Übergriff nach WM-Finale Spaniens Verband bestätigt Rücktritt von Rubiales
Der Chef des spanischen Fußballverbandes Luis Rubiales ist von seinen Ämtern zurückgetreten. Er hatte bei der Fußball-WM die Spielerin Jenni Hermoso übergriffig auf den Mund geküsst.
Der 46-Jährige zog damit doch noch die vielfach geforderte Konsequenz aus seinem weltweit kritisierten Verhalten nach dem WM-Finale. Er werde zurücktreten, sagte Rubiales in einem Interview mit dem englischen Journalisten Piers Morgan, "weil ich meine Arbeit nicht fortsetzen kann". Der spanische Verband RFEF bestätigte den Rücktritt am Montag (11.09.2023).
Hermoso hatte zuvor Anzeige gegen Rubiales gestellt. Die Staatsanwaltschaft reichte Klage wegen sexueller Nötigung ein.
Spanische Medien veröffentlichten am Sonntagabend einen Brief von Rubiales an den Verband, in dem er auch seinen Rücktritt als Vizepräsident des europäischen Fußballverbands UEFA erklärte. "Nach der raschen Suspendierung durch die FIFA und den übrigen gegen mich eingeleiteten Verfahren ist es offensichtlich, dass ich nicht in der Lage sein werde, in mein Amt zurückzukehren", so Rubiales in dem Schreiben: "Das Beharren auf dem Abwarten und Festhalten an der Position wird weder für den Verband noch für den spanischen Fußball etwas Positives bewirken."
Nationalspielerinnen im Streik, Trainer entlassen
Der Präsident hatte einen Rücktritt bis zuletzt vehement abgelehnt und sich stattdessen als Opfer einer Kampagne dargestellt. Die Nationalspielerinnen traten in Streik, Weltmeistertrainer Jorge Vilda wurde wegen seiner engen Bindung zu Rubiales von seinen Aufgaben entbunden.
Sperre durch die FIFA
Am vergangenen Montag hatte sich auch die Männer-Nationalmannschaft öffentlich von Rubiales distanziert und sein Verhalten "inakzeptabel" genannt. Der Weltverband FIFA sperrte ihn vorläufig für 90 Tage, das nationale Sportverwaltungsgericht TAD beschäftigt sich mit dem Fall. Die Regionalverbände Spaniens verweigerten ihm die Gefolgschaft.
Rubiales war im Mai 2018 zum Präsidenten des spanischen Verbandes gewählt worden.