Das Logo des FC Everton auf der Eckfahne

Premier League Everton vor Verkauf an Besitzer von AS Rom

Stand: 23.09.2024 19:34 Uhr

Der FC Everton steht vor einem Verkauf: Der englische Traditionsklub soll an eine Investorengesellschaft gehen, der auch die AS Rom gehört.

Die Friedkin Group, die dem amerikanischen Milliardär Dan Friedkin gehört, soll 94 Prozent der Aktien des FC Everton übernehmen. Die gehören bislang der Blue Heaven Holdings, einer Gesellschaft des iranisch-britischen Milliardärs Farhad Moshiri.

Die Unternehmen bestätigten in einer gemeinsamen Erklärung die Einigung. Die Transaktion müsse demnach noch von der Premier League, dem englischen Fußballverband und der Finanzmarktaufsichtsbehörde genehmigt werden.

Everton nach AS Rom Friedkins zweiter Klub

Damit würde Friedkin neben der AS Rom ein zweiter Klub gehören. Da beide Klubs nicht in derselben Liga spielen, gibt es für den Deal in dieser Hinsicht keine Einschränkung. Von der UEFA wären erst Maßnahmen denkbar, wenn beide im selben europäischen Wettbewerb spielen würden. Rom ist in der laufenden Saison in der Europa League aktiv, Everton ist international nicht vertreten.

Die UEFA erlaubte allerdings zuletzt auch den in Verbindung stehenden Klubs Manchester City und FC Girona sowie Manchester United und OGC Nizza den gemeinsamen Start in den jeweiligen Europapokalwettbewerben.

Neues Stadion soll eine bessere Zukunft bringen

Everton gewann zuletzt 1987 die Meisterschaft, den Klub plagen Schulden in einer Gesamthöhe von umgerechnet gut 720 Millionen Euro. Rund ein Drittel der Verbindlichkeiten stammt aus Anleihen des Vereins bei Friedkin. "Wir freuen uns darauf, dem Klub Stabilität zu verleihen und unsere Vision für seine Zukunft zu teilen, einschließlich der Fertigstellung des neuen Everton-Stadions am Bramley-Moore-Dock", sagte ein Sprecher der Friedkin-Gruppe.

Das neue Stadion des FC Everton

Das neue Stadion des FC Everton

Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Everton bedeutet der bereits lange angestrebte Auszug aus dem seit 1892 als Spielstätte angestammten und entsprechend unrentablen Goodison Park. Ab 2025 soll das Team von Manager Dyche seine Heimspiele im neuen Everton Stadium austragen. Durch die 52.000 Zuschauer fassende Arena auf einem ehemaligen Dock-Gelände am Liverpooler Hafen sollen die Spieltags-Einnahmen signifikant gesteigert werden.

Auch 777 war im Gespräch

Zwischenzeitlich hatten auch der US-Tycoon John Textor sowie die Investment-Gesellschaft 777, die am Berliner Zweitligisten Hertha BSC beteiligt ist, Interesse am Kauf des Klubs.

Textor, auch Besitzer des französischen Erstligisten Olympique Lyon, musste aber wegen seiner Beteiligung an Evertons Ligarivale Crystal Palace zurückziehen. 777 befindet sich selbst in finanziellen Schwierigkeiten und hielt mehrere ausgehandelte Fristen nicht ein.

Das undurchsichtige Fußball-Imperium von Investor 777 Partners

Philippe Auclair und Robert Kempe, Sportschau, 11.04.2024 13:23 Uhr