Frauen-Bundesliga Titeltraum ade - Wolfsburg blamiert sich in Frankfurt
Der Abstieg des früheren Fußball-Serienmeisters Turbine Potsdam aus der Frauen-Bundesliga ist besiegelt. Im Titelkampf müssen die erfolgsverwöhnten Fußballerinnen des VfL Wolfsburg ihren Traum vom zweiten Triple nach 2013 praktisch abschreiben.
Der Champions-League-Finalist um EM-Star Alexandra Popp kassierte am drittletzten Bundesliga-Spieltag eine ganz bittere 0:4 (0:2)-Niederlage bei Eintracht Frankfurt und liegt bereits vier Punkte hinter Spitzenreiter FC Bayern München.
Vor 17.800 Zuschauern traf am Sonntag Ewa Pajor (17. Minute) zunächst ins eigene Tor. Die Nationalstürmerinnen Nicole Anyomi (45.) und Laura Freigang mit einem Doppelpack (61./66.) sorgten für die weiteren Treffer der starken Eintracht.
Frankfurt führt Wolfsburg geradezu vor
Vier Tage vor dem DFB-Pokal-Finale in Köln gegen den SC Freiburg mussten sich die Wolfsburgerinnen geradezu vorführen lassen. In die beiden letzten Partien bei Bayer Leverkusen und gegen Absteiger Turbine Potsdam geht Bayern München als klarer Favorit.
Wolfsburg spielt noch beim SV Meppen und gegen den SC Freiburg. Im Kampf um den dritten Champions-League-Platz liegt die Eintracht nun sechs Punkte vor Hoffenheim.
Potsdam steht als erster Absteiger fest
Turbine Potsdam kann nach dem 1:5 (1:4) gegen Bayer Leverkusen am 20. Spieltag als Schlusslicht mit acht Punkten nicht mehr das rettende Ufer erreichen und steht als erster Absteiger fest.
Mai Kyokawa (20. Minute) erzielte am Samstag (13.05.2023) das Ehrentor für Turbine in der 20. Minute zum 1:2-Zwischenstand. Verena Wieder (5./32.), Jill Baijings (12./47.) und Lara Marti (45.) trafen für die Leverkusenerinnen.
Der frustrierte Turbine-Trainer Dirk Heinrichs betonte im Anschluss, dass seine Mannschaft alles gegeben hatte: "Meine Mädels sind jetzt leer. Sie haben alles versucht". Heinrichs betonte jedoch, dass seine Spielerinnen noch zwei Erstliga-Spiele vor sich hätten, um sich zu beweisen. "Dann ist es hoffentlich auch vorbei", sagte er mit Blick auf die schwierige Situation des Vereins.
Angesichts massiver finanzieller Einbußen gerade im Vergleich zur Konkurrenz von Klubs, die auch in der Männer-Bundesliga spielen, droht Potsdam eine schwierige sportliche Zukunft.
Traditionsverein im deutschen Frauenfußball
Der 1971 gegründete Klub zählte viele Jahre lang zu den erfolgreichsten Vereine Europas im Frauenfußball. 2005 holte Turbine den UEFA Cup, 2010 folgte der Triumph in der Champions League. National war Potsdam in der Ära der Trainerlegende Bernd Schröder das Maß der Dinge.
Je sechsmal gewann der Verein die Meisterschaft in der DDR sowie nach der Wiedervereinigung in der Bundesliga, hinzu kamen drei Erfolge im DFB-Pokal. In der vergangenen Saison hatte Turbine noch das Pokalfinale erreicht und als Bundesliga-Vierter nur knapp die Champions-League-Qualifikation verpasst.
Nach geräuschvollen Turbulenzen in der Klubführung und mehreren Trainerwechseln folgte nun der rasante Absturz. Bereits seit dem vierten Spieltag belegten die Potsdamerinnen den letzten Tabellenplatz.
FC Bayern legt mit Sieg gegen Hoffenheim vor
Tabellenführer Bayern München hatte zum Auftakt des Spieltages am Freitag mit 1:0 gegen die viertplatzierte TSG Hoffenheim gewonnen. Die Partie am Bayern-Campus in München entschied ein Kopfballtor von Nationalstürmerin Lea Schüller (26. Minute), die nach einem Eckstoß der Bayern freistehend ins lange Eck einköpfte.
Es war bereits der zwölfte Saisontreffer für Deutschlands Fußballerin des Jahres 2022. An der Spitze der Torjägerinnen steht Nationalmannschaftskapitänin Alexandra Popp mit 15 Treffern.
Hoffenheim musste durch die Niederlage im Fernduell mit Eintracht Frankfurt einen Rückschlag im Kampf um Platz drei und die Champions League-Qualifikation einstecken.