"Salto Nullo" beim Comeback Stabhochspringer Lita Baehre auf dem "Boden der Tatsachen"
In Düsseldorf feierte Bo Kanda Lita Baehre am Sonntag (04.02.2024) sein Comeback nach langer Verletzungspause. Im Sportschau-Gespräch hat der Stabhochspringer erklärt, warum das enttäuschend verlief und was er sich für die Saison vorgenommen hat.
Über sechs Monate hatte Bo Kanda Lita Baehre auf sein Comeback warten müssen - und dann war es schon nach drei (erfolglosen) Sprüngen beendet. Beim Istaf Indoor Meeting in seiner Heimat Düsseldorf legte der 24-Jährige im Stabhochsprung einen "Salto Nullo" hin und war als erster Athlet ohne übersprungene Höhe raus - er scheiterte dreimal am Einstieg über 5,40 Meter.
Lita Baehre: "Keine Ausreden, das lag an mir"
Wegen einer Meniskus-Verletzung war Lita Baehre lange ausgefallen. Jetzt ist er zwar zurück, aber hat auch schmerzvoll erfahren müssen, dass zwischen einem bloßen Comeback und der Rückkehr in die Weltelite ein großer Unterschied ist.
Dass er direkt aus dem Trainingslager in Südafrika anreiste und der Rückflug einen Tag später als geplant stattfand, mag zwar ein störendes Detail gewesen sein. Aber es war nicht die Erklärung für das enttäuschende Ergebnis.
"Natürlich hatte ich andere Vorstellungen, aber so wird man auf den Boden der Tatsachen im Wettkampf zurückgeholt. Ich bin auch gar nicht der Typ, der nach Ausreden sucht, das lag an mir", sagte der DLV-Athlet im Sportschau-Gespräch: "Ich habe in den ersten beiden Sprüngen technische Fehler gemacht. Der dritte war besser, aber es hat noch nicht gereicht. Dann wird man eben bestraft, und das zurecht."
Titelverteidigung in Leipzig das Ziel, WM in Glasgow außen vor
Dabei fühlte sich Lita Baehre gut vorbereitet, als er in Düsseldorf an den Start ging. Es sei "auf jeden Fall mehr drin gewesen, weil ich mich in einer guten Verfassung fühle". Doch dann holte ihn die Realität des Wettkampfes ein. "Es gibt im Stabhochsprung so viele Komponenten, die zusammenpassen müssen. Da reicht es nicht, nur körperlich fit zu sein", sagte der aktuelle deutsche Hallen- und Freiluft-Meister.
In zwei Wochen will Lita Baehre versuchen, seinen Titel in Leipzig zu verteidigen. Zuvor bestreitet er noch einen Wettkampf in Lievin (Frankreich), am 23. Februar steht mit dem Istaf in Berlin derzeit seine letzte Teilnahme im Stabhochsprung in der Halle auf dem Plan. Mit der WM in Glasgow Anfang März plane er nicht, aber: "Wenn es klappt, springe ich da auf jeden Fall. Aber das ist nicht mein Fokus."
In Bestform zu den Olympischen Spielen
Denn der liegt vor allem darauf, wieder zu alter Form zu finden und für die Höhepunkte in der Freiluftsaison bereit zu sein. Vom 7. bis 12. Juni finden in Rom die Europameisterschaften statt, bei denen er als aktueller Silbermedaillen-Gewinner an den Start gehen wird. Vom 26. Juli bis 11. August steht dann das größte aller Events an: die Olympischen Spiele in Paris.
"Natürlich habe ich die im Hinterkopf. Ich war ja schonmal bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio dabei und möchte beim nächsten Mal nicht nur Elfter werden", sagte Lita Baehre. Grundsätzlich nehme er sich in dieser Saison vor, "höher als jemals zuvor zu springen. Deswegen mache ich auch alles, verlängere meinen Anlauf, verlängere meine Stäbe".
2022 ist Lita Baehre 5,90 Meter in Berlin gesprungen. Paris wäre der perfekte Moment, um das Ziel einer neuen Bestleistung zu verwirklichen.