Francisco Costa wirft

Viertelfinale der Handball-WM Costa-Kampfansage: "Ich weiß, wir können Deutschland schlagen"

Stand: 29.01.2025 11:49 Uhr

Sie sind 19 und 22 Jahre jung und schon die Gesichter ihrer Handball-Nation: Francisco Costa und Martim Costa gehen mit viel Mut und forschen Tönen in das Viertelfinale am Mittwochabend (20.30 Uhr, live im Ersten, im Stream und im Live-Ticker bei sportschau.de) gegen Deutschland.

Von Christian Hornung und Maike Elger, Oslo

Im Doppel-Interview sind die Rollen der beiden etwas anders als auf der Platte. "Martim kann viel besser Englisch, aber ich versuche mein Bestes", sagt Francisco lachend, als er mit der Sportschau über das historisch gesehen bislang größte Spiel des portugiesischen Handballs spricht.

Was er vor der Partie als Mittel zum Sieg fühlt, beschreibt der Youngster so: "Es geht darum, keine Angst zu haben, stark zu sein, fokussiert zu sein. Portugal stand noch nie in einem Viertelfinale, aber wir sind bereit, die Geschichte noch weiter zu schreiben. Wir haben Schweden, Norwegen und Spanien hinter uns gelassen. Wir sind ein kleines Land, aber wir haben große Träume."

"Wichtigster Baustein ist unser Teamgeist"

Martim Costa beschreibt die Mission genauso offensiv: "Schön im Viertelfinale zu sein, aber wir wollen mehr. Ich weiß, dass es hart wird, aber auch, dass wir Deutschland schlagen können. Wir haben eine Super-Defensive, wir sind stark aus dem Rückraum, vom Kreis und auf den Außen. Wir haben auch sehr gute Torhüter - aber der wichtigste Baustein bei uns ist unser Teamgeist."

Das kleinste und engste Team in diesem Team ist natürlich das Brüderpaar. Sie spielen nicht nur in der Nationalmannschaft zusammen, sondern auch im Verein, bei Sporting Lissabon, dort sorgen sie auch in der Champions League für Furore. Praktischerweise werden sie bei Sporting auch noch von ihrem Vater trainert, von Ricardo Costa.

Wege können sich auch mal trennen

Können sich die beiden eigentlich auch eine Trennung vorstellen, wenn zumindest einer von beiden dem Werben der vielen Topklubs aus ganz Europa erliegt? Beide bejahen die Frage, Francisco sagt dazu: "Ich liebe Martim und genieße jede Sekunde auf dem Feld neben ihm. Er weiß einfach immer, was ich mache, was die besten Lösungen sind. Aber natürlich können sich die Wege auch einmal trennen."

Martim meint: "Ich trage gerne die Verantwortung für ihn, es ist etwas ganz Spezielles, mit ihm zusammen spielen zu dürfen und ich kenne natürlich jede Facette seiner Persönlichkeit. In der Zukunft kann viel passieren, aber wir lieben es beide, dass wir jetzt gemeinsam hier stehen und dann auch wieder im Klub."

"Ich will ihn im Training immer schlagen"

Kann der eine Bruder den anderen aber nicht auch mal nerven? Kiko lacht, überlegt kurz, dann antwortet er: "Es ist auf jeden Fall so, dass ich ihn in jedem Trainingsspiel immer schlagen will." Martim nickt auch dazu. Und dann erzählen sie noch, was sie besonders antreibt.

Francisco krempelt seinen Trainingspullover hoch, zeigt sein Tattoo auf dem linken Unterarm. "A Q" steht dort, das sind die Initalien seines vor vier Jahren verstorbenen Mentors, Portugals Torwart-Legende Alfredo Quintana. Kiko erkklärt: "Er ist immer noch in jedem Match bei uns, wie spielen auch für ihn. Wir wollen für ihn die Geschichte schreiben, die er mit uns begonnen hat."

"Will am Ende das Beste rausgeholt haben"

Martim spricht auch über sein ganz enges Verhältnis zum verstorbenen Idol, beschreibt dazu noch eine ganz persönliche Motivation: "Am Ende meiner Karriere will ich sagen können, dass ich das Beste herausgeholt habe." Das gelte auch für das Spiel am Mittwochabend gegen Deutschland.