Eintracht Frankfurt Frauen vor Rekordspiel Eintracht Frankfurt Frauen vor Rekordspiel: "Wir leben gemeinsam diesen Traum"
Bei der Eintracht zeigt Niko Arnautis zwei Gesichter: ausgelassener Fan bei den Männern und konzentrierter Cheftrainer von den Frauen. Am Sonntag steht für ihn und die Frankfurterinnen ein wichtiges Spiel im Kampf um Europa an.
Den Weg zum Frankfurter Waldstadion kennt Niko Arnautis gut. Als Trainer bei den Frauen nimmt er ihn fast täglich auf sich - dann oft mit Stoppuhr um den Hals. Die legt er aber auch gerne ab und bindet sich dafür den Fan-Schal um, denn wenn die Männer der Eintracht spielen, kann der der 43-Jährige auch mal richtig loslassen.
Bestes Beispiel: Camp Nou. Im Vorfeld zum denkwürdigen Europa League-Viertelfinale der Eintracht beim FC Barcelona sagte Arnautis zu seiner Mannschaft, die gemeinsam das Spiel besuchte: "Tut mir leid. Ich bin heute kein Trainer - ich bin heute Fan." Schon als kleines Kind hat er die Eintracht verfolgt und Spielern wie Charly Körbel bei ihrem Pokalsieg 1988 zugejubelt.
Ähnlich positiv wie damals bewertet Arnautis auch die aktuelle Lage bei der Eintracht - sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen: "Es ist eine herausragende Situation. Ich glaube, dass Frankfurt sowohl einen Männer- als auch einen Frauen-Verein auf aller höchstem Niveau verdient. Diesen Traum erleben wir jetzt gemeinsam." Insgesamt - und das wird schnell deutlich - bedeutet der Verein ihm eine Menge.
"Dann feiere ich die ganze Nacht durch"
Für seinen Herzensklub ist Arnautis schon einige Jahre an der Seitenlinie tätig. Seit 2017 ist er Cheftrainer bei den Frauen. Mit Blick auf die letzten Saisonspiele gibt sich der gebürtige Frankfurter kampfeslustig: "Wir haben noch einiges vor." Am kommenden Sonntag (13 Uhr, live im Stream auf hessenschau.de und im hr-fernsehen) wartet auf Arnautis und sein Team in der Frauen-Fußball-Bundesliga mit dem VfL Wolfsburg eine schwere und wichtige Aufgabe.
Die Wölfe stehen in der Tabelle einen Rang über der Eintracht, dagegen wollen die Hessinnen unbedingt ihren dritten Platz verteidigen, denn dieser würde sie für die Champions League qualifizieren. Falls sie das schaffen, "feiere ich die ganze Nacht durch", kündigt Arnautis mit einem Lächeln im heimspiel! des hr-fernsehens ans.
Rekordkulisse im Waldstadion erwartet
Sollte den Frankfurterinnen ein Sieg gegen Wolfsburg gelingen, rückt der Traum von Europa ein ganzes Stück näher. Dabei helfen dürfte ihnen die Kulisse, denn das Spiel am Sonntag wird im Waldstadion ausgetragen werden. Bereits 15.000 Karten wurden dafür verkauft.
Die Euphorie von den Rängen will der Trainer mitnehmen und "gemeinsam mit den Fans dem Ziel näher kommen". Am Anfang der Saison gelang dies schon einmal: Auch am ersten Spieltag liefen die Frankfurterinnen im Waldstadion auf und konnten vor 23.200 Zuschauern gegen den FC Bayern einen Punkt holen. Wenn es nach Arnautis geht, darf die Zuschauerzahl gern übertroffen werden. Und das Ergebnis sowieso.