Achtelfinale im DFB-Pokal Achtung, Bundesliga. Stolpergefahr!
Dass im DFB-Pokal mit den Außenseitern zu rechnen ist, haben im vergangenen Jahr der 1. FC Saarbrücken und der 1. FC Kaiserslautern überdeutlich gezeigt. Auch im Achtelfinale gibt es für die Bundesligisten akute Stolpergefahr.
Im vergangenen Jahr hat es der Zweitligist 1. FC Kaiserslautern ins DFB-Pokal-Endspiel geschafft, der Drittligist 1. FC Saarbrücken stand im Halbfinale. Gerade die Saarländer präsentierten sich als Pokalschreck schlechthin und warfen die Bundesligisten Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach aus dem Wettbewerb.
Bielefelds Kniat: "Wir wollen gewinnen"
Da verwundert es nicht, dass bei Arminia Bielefeld der ein oder andere davon träumt, das neue Saarbrücken zu werden. Die Ostwestfalen sind der einzige verbliebene Drittligist und erwarten am Dienstag (ab 18.00 Uhr in Live-Ticker und Radio-Reportage der Sportschau) auf der allseits gefürchteten Bielefelder Alm den Bundesligisten SC Freiburg.
Der Dritte der 3. Liga hat in diesem Jahr schon den Zweitligisten Hannover 96 und den Bundesligisten Union Berlin aus dem Wettbewerb gekegelt und hat in den jüngsten zehn Partien nur eine Niederlage kassiert.
Was oft vergessen wird: Die Arminia war bis zum Mai 2022 noch ein Bundesligist und stand im Pokal in den Jahren 2005, 2006 und 2015 jeweils im Halbfinale. "Wir haben überragende Pokalnächte in unserem Stadion gehabt, das wollen wir wiederholen", sagt Trainer Mitch Kniat. Er weiß aber auch, dass es ein magischer Tag werden muss. "Jeder Einzelne von uns muss über die einhundert Prozent kommen. Es ist klar, wer der Favorit ist", sagte Kniat: "Aber wir werden nicht sagen, dass wir abschenken: Wir wollen gewinnen." Noch wichtiger für den Klub wäre allerdings der Aufstieg, der in der engen 3. Liga durchaus möglich erscheint.
KSC setzt auf Topstürmer Zivzivadze
Auch beim Karlsruher SC ist Träumen erlaubt. Der Fünfte der 2. Bundesliga erwartet am Mittwoch den FC Augsburg (ab 20.45 Uhr in Live-Ticker und Radio-Reportage der Sportschau). Gegen den Bundesligisten ruhen die Hoffnungen auf Stürmer Budu Zivzivadze. Der Georgier hat schon neun Treffer auf dem Konto und führt damit die Torschützenliste der 2. Bundesliga an.
Die Generalprobe für das Pokalduell haben die Badener allerdings verpatzt, im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV gab es daheim eine 1:3-Pleite. Zudem präsentiert sich die Abwehr nicht gerade sattelfest, schon 25 Gegentore gab es.
Als Pokalschreck konnten sich die Karlsruher auch noch nicht auszeichnen. Bei den Sportfreunden Lotte (5:0) und bei Kickers Offenbach (2:0) gab es allerdings überzeugende Auftritte.
Regensburg gegen Stuttgart krasser Außenseiter
Ungleich schwieriger wird es wohl für Jahn Regensburg. Am Dienstag (18.00 Uhr) muss der Tabellenletzte der 2. Liga gegen den VfB Stuttgart ran. Schon fünf Punkte fehlen den Bayern auf einen Nicht-Abstiegsplatz, zuletzt bei Eintracht Braunschweig hielt beim 0:0 wenigstens die Abwehr dicht.
Im Pokal setzte sich der Jahn bisher gegen den Bundesligisten VfL Bochum und den Zweitliga-Konkurrenten Greuther Fürth durch. Ein weiterer Sieg gegen den Champions-League-Teilnehmer und Vizemeister aus Stuttgart wäre aber wohl eine faustdicke Überraschung.
Darmstadt hofft auf Kohfeldt-Effekt
Die erhofft sich auch der SV Darmstadt 98. Am Dienstag (20.45 Uhr) tritt der Zweitliga-Elfte in Bremen an. Für "Lilien"-Trainer Florian Kohfeldt ist es ein ganz besonderes Spiel. Insgesamt 15 Jahre war der Coach beim SV Werder als Trainer beschäftigt.
Unter ihm geht es beim SV Darmstadt nach schwachem Saisonstart wieder bergauf. Seit acht Pflichtspielen ist der Bundesliga-Absteiger ungeschlagen.
Kohfeldt erwartet an der ehemaligen Wirkungsstätte eine emotionale Achterbahnfahrt. "20.45 Uhr, ein K.o.-Spiel im Weserstadion - es gibt wenige Orte, an denen ich an einem Dienstagabend lieber sein würde", sagte der Trainer. "Das Drumherum wird bei mir sehr viele Emotionen wecken, weil ich mit dem Stadion an sich, aber vor allem mit den Menschen in Bremen enorm viel verbinde", sagte Kohfeldt weiter: "Jeder im Stadion wird spüren, dass es etwas Besonderes für mich ist. Aber ich komme als Trainer von Darmstadt 98 zurück, mit einem klaren sportlichen Ziel. Es ist der Pokal, und wir werden mit allem, was wir haben, versuchen, unsere Chance zu ergreifen."
Ein Zweitligist wird es übrigens auf jeden Fall ins Viertelfinale schaffen. Der 1. FC Köln erwartet am Mittwoch (18.00 Uhr) Hertha BSC zum direkten Duell.