Nach Empfehlung der Taskforce Rudi Völler ist neuer Direktor der Nationalmannschaft
Der frühere Teamchef Rudi Völler ist Nachfolger von Oliver Bierhoff als Direktor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das gab der DFB nach einer Empfehlung der Taskforce mit Hans-Joachim Watzke, Bernd Neuendorf, Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Mintzlaff, Matthias Sammer und Völler selbst am Donnerstagabend (19.01.2023) bekannt.
Nun müssen die zuständigen Gremien des Deutschen Fußball-Bundes noch zustimmen. Der frühere Weltmeister Völler, der im Sommer 2022 eigentlich in Fußball-Rente gegangen war, soll ab dem 1. Februar Teile der Aufgaben des früheren DFB-Direktors Bierhoff übernehmen.
Dieser hatte den Verband nach dem WM-Vorrunden-Aus der DFB-Auswahl Ende vergangenen Jahres in Katar verlassen. Dem Vernehmen nach wird der DFB die weiteren Bierhoff-Bereiche auf mehrere Schultern verteilen.
Völler: "Dankbarkeit, Leidenschaft und große Motivation"
"Nach vielen tollen Jahren bei Bayer 04 Leverkusen kehre ich dorthin zurück, wo ich schon als Teamchef wunderbare Zeiten erleben durfte. Meine neue Aufgabe bei der Nationalmannschaft gehe ich deshalb mit Dankbarkeit, Leidenschaft und großer Motivation an", sagte Völler in der DFB-Mitteilung. "Als Erstes müssen wir die Grundlagen schaffen für eine erfolgreiche und von ganz Deutschland getragene Heim-Europameisterschaft 2024. Die Spieler dafür haben wir."
Seine Tätigkeiten bei Bayer Leverkusen wird Völler vorerst ruhen lassen, wie der Verein am Freitagmorgen mitteilte. Demnach übt der 62-Jährige während seines DFB-Engagements weder seine Rolle als Klub-Botschafter noch seine Mitgliedschaft im Gesellschafterausschuss bei der Werkself aus.
Neuendorf: "Völler einer der Größten im deutschen Fußball"
Schon an diesem Freitag soll Völler auf seinem neuen Posten vorgestellt werden, Ort: der DFB-Campus. Mit dabei sein werden DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Vizepräsident Hans-Joachim Watzke. "Rudi Völler ist einer der Größten im deutschen Fußball", betonte Neuendorf bereits in der Mitteilung.
Mit ihm hätten sie gemeinsam die optimale Besetzung für die nächsten 20 Monate gefunden. "Ich bin sehr froh, dass Rudi Völler bereit ist, sich dieser herausfordernden Aufgabe zu stellen. Aufgrund seiner Vita, seiner überragenden Erfolge und seines Persönlichkeitsprofils ist er die ideale Lösung für den Deutschen Fußball-Bund", sagte Watzke.
Flick über Völler: "Richtige Besetzung"
ARD-Experte Bastian Schweinsteiger ist ebenfalls überzeiugt von Völler: "Rudi Völler ist eine exzellente Wahl, sehr erfahren und souverän in allen Bereichen des Profi-Fußballs. Und er wird den richtigen Ton treffen, auch gegenüber Nationalspielern, wenn ihm etwas nicht gefällt und das kann bei ihm dann auch mal deutlich werden. Deshalb ist Rudi Völler die richtige Person, auch im Hinblick auf die EM 2024 in Deutschland. "
"Rudi ist eine feste Größe im deutschen Fußball" betonte auch Bundestrainer Hansi Flick. "Mit seiner Art und seinen Erfolgen hat er als Spieler, Trainer und Manager die Fans begeistert. Gerade durch seine Erfahrung bei der Nationalmannschaft und die langjährige Arbeit bei Bayer Leverkusen ist er die richtige Besetzung für die kommenden Aufgaben."
Sein Trainerteam und er würden sich auf den gemeinsamen Weg zur Heim-EM im nächsten Jahr freuen.
Weltmeister als Spieler, Vize-Weltmeister als Trainer
Für Völler steht die Auswahl von Bundestrainer Flick im Fokus. Völler war im vergangenen Sommer als Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen ausgeschieden. Bereits im Jahr 2000 war er in größter DFB-Not eingesprungen, damals sogar als Teamchef.
Er führte die DFB-Auswahl ins WM-Finale 2002, nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 2004 war Schluss. Für viele deutsche Fans gilt der Weltmeister von 1990, der auf eine enorm erfolgreiche Spielerkarriere zurückblicken kann, als Idol.