Länderspiel gegen Italien Endlich erfolgreich im Nationalteam: Laura Freigangs neues Glück
Im Testspiel gegen die Schweiz erzielte Laura Freigang am Freitag in Zürich zwei Tore und bereitete einen Treffer vor - dabei war die Frankfurterin erst nach der Pause eingewechselt worden. Balsam für Mittelfeldspielerin, die in den vergangenen Jahren im Nationalteam wenig zum Einsatz kam. Gegen Italien hofft sie am Montag (20.30 Uhr, live im Ersten und bei Sportschau.de) auf weitere schöne Momente.
Direkt von der Physio-Liege kommt Laura Freigang am Samstag zum ARD-Interviewtermin in Essen, wo das DFB-Team vor der Partie gegen Italien in Bochum ein Hotel bezogen hat. Die 26-Jährige wirkt zum einen erschöpft, zum anderen aber sieht man ihr das Glück und die Erleichterung an.
Zuletzt hatte Freigang vor mehr als zwei Jahren in einem Länderspiel getroffen. "Das hat echt gut getan", sagt die Frankfurterin nach dem 6:0 in Zürich. "Beim ersten Tor ist ein bisschen was abgefallen, ich habe mich sehr gefreut. In der Liga ist es diese Saison auch echt gut gelaufen und ich hatte gehofft, dass ich den Flow mit in die Nationalmannschaft nehmen kann."
Gefeiert in Frankfurt, angezweifelt im Nationalteam
In der Bundesliga führt Freigang die Torschützinnenliste mit zehn Treffern in zehn Partien an. Bei der Eintracht überzeugt die "Zehnerin", wie sie ihre Position oft nennt, ohnehin seit Jahren. Im Nationalteam bekam sie wenig Chancen, ihr Können zu zeigen - auch, weil die Trainerteams auf eine klassische Spielmacherin taktisch oft verzichteten. So war sie bei der Euro 2022, der WM 2023 und auch bei Olympia in diesem Jahr jeweils die Feldspielerin mit den wenigsten Einsatzminuten.
"Ich versuche immer wieder, mich zusammenzuraffen und es ist manchmal, wenn man eine längere Durststrecke hat, nicht so einfach, den Glauben an sich beizubehalten. Aber ich habe ja drei Jahre gehabt mit tollen Turnieren und tollen Mannschaften. Nur als individuelle Spielerin war es nicht so einfach. Daher freue ich mich so über ein Erfolgserlebnis wie gegen die Schweiz."
Freigang und die Freiheit
Die ersten Länderspiele unter dem neuen Bundestrainer Christian Wück hatte Freigang im Oktober wegen einer Erkältung verpasst, nun konnte sie direkt ihren Wert für das neu formierte Team unter Beweis stellen. "Ich hoffe, dass sie diese Leistung bestätigen kann", so Bundestrainer Christian Wück. Laura wird nicht nur an Toren gemessen sondern auch an ihrer Art, Fußball zu spielen." Auf die Frage, was die Angreiferin brauche, um Top-Leistungen zu zeigen, antwortet Wück kurz: "Freiheit."
Debütantin Zicai spielt sich ins Rampenlicht
Neben Freigang glänzte gegen die Schweiz eine Debütantin besonders: An ihrem 20. Geburtstag legte Cora Zicai einen Treffer auf und schoss ein Tor selbst. Die Freiburgerin war ebenso wie Freigang zur zweiten Hälfte eingewechselt worden. "Cora - die macht einfach", stellt Freigang fest. "Abseits des Platzes ist sie zurückhaltend und schüchtern, und dann geht sie aufs Feld und in jeder Aktion war sie mutig, hat die direkten Duelle gesucht, Schwung nach vorne reingebracht und hatte Zug zum Tor."
Freigang will Lauf fortsetzen
Der Bundestrainer erhofft sich auch gegen die in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 14 rangierenden Italienerinnen einen dominanten Auftritt seines Teams. "Wir wollen unser Spiel durchziehen, zeigen, dass wir aktiv auf dem Platz sein wollen. Wir wollen viele Bälle haben, viele Torchancen herausarbeiten."
Torhüterin Ena Mahmutovic vom FC Bayern wird ihr Länderspieldebüt geben. Ob Freigang und Zicai, die das Spiel gegen die Schweiz in der zweiten Hälfte so belebten, von Anfang an spielen werden, ist noch offen. Laura Freigang hofft natürlich, ihren Lauf fortsetzen zu können. "Ich bin einfach gerade relativ glücklich im Leben. Das klingt so cheesy, aber mir geht es einfach gut und dann geht es mir auch auf dem Platz gut. Und wenn es dann läuft, dann läuft es irgendwie."
Dieses Thema im Programm:
Sportschau | 02.12.2024 | 20:15 Uhr