Nach 82 Länderspielen Gündogan beendet DFB-Karriere
Julian Nagelsmann wird als Bundestrainer einen neuen Kapitän bestimmen müssen, der die Fußball-Nationalmannschaft zur WM 2026 führen soll. Der bisherige Amtsinhaber Ilkay Gündogan beendet nach dem verpassten Titelgewinn bei der Heim-Europameisterschaft seine Karriere im DFB-Team.
Gündogan macht im Alter von 33 Jahren und nach 82 Länderspielen für Deutschland Schluss im Nationaltrikot.
"Nach einigen Wochen Bedenkzeit bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es an der Zeit ist, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Ich blicke mit sehr viel Stolz auf 82 Länderspiele für mein Heimatland zurück - eine Zahl, die ich mir so hätte niemals erträumen können, als ich 2011 mein Debüt für die A-Nationalmannschaft gegeben habe", schrieb Gündogan am Montag (19.08.2024) auf Instagram. "Mein Highlight war ganz klar die riesige Ehre, dass ich im vergangenen Sommer bei unserer Heim-EM die Mannschaft als Kapitän anführen durfte!"
Der erfahrene Mittelfeldspieler wird aber weiterhin als Profi spielen, derzeit noch für den FC Barcelona. Allerdings gibt es Spekulationen, dass er den spanischen Topklub noch im Sommer verlassen wird.
Nagelsmann würdigt Gündogan
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Ilkay Gündogan nach dessen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft als "herausragenden Kapitän" gewürdigt. "Ich bin sehr stolz, dass İlkay unser Kapitän war. Er hat häufig selbst geglänzt, noch häufiger hat er andere in der Nationalmannschaft glänzen lassen. Sein feiner Fuß wird uns fehlen, seine guten Ideen", sagte Nagelsmann in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Nagelsmann betonte, dass er gerne noch mit Gündogan weitergearbeitet hätte, aber seine Entscheidung respektiere.
So ganz mochte der Bundestrainer eine Rückkehr von Gündogan allerdings nicht ausschließen: "Die Tür bei der Nationalmannschaft ist nie ganz geschlossen."
Völler: "Gündogan hat ganz Deutschland begeistert"
Auch Rudi Völler lobte Gündogan bei dessen Abschied überschwänglich. "Ilkay ist ein großartiger Fußballer, er hat noch bei der Heim-EM ganz Deutschland mit seinen einzigartigen Fähigkeiten am Ball begeistert und die Mannschaft durch seine große Spielintelligenz und seine außergewöhnlichen Laufwege und Pässe glänzen lassen", schwärmte der Sportdirektor.
Völler sagte zum Abschied: "Viele konnten zu ihm aufschauen und sich an seiner Professionalität und seiner Einstellung ein Beispiel nehmen. Mit seinem Teamgeist und seiner Liebe zum Spiel war İlkay auf und neben dem Platz ein vorbildlicher Kapitän, für Julian und mich immer ein wichtiger Ansprechpartner. Und als solcher wird er uns fehlen."
"Bis bald", sagte Nagelsmann nach dem EM-Aus
Nagelsmann hoffte auch auf Gündogan, weil in Toni Kroos bereits "ein Pfeiler wegfällt". Kroos hatte seine Profi-Karriere nach der EM komplett beendet. Auch Thomas Müller hatte sich bereits entschieden, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen. Nagelsmann will den Kader mit Blickrichtung Nations League und Qualifikation für die WM-Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko verjüngen und anpassen.
Gündogan hatte am 11. Oktober 2011 in Düsseldorf beim 3:1 gegen Belgien im Nationalteam debütiert. Er wurde in dem EM-Qualifikationsspiel für Kapitän Philipp Lahm eingewechselt. 19 Tore erzielte er für Deutschland. Durch zahlreiche Verletzungen verpasste der erfolgreiche Vereinsspieler Gündogan unter anderem auch den WM-Triumph 2014 in Brasilien.