Enttäuschte Turbine-Spielerinnen bei der Niederlage gegen Leverkusen (imago images/Ostseephoto)

1:5 gegen Leverkusen Deutliche Niederlage besiegelt Bundesliga-Abstieg von Turbine Potsdam

Stand: 13.05.2023 14:50 Uhr

Für Turbine Potsdam endet eine Ära. Durch die Niederlage gegen Leverkusen ist der Abstieg des Traditionsvereins aus der Bundesliga bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende endgültig besiegelt.

Der 1. FFC Turbine Potsdam ist aus der Bundesliga abgestiegen. Die Brandenburgerinnen verloren am Samstag mit 1:5 (1:4) gegen Bayer Leverkusen und haben somit zwei Spieltage vor dem Saisonende keine Chance mehr, sich noch auf den rettenden zehnten Platz vorzukämpfen.
 
Für den Traditionsklub endet damit eine Ära. Der 1971 gegründete Verein gehörte lange zu den erfolgreichsten Frauenfußballklubs Deutschlands und Europa. Noch vor 13 Jahren gewannen die Potsdamerinnen gegen Olympique Lyon das Champions-League-Finale.

Turbine-Spielerin Martyna Wiankowska ist enttäuscht (Quelle: IMAGO/foto2press)
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Gäste gingen früh in Führung

Im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion war schnell klar, dass Turbines Abstieg an diesem Spieltag besiegelt sein würde. Bereits in der 5. Minute gingen die Leverkusenerinnen durch Verena Wieder in Führung, die zentral im Strafraum an den Ball kam und diesen ins linke Toreck verwandelte. Auch danach blieben die Gäste spielbestimmenden und erhöhten ihren Vorsprung nur wenig später auf 2:0. Jill Baijings setzte sich ohne viel Gegenwehr der Potsdamer Verteidigung auf der rechten Seite durch und behielt gegen Turbine-Torhüterin Anna Wellmann die Nerven (12.).
 
Doch obwohl die Brandenburgerinnen klar unterlegen waren und es nur selten aus der eigenen Hälfte schafften, sorgte Stürmerin Mai Kyokawa in der 21. Minute noch einmal für neue Hoffnung. Bei einer Hereingabe von Viktoria Schwalm von der rechten Seite aus stand sie im Zentrum goldrichtig und musste den Ball nur noch einschieben.
 
Und auch wenn die Körpersprache der Gastgeberinnen nun deutlich besser wirkte, machten die Rheinländerinnen diesen Hoffnungsschimmer schnell wieder zunichte. Baijings zog aus dem Rückraum ab und traf mit ihrem Schuss Mitspielerin Wieder, die unhaltbar ins Tor abfälschte (32.). Noch vor der Pause erhöhte Bayer die Führung dann sogar auf 4:1, nach dem Lara Marti aus halbrechter Position den Ball per Volley in den Winkel schoss (45.).

Turbine fand keine Mittel

Zurück aus der Kabine ging das Toreschießen der Gäste munter weiter. Nach einem Einwurf von der rechten Seite setzte sich Baijings durch und zog über die rechte Grundlinie vors Tor. Mit links verwandelte sie dann aus rund vier Metern ins kurze Eck (47.).

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Turbine wirkte in der Defensive verunsichert und fand weiterhin keine Mittel, um sich nach vorne zu entlasten. Immer wieder versuchten sie es mit langen Bällen, doch die Bayer-Defensive stand sicher und ließ sich nicht überwinden. So kontrollierte Leverkusen das Spielgeschehen weiterhin, auch wenn sie offensiv nun etwas den Fuß vom Gas nahmen.
 
Trotzdem ergaben sich für sie einige Chancen, das 6:1 zu erzielen. Die beste hatte Kristin Kögel in der 71. Minute als sie sich den Ball auf den linken Fuß legte und das linke obere Toreck anvisierte. Turbine-Torhüterin Wellmann war allerdings mit einer starken Parade zur Stelle und verhinderte den nächsten Treffer.
 
In der Schlussphase machten die Potsdamerinnen dann tatsächlich noch einmal ein bisschen Druck und versuchten das Ergebnis zumindest noch ein bisschen zu beschönigen. Doch bis auf einen Lattentreffer nach einem Kopfball von Sophie Weidauer in der 86. Minute, blieben die ganz großen Chancen aus. Pünktlich nach 90 Minuten beendete Schiedsrichterin Miriam Schwermer die Partie und besiegelte damit die deutliche 1:5-Niederlage und den Bundesliga-Abstieg von Turbine.

Sendung: rbb UM6, 13.05.2023, 18 Uhr