Die Futsaler der HSV-Panthers

Frauen-Bundesliga, Regionalliga und Futsal Fußball-Fans entdecken Alternativen zur WM

Stand: 28.11.2022 11:30 Uhr

Frauenfußball, Futsal und Regionalliga: Fans, die sich die Spiele bei der WM nicht anschauen wollen, entdecken gerade andere Möglichkeiten - und sorgen dabei für Rekorde.

Die Fußball-Regionalliga Nord hat einen neuen Zuschauer-Rekord. Beim Spiel des VfB Lübeck gegen den Hamburger SV II waren am Freitag (25.11.2022) 7.505 Fans ins Stadion Lohmühle gekommen. Die alte Bestmarke stammt aus dem Jahr 2013. Damals sahen 6.376 Menschen das Spiel zwischen Holstein Kiel und dem TSV Havelse.

Tabellenführer Lübeck gewann mit 2:1 gegen die Gäste aus Hamburg, die von etlichen Fans unterstützt wurden. In Sachen Weltmeisterschaft verpassten die Anhänger wenig. Im Abendspiel am Freitag trennten sich England und die USA mit 0:0. Zuvor spielten die Niederlande und Ecuador 1:1.

Rekordkulissen in Bremen und Köln

Wer auf Live-Fußball nicht verzichten oder auch der WM im Wüstenstaat Katar die kalte Schulter zeigen will, der entdeckt gerade Alternativen.

Das registriert auch die Frauenfußball-Bundesliga. 20.417 Fans sahen am Samstag die Premiere der Werder-Frauen im Weserstadion. Beim 1:2 gegen den SC Freiburg wurde die bisherige Liga-Rekordmarke von 23.200 Fans beim Eröffnungsspiel im September in Frankfurt nur knapp verfehlt. In Köln sorgten 5.400 Fans ebenfalls für eine Rekordkulisse bei den FC-Frauen. Zu Gast war der VfL Wolfsburg und gewann mit 4:0.

"Lasst uns doch unsere Fußball-Begeisterung auf die FC-Teams abseits unserer Herrenmannschaft fokussieren. Spannender Frauen- und Nachwuchsfußball auf deutschem Topniveau", hatte Kölns Vereinspräsident Werner Wolf schon vor Wochen an die Fans appelliert.

1.300 Fans in der Sporthalle Wandsbek

Sogar beim Hallensport Futsal freuen sich Klubs und Spieler über regen Zulauf. Das Hamburger Bundesliga-Derby zwischen den HSV Panthers und dem FC St. Pauli in der Sporthalle Wandsbek sahen zuletzt satte 1.300 Fans - ausverkauft und ein neuer Rekord für die Bundesliga.

Die Supporters-Abteilung des HSV hatte zuvor ordentlich die Trommel gerührt. Das Futsal-Derby war Teil eines Alternativprogramms, mit dem die Fans zum WM-Boykott aufrufen.

Man wolle "den Amateursport unterstützen, der in dieser Zeit weiter läuft, und zeigen wie Sport auch sein kann: solidarisch, ehrlich und unkommerziell", sagte Simon Philipps von den Supporters.