Übergriff nach WM-Finale Hermoso bekräftigt vor Gericht Vorwurf gegen Rubiales
Im Prozess um den Vorwurf des sexuellen Übergriffs hat die spanische Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei einer Befragung vor Gericht bekräftigt, dass der frühere Chef des spanischen Fußballverbandes RFEF, Luis Rubiales, ihr ohne Einverständnis einen Kuss gegeben habe.
"Jetzt hängt alles von der Justiz ab", sagte die 33-Jährige anschließend am Dienstag (02.01.2024) beim Verlassen des Staatsgerichtshofes in Madrid.
FIFA sperrt Rubiales für drei Jahre
Rubiales hatte sie am 20. August bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Finale in Sydney auf den Mund geküsst und damit eine Welle der Empörung ausgelöst, in dessen Folge er von der FIFA für drei Jahre und dem spanischen Sportgerichtshof gesperrt wurde und als RFEF-Chef zurücktrat.
Rubiales beteuert weiterhin, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt. Die Spielerin hatte jedoch schon damals geklagt, sie habe sich bei der Siegerehrung "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe".
Haftstrafe bis zu vier Jahren möglich
Die spanische Staatsanwaltschaft wirft Rubiales sexuellen Übergriff und Nötigung vor. Nach einem neuen spanischen Gesetz wird "sexuelle Belästigung" wie ein "sexueller Übergriff" behandelt. Aufgrund dieses Gesetzes droht Rubiales nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Falle eines Schuldspruchs eine Haftstrafe von einem bis vier Jahren oder eine Geldstrafe.
Zunächst muss aber der Untersuchungsrichter entscheiden. Francisco de Jorge hat bereits zahlreiche Zeuginnen und Zeugen befragt, darunter auch mehrere Spielerinnen des spanischen Weltmeister-Teams. Er muss entscheiden, ob Rubiales auf die Anklagebank kommt.
Unterdessen hat Hermoso einen neuen Verein gefunden. Die 33-Jährige wechselt innerhalb der mexikanischen Liga vom CF Pachuca zum mehrmaligen Meister Tigres Feminil. Das gaben die Fußballerin und der Verein in den sozialen Medien bekannt.