Start der Nations League Nominierung steht an - Frische Kräfte für das DFB-Team
Das große Wort "Umbruch" passt durchaus zu dem, was Bundestrainer Julian Nagelsmann in seinem Kader vornehmen muss. Er muss junge Spieler finden, die in zwei Jahren bei der Fußball-WM 2026 auf Weltklasse-Niveau spielen können. Umso spannender ist daher die Frage, wen Nagelsmann am Donnerstag um 10 Uhr für die anstehenden Spiele in der Nations League nominiert.
Datum | Begegnung | Anstoßzeit |
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07.09.2024 | Deutschland - Ungarn | 20.45 Uhr |
10.09.2024 | Niederlande - Deutschland | 20.45 Uhr |
11.10.2024 | Bosnien-Herzegowina - Deutschland | 20.45 Uhr |
14.10.2024 | Deutschland - Niederlande | 20.45 Uhr |
16.11.2024 | Deutschland - Bosnien-Herzegowina | 20.45 Uhr |
18.11.2024 | Ungarn - Deutschland | 20.45 Uhr |
Die Zahl der Rücktritte aus der Nationalmannschaft ist nicht außergewöhnlich groß, wohl aber sind es die Namen der Zurückgetretenen. Manuel Neuer, Toni Kroos, Ilkay Gündogan, Thomas Müller - vier Weltstars werden nicht mehr für Deutschland auflaufen.
Die Namen derjenigen, die nun, beginnend mit dem Nations-League-Spiel am Samstag, 7. September, gegen Ungarn, möglicherweise die freien Plätze im DFB-Kader einnehmen werden, sind stattdessen nur für Fachleute klangvoll. Angelo Stiller, Aleksandar Pavlovic, Brajan Gruda, Rocco Reitz - alles Spieler Anfang 20, allesamt talentiert, allesamt erst am Beginn ihrer internationalen Karriere.
Pavlovic als Kroos-Nachfolger?
Bayern Münchens Pavlovic (20) dürfte recht sicher zum Kader gehören, schließlich hätte er schon mit zur EM gedurft, erkrankte aber kurz vorher. Er ist ein Kandidat fürs defensive Mittelfeld, auch für die Startelf, wo die Nachfolge von Toni Kroos geklärt werden muss.
Herausforderer für diese Position könnte vor allem Stuttgarts Stiller (23) sein. Ein weiterer Kandidat ist Mönchengladbachs Reitz (22), der genauso wie Offensivmann Gruda (20, ehemals Mainz, jetzt Brighton) als Trainings-Spieler die EM 2024 erleben durfte. Ob Reitz und Gruda Nagelsmann dabei so sehr beeindruckt haben, dass sie jetzt nominiert werden, ist offen.
Havertz für Gündogan auf die 10?
Für die Gündogan-Nachfolge im zentralen offensiven Mittelfeld gibt es unter den Stammspielern drei hochklassige Kandidaten: Florian Wirtz, Jamal Musiala und vor allem Kai Havertz. Schon während der EM hatten einige Experten gefordert, dass der Mann vom FC Arsenal eine Position nach hinten rückt und damit den Platz des Mittelstürmers freigibt. In dieser Rolle hatte sich Niclas Füllkrug sehr treffsicher gezeigt.
Möglich ist auch die Rückkehr alter Bekannter vom FC Bayern. Serge Gnabry dürfte dabei deutlich bessere Chancen haben als Leon Goretzka, der in den ersten beiden Saison-Pflichtspielen nicht eingesetzt worden ist. Plötzlich wieder gefragt ist Nadiem Amiri (27), zuletzt Ende 2020 ins Nationalteam berufen. Der offensiv orientierte Mittelfeldspieler hat bei Mainz 05 auf sich aufmerksam gemacht und würde zu seinem sechsten Länderpspiel kommen.
Nächste Chance für Alexander Nübel?
Auch im Tor gibt es Fragezeichen. Zwar dürfte klar sein, dass Marc-André ter Stegen (32) vom FC Barcelona nach dem Neuer-Abgang die Nummer eins wird. Da aber auch die weiteren Kandidaten Oliver Baumann (Hoffenheim, 32), Bernd Leno (FC Fulham, 31) und Kevin Trapp (Frankfurt, 32) bereits älter als 30 Jahre sind, könnte Stuttgarts Alexander Nübel (27) eine Chance erhalten.
Bundestrainer Nagelsmann hat den Ruf, jungen Spielern Chancen zu geben und für Überraschungen zu sorgen. Allzu große Experimente sind allerdings nicht zu erwarten - schließlich bietet die Nations League die Chance, sich einen Platz in den Playoffs zur WM 2026 zu erkämpfen.