Gerichtsanhörung Rubiales weist Korruptionsvorwürfe zurück
Spaniens früherer Fußball-Verbandspräsident Luis Rubiales hat die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen. Er habe "nie" Geld auf "irreguläre Weise" erhalten, sagte der 46-Jährige am Montag (29.04.2024) nach seiner Gerichtsanhörung in Majadahonda in der Nähe von Madrid.
Das berichteten der staatliche Fernsehsender "RTVE" und andere Medien nach der Befragung von Rubiales durch die in der Korruptionssache zuständige Richterin unter Berufung auf Justizkreise.
Rubiales war Anfang April bei seiner Rückkehr aus der Dominikanischen Republik nach Spanien von der Polizei festgenommen worden. Der Ex-Funktionär steht unter anderem im Verdacht, im Zusammenhang mit der Verlegung des spanischen Supercups nach Saudi-Arabien illegale Provisionen eingestrichen zu haben.
Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafe von zweieinhalb Jahren
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Neben Rubiales werden auch der neue Verbandschef Pedro Rocha und weitere ehemalige Funktionäre der Geldwäsche, der Bestechung im geschäftlichen Verkehr, der ungetreuen Verwaltung und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation beschuldigt.
Rubiales, der seine Amtsführung zwischen 2018 und 2023 als "sehr gut" bezeichnete, muss einmal im Monat vor Gericht erscheinen. Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Justizkreise berichtet, muss er auch eine Genehmigung einholen, wenn er außerhalb Spaniens reist.
Der Spanier war im September im Zuge des Kuss-Skandals bei der WM 2023 in Australien, der im vorigen Sommer weltweit für Aufsehen gesorgt hatte, als RFEF-Chef zurückgetreten. Er wurde anschließend unter anderem vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt. Der damalige Funktionär hatte bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Titel die Spielerin Jennifer Hermoso (33) übergriffig auf den Mund geküsst. Die Stürmerin widersprach der Aussage von Rubiales, der Kuss sei einvernehmlich erfolgt, und erstattete Anzeige.