
Lebensbedrohliche Situation Lebensbedrohliche Situation: Wie Eintracht-Präsident Mathias Beck dem Tod von der Schippe sprang
Wegen einer Lungenentzündung und anschließender Herz-OP fiel Eintracht-Präsident Mathias Beck monatelang aus. Nun schilderte der 54-Jährige, wie brenzlig die Situation tatsächlich war.
Eintracht Frankfurt ist drauf und dran, eine historisch gute Bundesligasaison zu spielen, aber selbst angesichts der ersten möglichen Champions-League-Qualifikation über die Liga gibt es Momente, in denen der Fußball ganz klein und unbedeutend wird. Das weiß Eintracht-Präsident Matthias Beck nur zu gut.
Im Frühjahr erkrankte der Nachfolger von Peter Fischer an einer Lungenentzündung und fiel länger aus. Wie ernst die Lage war, erzählte Beck nun in einer Medienrunde am Donnerstag. "Ich bin Asthmatiker. Wenn es zu einer Grippe kommt, geht die direkt auf die Lunge. Ich habe mich nicht so gut verhalten und weiter gearbeitet. Die Lungenentzündung hat sich dann deutlich verschlechtert", so Beck.
Beck: "Gesundheitlich so schlecht dran wie nie"
Neun Wochen lang wurde Beck zuhause behandelt, bis ihn die Ärzte ins Krankenhaus überwiesen. "Sie sagten: Wir wissen nicht, warum es nicht besser wird", so Beck. In der Klinik stellte sich heraus, dass der Sauerstoffgehalt im Blut viel zu niedrig, gleichzeitig der Cholesterinspiegel viel zu hoch war. Was eine Untersuchung beim Kardiologen nach sich zog.
Der Gesundheitszustand Becks war da schon desaströs. "Zu dem Zeitpunkt war ich gesundheitlich so schlecht dran wie nie. Ich war total kraftlos, es ging gar nichts mehr, ich hatte einen verschwommenen Blick, es ging mir wirklich schlecht", so Beck.
Beck: "Ist das Gefäß zu hundert Prozent zu, dann geht nichts mehr"
Beim CT wurde ein Problem mit dem Herzen festgestellt. "Ich bin sofort in den OP gekommen. Dort habe ich einen Katheter bekommen und man hat festgestellt, dass das eine Gefäß zu 90 Prozent zu war. Ich hatte riesiges Glück, dass ich an dem Tag im Krankenhaus war. Es war eine kritische Situation", so Beck. Auf die Nachfrage, ob die Situation lebensbedrohlich war, sagte er: "Ja. Ist das Gefäß zu hundert Prozent zu, dann geht nichts mehr."
"Im Nachgang bin ich heilfroh, wie es gelaufen ist. Eine Stunde nach der Operation war ich schon wieder so wie früher. Ich hatte wieder ein ganz anderes Verhältnis zu meiner Gesundheit", so Beck weiter. Seit dem 24. März ist der Eintracht-Präsident wieder als solcher tätig, allerdings zunächst in reduzierter Form. "Drei Tage in der Woche bin ich am Riederwald, zwei Tage im Home Office", so Beck.
Beck: "Das Herz ist repariert"
Eine Lehre der Erkrankung sei, in Zukunft mehr delegieren zu wollen. Themen gibt es indes genug. Infrastrukturell hat der Verein einige Baustellen, am Riederwald soll eine neue Unterbringung für Nachwuchssportler entstehen, in Nied ein Schwimmbad, außerdem sucht der Verein nach weiteren Baugeländen, um zentrale Sportstätten entstehen zu lassen. Hinzu kommt der Dialog mit der aktiven Fanszene, die in der jüngeren Vergangenheit nicht nur für positive Schlagzeilen sorgte.
Und natürlich der Saisonendspurt der Fußballer. "Die anderen müssen, wir können", so Beck zur Aussicht auf die Qualifikation zur Königsklasse mit Blick auf Konkurrenten wie RB Leipzig oder Borussia Dortmund. Das Herz macht die Spannung im Saisonfinale auf jeden Fall wieder mit. "Das ist repariert", so Beck.