Frohms und Berger glänzen Deutsche Torhüterinnen retten DFB-Frauen gegen Niederlande
Dank der starken Leistungen von Merle Frohms und Ann-Katrin Berger haben die DFB-Frauen den ersten Sieg im WM-Jahr 2023 gefeiert. Ansonsten gab es beim 1:0 (0:0) am Freitag (07.04.2023) in den Niederlanden wenig Gutes vom deutschen Team zu sehen.
Schon vor dem Anpfiff gab es die erste schlechte Nachricht für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die wenige Tage vor der Partie in den Niederlanden ihren Vertrag bis 2025 verlängert hatte: Nicole Anyomi musste wegen einer Fußverletzung passen, für sie rückte Svenja Huth in die Startelf.
Es wäre rein spekulativ, zu behaupten, dass dies einen Einfluss auf das Offensivspiel der deutschen Mannschaft hatte. Fakt war jedoch, dass nach vorne so gut wie gar nichts ging. Eine halbe Stunde lang neutralisierten sich die beiden Mannschaften, dann übernahmen die Niederländerinnen das Kommando und kamen reihenweise zu Chancen.
Glanzparaden von Frohms und Berger
Erst rettete Merle Frohms gegen die frei durchgelaufene Lineth Beerensteyn (30. Minute) und auch kurz vor der Pause entschied die deutsche Torhüterin das Duell gegen die niederländische Stürmerin, die es mit einem Flachschuss ins kurze Eck versuchte (43.). Bei der folgenden Ecke parierte Frohms dann auch den Kopfball aus kurzer Distanz von Stefanie van der Gragt stark.
Im zweiten Durchgang hütete dann Ann-Katrin Berger das deutsche Tor - und auch sie stand sofort im Rampenlicht als DFB-Retterin. Wieder lief Beerensteyn frei auf das deutsche Gehäuse zu und wieder war es eine Fußabwehr, die sie stoppte (46.). Und auch den Nachschuss von Danielle van de Donk konnte Berger noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenken.
Lohmann trifft aus dem Nichts
Die Gastgeberinnen stürmten und dominierten die Partie - die DFB-Frauen schlugen jedoch zu. Nach einem Eckball war plötzlich Sydney Lohmann da und drückte den Ball aus fünf Metern per Kopf über die Linie (53.). Es war nach dem 0:0 gegen Schweden das erste Tor der deutschen Mannschaft im WM-Jahr. Das Weltturnier findet vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland statt.
Die Partie in den Niederlanden und am Dienstag (11.04.2023) in Nürnberg gegen Brasilien sollen Härtetests für dieses Turnier sein - und schon im ersten Spiel dieses Doppelpacks zeigte sich, dass Voss-Tecklenburg und ihr Team noch viel Arbeit vor sich haben. Denn auch der Führungstreffer gab den den DFB-Frauen keine Sicherheit, die Niederlande stürmten weiter und es wurde immer wieder brenzlig im deutschen Strafraum.
Berger entschärft die nächste 100-prozentige Chance
Nach etwa 65 Minuten gelang es Deutschland jedoch, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Clara Bühl verpasste zwar das 2:0 bei ihrem Schuss aus zehn Metern (66.), insgesamt merkte man aber den Niederländerinnen an, dass nach dem intensiven Spiel zuvor die Kräfte für eine Schlussoffensive fehlten.
Dennoch kamen sie noch zu einer Großchance. Damaris Egurrola kam aus sechs Metern zum Abschluss, Berger reagierte aber erneut blitzartig und wehrte mit dem Fuß ab (86.). Im Gegenzug hätte Laura Freigang beinahe erhöht, sie traf aus 16 Metern aber nur den Pfosten (87.).
"Chancentöterinnen" angeschlagen
So blieb es beim knappen Sieg für die deutsche Mannschaft. "Es war intensiv, es war wild. Wenn man im Aufbau die Bälle verliert, muss man sehr viel und intensiv arbeiten", sagte Voss-Tecklenburg. "Am Ende haben wir gewonnen, aber wir müssen die Balance wieder finden, dass wir uns unter Druck gut rausspielen." Frohms und Berger bezeichnete die Bundestrainerin als "Chancentöterinnen".
Wer gegen Brasilien spielen könne, müsse man schauen, sagte Voss-Tecklenburg. "Merle hat schon länger ein bisschen Probleme mit dem Rücken. Und sie hat zur Halbzeit signalisiert, nicht weiter spielen zu können. Da gibt es keine Prognose für Dienstag." Berger habe sich "das Sprunggelenk überstreckt". Bei ihr sehe es aber besser aus, deshalb gehe sie davon aus, dass sie niemanden nachnominieren müsse.