Die Münchenerinnen (v.li.) um Momoko Tanikawa und Cindy Lohmann und die Wolfsburger (v.li.) um Lineth Beerensteyn und Janina Minge

Frauen-Bundesliga Bayern gegen Wolfsburg - die Schlüsselspielerinnen im Top-Duell

Stand: 13.03.2025 18:14 Uhr

Von Klara Bühl bis Jule Brand, von Giulia Gwinn bis Alex Popp: Namhafte Spielerinnen auf Top-Niveau treffen am Freitagnachmittag (16.55 Uhr, live im ZDF) im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg aufeinander. Sportschau.de blickt vor der Partie auf Spielerinnen, die den Unterschied ausmachen können.

Die Top-Scorerinnen: Niederlande gegen Dänemark

Mit elf Toren liegt Lineth Beerensteyn in der Torjägerinnen-Liste auf Rang zwei. Sie war Anfang der Saison gekommen, um Torschützin Ewa Pajor beim VfL Wolfsburg zu ersetzen und hat sich bald zur Topscorerin entwickelt. "Lineth ist aktuell verletzungsfrei und hat nun den Rhythmus, den sie benötigt, um in ihre Aktionen zu kommen", sagte Cheftrainer Tommy Stroot bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. Mit einer Trefferquote von knapp 50 Prozent ist sie die torgefährlichste Wolfsburgerin und zeigte zuletzt, dass sie auch mit dem Kopf treffen kann.

Überhaupt in diese Aktionen zu kommen, zeugt von einer Wahnsinns-Qualität. Lineth bereitet Freude.
Tommy Stroot über Lineth Beerensteyn

Für Stroot keine Überraschung, auch wenn einige die Stürmerin kritisch gesehen haben, da sie in der Vergangenheit nicht immer performt hat. Die Niederländerin sorgte schon im Hinspiel gegen ihren Ex-Klub Bayern München für den Siegtreffer und wird auch diesmal mit großen Ambitionen in die Partie gehen.

Eine noch bessere Quote können die Stürmerinnen aus München vorweisen, allen voran Topscorerin Pernille Harder. Die Dänin kommt in dieser Saison bereits auf acht Tore und ist in ihrer Rolle als hängende Spitze aus dem Münchner Offensivspiel nicht wegzudenken. "Ich scanne meine Umgebung viel, dass ich immer weiß, wo meine Gegnerinnen sind und wo der Ball als nächstes hin muss", sagte die 32-Jährige, die wiederum einige Jahre für den VfL gespielt hat.

Pernille Harder vom FC Bayern München jubelt nach einem Tor gegen den 1. FC Köln

Pernille Harder vom FC Bayern München jubelt nach einem Tor gegen den 1. FC Köln

Die Strippenzieherinnen im Mittelfeld

Das Mittelfeld der Münchnerinnen ist trotz der Ausfälle von Georgia Stanway und Lena Oberdorf stark besetzt. So stark, dass Spielerinnen wie Sydney Lohmann gar nicht immer zum Zuge kommen. Zuletzt zeigte die 24-Jährige, die flexibel auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden kann, aber eine starke Leistung und konnte mit ihrem kreativen, aber auch physischen Spiel nicht nur die Mitspielerinnen gut in Szene setzen, sondern auch selbst vor dem Tor überzeugen.

Ich bin gut in die Rückrunde gestartet und will so weitermachen.
Sydney Lohmann bei der Pressekonferenz vor dem Top-Duell

Cheftrainer Straus hält viel von den Qualitäten Lohmanns und bemerkt, dass sich zuletzt vieles in ihrem Spiel gelöst habe. "Sie kann laufen, deckt viel Raum ab und hat auch die Geschwindigkeit mit dem Ball", nennt er einige ihrer Stärken.

Zu einer wichtigen Strippenzieherin im Wolfsburger Mittelfeld hat sich Janina Minge entwickelt, die erst im vergangenen Sommer aus Freiburg gekommen war und nun bis 2028 verlängert hat. Mit einer Passquote von 87,6 Prozent, zahlreichen Torschüssen und einer guten Zweikampf-Quote ist Minge in Wolfsburg eine wichtige Leistungsträgerin, die von Cheftrainer Tommy Stroot schnell einen Stammplatz in der Startelf bekommen hat.

Die Verteidigung: Erfahrung trifft auf noch mehr Erfahrung

Mit Carolin Simon hat der FC Bayern eine der besten Verteidigerinnen der Liga in den Reihen, auch wenn die 32-Jährige nach ihrem Kreuzbandriss etwas brauchte, um wieder zurück zu alter Stärke zu finden. Dort ist sie aber seit einigen Spielen wieder angelangt und besticht mit Ruhe und Spielintelligenz am Ball. Ihre Pässe sind zielgenau und Simon gewinnt viele ihrer Zweikämpfe. Mit ihrem frühen Tor gegen den 1. FC Köln leitete die Linksverteidigerin zuletzt den Sieg der Münchnerinnen vor großer Kulisse ein.

Auch auf Wolfsburger Seite steht in der Verteidigung eine Menge Erfahrung bereit. Zwar fallen etwa Kathrin Hendrich und Camilla Küver aus, aber mit Marina Hegering und Co. ist die VfL-Abwehr gut gerüstet für die Münchner Offensive. Obwohl Hegering bereits über ein Karriereende nachgedacht hat, ist sie in dieser Saison erneut zu einer wichtigen Kraft im Spiel der "Wölfinnen" geworden. Sie scheint zweikampfstark wie nie und bekommt viel Spielzeit.

v.l. Alexandra Popp und Marina Hegering

Die große Wolfsburger Erfahrung: Alexandra Popp und Marina Hegering.

Die Joker: Spielentscheiderinnen von der Bank

Nicht immer sind es die Startelf-Spielerinnen, die ein Spiel entscheiden. So war zuletzt der Münchner Neuzugang Momoko Tanikawa die Match-Winnerin im Pokalspiel gegen Frankfurt. Eingewechselt in der 85. Minute, sorgte sie erst für die perfekte Vorlage für Glodis Vigosdottir und wenige Minuten später traf die 19-Jährige selbst noch sehenswert.

Doch auch auf der Wolfsburger Bank sitzt Potenzial. Die niederländische Junioren-Nationalspielerin Ella Peddemors kam nach ihrer Leihe zum FC Twente vorzeitig im Winter zurück zum VfL. Und gegen RB Leipzig gelang ihr zuletzt auch der erste Treffer. In der 85. Minute wurde die 22-Jährige eingewechselt und traf nach einer Hereingabe der ebenfalls eingewechselten Vivian Endemann.