlich sogar noch gewaltiger. Für sie - und viele andere auf ihrer Leistungsebene - geht es jetzt um unvorstellbar viel Geld, ihre Karriere und auch um einige Ausklänge.
Altstars haben noch nicht entschieden, Salah "weit entfernt" von Vertrag
Denn zu dieser Garde der Spieler, die nur noch ein paar Monate an ihre Klubs gebunden sind, gehören eben auch Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Neymar - vor einigen Jahren waren das noch die drei größten Fußballstars auf dem Erdball.
Neymar spielt in Saudi-Arabien bei Al-Hilal, ist aber mehr im Krankenstand und entsprechend offen bis fraglich ist seine Zukunft. Ronaldo, Neymar-Konkurrent bei Al-Nassr, betont ständig, wie glücklich er in der Wüste sei, auch um ihn gab es allerdings Gerüchte um eine Rückkehr nach Europa. Paris St. Germain soll Interesse haben. Er wird aber wohl genauso an Ort und Stelle bleiben wie Messi bei Inter Miami - entschieden ist das alles aber noch nicht.
Wesentlich spannender wird es offenbar bei Salah, der in der Premier League gerade nicht zu stoppen ist und Scorer-Bestmarken aufstellt - aber eben noch ohne Vertrag ist. Im vergangenen Jahr hat der Ägypter bereits offen seinen Frust geäußert, dass die "Reds" ihm noch kein Angebot gemacht hätten, mittlerweile scheinen die Gespräche zu laufen. Von einem neuen Vertrag "sind wir aber noch weit entfernt" und es gäbe "keinen Fortschritt", sagte Salah bei "Sky Sport".
Eberl: "Zeit für die Entscheidung"
In München scheint das anders zu sein, dort scheinen die Angebote bereits unterbreitet, wo sie zu unterbreiten sind. "Der Urlaub war entspannt, aber natürlich haben wir noch einige Gespräche geführt. Jetzt ist es Zeit für die Entscheidung", sagte Sportvorstand Max Eberl. Er und Sportdirektor Christoph Freund hätten "eine Menge Vorarbeit geleistet. Aber jetzt gehen die Gespräche, ob wir uns einigen oder nicht, in die entscheidende Phase."
Eberl und viele seiner Kollegen erleben gerade wieder hautnah, dass die Topspieler jetzt erst recht am viel längeren Hebel sitzen. Bei einem Vereinswechsel würde ein neuer Arbeitgeber viele Millionen an Handgeld überweisen - neben einem horrenden Gehalt - und darauf müssen auch die bisherigen Klubs reagieren, die einen großen Unterschriftenbonus einräumen müssen. Mitzuhalten, wenn ein Salah, Kimmich oder auch international Jonathan David und national Jonathan Tah auf dem Markt sind, ist sehr teuer.
Abgebende Vereine werden die großen Verlierer
Jahrelang lag die Spannung im Transfermarkt auch darin, welch riesige Ablösesummen welche Vereine für welche Superstars bezahlen werden. In den nächsten Monaten wird das größte Thema das sein, bei welchen Ausnahmespielern es den Klubs gelingen wird, sie weiter an sich zu binden oder wer als "Free Agent" wechselt - ohne, dass der abgebende Verein auch nur einen Cent bekommt.
Spieler (Marktwert laut transfermarkt.de) | Aktueller Verein | Gerüchte über Wechsel zu |
---|---|---|
Trent Alexander-Arnold (75 Millionen) | FC Liverpool | Real Madrid |
Mohamed Salah (55 Millionen) | FC Liverpool | - |
Alphonso Davies (50 Millionen) | Bayern München | Real Madrid |
Joshua Kimmich (50 Millionen) | Bayern München | - |
Jonathan David (45 Millionen) | LOSC Lille | Bayern München |
Leroy Sané (45 Millionen) | Bayern München | Manchester United |
Heung-min Son (38 Millionen) | Tottenham Hotspur | FC Barcelona |
Kevin de Bruyne (35 Millionen) | Manchester City | - |
Jonathan Tah (30 Millionen) | Bayer Leverkusen | FC Barcelona |
Virgil van Dijk (28 Millionen) | FC Liverpool | - |
Wer sich auch nur ein wenig mit Fußball beschäftigt, weiß, dass die Interessenten schon längst mindestens vorgefühlt haben, ob Spieler XY nicht vielleicht zu ihnen kommen möchte. Deswegen gab es auch schon vor dem Jahreswechsel die Berichte, dass Tah vor einem Wechsel zum FC Barcelona stehen würde. Seit dem 1. Januar dürfen die Gespräche auch rein regeltechnisch stattfinden. Der Poker der Superstars hat damit offiziell begonnen.