Der spanische Nationaltrainer Luis de la Fuente gibt Anweisungen an seine Spieler

Finalturnier der Nations League Spaniens Coach de la Fuente braucht Argumente

Stand: 15.06.2023 07:26 Uhr

Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente ist kaum im Amt, da muss er im Nations-League-Halbfinale gegen Italien schon Argumente gegen seine Kritiker liefern.

Seit Vicente del Bosque am 27. Juni 2016 nach acht Jahren den Job als Nationaltrainer Spaniens aufgab, ist eine seltsame Fluktuation auf diesem Posten eingekehrt. Mit Luis de la Fuente ist jetzt schon fünfte Nachfolger von del Bosque im Amt - und auch er steht wieder unter Druck.

Medien spekulieren über Ablösung

Seit der 61-Jährige Ende März 0:2 in Schottland verlor, spekulieren spanische Medien bereits wieder über eine mögliche Ablösung des Trainers, sollte der Ex-Weltmeister auch am Donnerstag (15.06.2023, 20.45 Uhr, Live-Ticker bei sportschau.de) im niederländischen Enschede gegen Italien verlieren.

De la Fuente hatte im Dezember durchaus überraschend die Nachfolge von Luis Enrique angetreten, der nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der WM gegen Marokko seinen Hut genommen hatte. Wie schnell es bei den spanischen Verbandsbossen aber mit einer Ablösung auch wieder gehen kann, hatten zuletzt die Blitz-Trennungen von Julen Lopetegui, Fernando Hierro und Roberto Moreno gezeigt.

Spielerversteher setzt auf Ballbesitz

Mit de la Fuente, der als Spielerversteher gilt, sollte nun eigentlich wieder Kontinuität einkehren. Der Ex-Profi von Athletic Bilbao, FC Sevilla und Deportivo Alavés wollte an Luis Enriques Ballbesitz-Fußball anknüpfen, doch neben der Niederlage in Schottland gab es daran sogar nach einem 3:0 gegen Norwegen erstaunlich harte Kritik.

Was man de la Fuente aber auf jeden Fall zugute halten darf: Er hat sich nicht gerade für den bequemsten Weg entschieden.

Neustart ohne Ramos und Busquets

Den von Luis Enrique eingeleiteten, aber dann nicht mehr konsequent weitergeführten Umbruch hat er vollendet: Auf Rekordnationalspieler Sergio Ramos verzichtete er, der 36-Jährige erklärte daraufhin seinen Rücktritt . Auch Sergio Busquets, zuletzt Kapitän und der letzte verbliebene Weltmeister von 2010 im Team, ist nicht mehr dabei.

Die Spieler, die er nun um sich versammelt hat, honorieren diesen Mut aber durchaus und geben dem Coach Rückendeckung. Abwehrspieler Jesus Navas lobt: "Der Trainer arbeitet gut, mit Enthusiasmus und Zuversicht, und das ist das Wichtigste. Er ist rund um die Uhr bei uns und hilft uns."

Zwei Siege gegen die Kritiker

Diese Hilfe können Navas und Co. de la Fuente nun zurückgeben - mit einem Erfolg gegen Italien und im Idealfall im Finale am Sonntag (18.06.2023, Live-Ticker bei sportschau.de) in Rotterdam gegen Kroatien. Spätestens dann würden wohl die Kritiker leiser, die behaupten, dass für de la Fuente nach seinen Ämtern bei der U 21 und der Olympiaauswahl die "Furia Roja" eine Nummer zu groß sei.