Bundesliga, 12. Spieltag Jeder Zweite hier traf doppelt - die Elf des Spieltags
Fünf Feldspieler, die doppelt trafen. Und einer, der drei Tore vorlegte - die Sportschau-Elf des 12. Spieltags in der Fußball-Bundesliga.
Tor - Nikola Vasilj (FC St. Pauli): Hatte seine beiden besten Szenen jeweils kurz vor dem Ende der ersten und der zweiten Halbzeit. Erst hielt er einen Strafstoß von Kiels Fiete Arp, das war in der 45. Minute. Dann lenkte er einen Schuss von Benedikt Pichler an den Pfosten (90.+4 Minute). So wurde Vasilj, der in dieser Saison nicht immer ohne Fehler geblieben war, an diesem Abend zu einem Entscheider. Den dritten Saisonsieg hatte der FC St. Pauli auch seinem Torhüter zu verdanken.
Nikola Vasilj jubelt nach Spielende mit den Fans
Abwehr - Jonathan Tah (Bayer Leverkusen): In einem Geduldsspiel hatte Tah gegen Union Berlin die meisten Ballkontakte (109) und spielte die meisten Pässe: 98, von denen 97 beim Mitspieler landeten. Mit einem der 97 Pässe leitete er das frühe 1:0 ein, als er Alejandro Grimaldo fand, der für Jeremie Frimpong ablegte. Stark war Tah auch im Zweikampf, er gewann 66,7 Prozent seiner direkten Duelle.
Jonathan Tah (r.) in Aktion
Abwehr - Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund): Auch im Spitzenspiel gegen den FC Bayern zeigte Schlotterbeck, was er kann: Den Dortmunder Treffer durch Gittens bereitete er mit einem feinen langen Ball vor. Er hatte die meisten Ballkontakte aller Dortmunder (62), und er gewann 64 Prozent seiner Zweikämpfe. War in Dortmunds Defensive der Organisator - und zum ersten Mal auch Kapitän. "Das ist unglaublich", sagte Schlotterbeck. "Ich werde diesen Tag niemals vergessen."
Nico Schlotterbeck
Abwehr - Nathaniel Brown (Eintracht Frankfurt): In den ersten sieben Spielen spielte Neuzugang Brown nicht eine Sekunde. Seinen ersten Einsatz in der Bundesliga hatte er Ende Oktober - und ist nun kaum noch zu ersetzen. Zu sehen war das auch gegen Heidenheim, als Brown drei Tore direkt vorbereitete. In seiner Statistik stehen nun fünf Bundesligaspiele, zwei Tore und drei Vorlagen - kann man so machen als Fußballer, der auf der linken Außenbahn spielt.
Nathaniel Brown (l.) im Kampf um den Ball mit Paul Wanner
Mittelfeld - Jamal Musiala (Bayern München): Sein sechstes Saisontor war ein besonders wichtiges. Im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund lag der FC Bayern zurück, dann kam die 85. Minute: Michael Olise flankte, Musiala köpfte - so fiel der Ausgleich zum 1:1-Endstand. Der Dribbler Musiala hat sich längst einen Ruf auch als Kopfballspieler gemacht. Für die Bayern macht ihn auch diese Kombination unverzichtbar.
Jamal Musiala jubelt über sein Tor gegen Dortmund
Mittelfeld - Nadiem Amiri (1. FSV Mainz 05): Man kann sich dem Wirken von Amiri in Mainz natürlich über Statistiken nähern: Beim Sieg gegen Hoffenheim hatte er die meisten Ballkontakte aller Spieler (86): Er wurde öfter gefoult als alle anderen (5 Mal). Und er gewann mehr als 60 Prozent seiner Zweikämpfe - für einen Mittelfeldspieler eine ziemlich gute Bilanz. Man kann sein Wirken aber auch auf eine einfache Formel runterbrechen: Wenn Amiri überzeugt, überzeugt oft auch Mainz. Gut für die Mainzer, dass Amiri zuletzt oft gut überzeugte. Dass er das auch gegen Hoffenheim tat.
Nadiem Amiri schreit seine Freude heraus
Angriff - Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg): Beim Sieg gegen RB Leipzig traf Amoura doppelt, erst aus kurzer Distanz, dann aus spitzem Winkel und mit einem Tunnel. Es lag dann auch an seiner Leistung, dass Wolfsburg gegen Leipzig gewann und dabei fünf Tore erzielte. Nun steht Amoura bei vier Saisontreffern. Er ist ein Gesicht einer Mannschaft, die nach schwachem Start immer besser spielte und zuletzt sogar zauberte, zumindest ein wenig.
Mohamed Amoura jubelt über seinen Treffer zum 0:3
Angriff - Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt): Zwölf Spiele, 13 Tore, sieben Vorlagen - Frankfurts Marmoush überragt in der Bundesliga gerade alle, nicht nur statistisch. Er hat das gegen Heidenheim wieder gezeigt, auch bei seinen beiden Toren. Für die Defensivspieler des Gegners war Marmoush ein Ärgernis. So war das zuletzt oft. Er ist schnell auf den Beinen und schnell im Kopf, mit dem Ball kann er immer etwas anfangen.
Omar Marmoush sitzt lachend am Boden
Angriff - Lucas Höler (SC Freiburg): Es ist bislang nicht seine Saison gewesen. Gegen Borussia Mönchengladbach stand Freiburgs Höler am zwölften Spieltag erst zum zweiten Mal in der Bundesliga in der Startelf - und diese Chance nutzte er, auch wenn er nicht immer richtig lief und mancher Pass sein Ziel nicht fand. Denn Höler erzielte zwei Tore, so sicherte er seiner Mannschaft den Sieg. Und sich selbst einen Platz in der Elf des Spieltags.
Lucas Höler jubelt über sein Tor zum 1:0
Angriff - Ermedin Demirović (VfB Stuttgart): Am Ende, als die Stuttgarter in Bremen mit aller Macht auf den Ausgleich drängten, hatte Demirović seinen großen Auftritt. In der 85. Minute tauchte er frei vor Werder Bremens Michael Zetterer auf und vollendete mit einem Heber über den Torhüter hinweg zum 2:2-Endstand. Zuvor hatte Demirović auch das erste Tor für Stuttgart erzielt, nachdem er zuvor in fünf Bundesliga-Spielen nacheinander ohne Treffer geblieben war. So kann man eine Torkrise auch beenden.
Ermedin Demirovic jubelt über den Treffer zum 1:1
Angriff - Jonathan Burkardt (1. FSV Mainz 05): Vor einigen Wochen hat Bo Henriksen über Jonathan Burkardt gesprochen. Burkardt, sagte der Mainzer Trainer Henriksen, sei eine "Symbolfigur für eine Kultur des Gewinnens." Auf seinen Kapitän kann sich Henriksen verlassen. Zu beobachten war das auch im Spiel gegen Hoffenheim, in dem Burkardt beide Tore beim 2:0-Erfolg erzielte. Überhaupt, die Tore: Neun Tore hat Burkart nun schon erzielt in zwölf Spielen. Auch dem Bundestrainer Julian Nagelsmann wird das nicht entgangen sein.
Jonathan Burkardt (r.) erzielt das 2:0 gegen Hoffenheim
Die Elf des 12. Bundesliga-Spieltags von sportschau.de:
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