FIFA WM 2022 Gegen Mexiko geht es für Lewandowski und Polen um die K.o.-Phase
Für Mexiko und Polen geht es beim Auftakt-Duell der Gruppe C direkt um alles. Robert Lewandowski will mit seinem ersten WM-Tor seiner Mannschaft helfen.
Wenn am Dienstag, 22. November, das Spiel zwischen Mexiko und Polen angepfiffen wird, dann ist das schon so etwas wie ein kleines Endspiel in der Gruppe C. Denn dort hat Saudi Arabien wohl nur theoretische Chancen aufs Weiterkommen - und oben thront über allen Argentinien als Favorit auf den Gruppensieg.
Seit 36 Spielen hat das Team um Lionel Messi kein Spiel mehr verloren. Daher sind für Polen und Mexiko die Hoffnungen auf einen entscheidenden Punktgewinn gegen Argentinien nur begrenzt. Wer also in die K.o.-Phase vorrückt und für wen das Turnier vorzeitig beendet sein wird, könnte sich schon beim Gruppenauftakt entscheiden.
Lewandowski: "Eine der größten Enttäuschungen in meiner Karriere"
Bei Polen ist der Schlüssel zum Erfolg recht schnell gefunden: Mit Robert Lewandowski steht einer der besten Stürmer der Welt in der Formation. Doch dass selbst ein solcher nichts hilft, wenn die Mannschaft dahinter nicht funktioniert, sah man bei der WM 2018.
Beim Turnier in Russland spielte Lewandowski kaum eine Rolle, blieb in den meisten Spielen unauffällig, wartete vergebens auf Zuspiele seiner Kollegen und beendete das Turnier folglich ohne eigenen Treffer. Das einzige Tor Polens resultierte damals aus einer Standardsituation.
Auch deshalb schmerzt Lewandowski die Erinnerung an die WM 2018 noch immer: "Für mich war das eine der größten Enttäuschungen in meiner Karriere. Nicht nur, weil wir bei der Weltmeisterschaft in der Gruppenphase ausgeschieden sind, sondern vor allem, weil wir keine Chancen kreiert haben. Ich hatte keine Chance, ich habe kein Tor geschossen und das tut immer weh", sagte Lewandowski über seine bislang einzige WM-Teilnahme.
Zielinski ist Polens wichtigster Vorbereiter
Wenn für Polen in Katar nicht schon wieder nach der Gruppenphase Schluss sein soll, ist die Mannschaft auf Tore von Lewandowski angewiesen. Helfen soll dabei eine Aufstellung mit Dreierkette in der Verteidigung, auf die Trainer Czeslaw Michniewicz zuletzt gerne setzte. Piotr Zielinski als kreativer Gestalter soll im Mittelfeld dafür sorgen, dass Lewandowski genügend Bälle in Tornähe bekommt, um effektiv zu sein. Beim SSC Neapel ist er in dieser Saison mit sieben Vorlagen der zweitbeste Vorbereiter und traf selbst sechs Mal.
Guillermo Ochoa ist Mexikos Rückhalt
Dass einer der beiden das Spiel gegen Mexiko entscheidet, möchte Guillermo Ochoa verhindern. Der 37-Jährige gab 2005 sein Debüt als Nationaltorwart und ist einer der erfahrensten Spieler beim Turnier. Ochoa, der unter anderem beim FC Málaga und dem FC Granada unter Vertrag stand und 2019 zu seinem Jugendklub CF América zurückkehrte, spielt seine fünfte Weltmeisterschaft – und wächst auf dieser großen Bühne regelmäßig über sich heraus.
Es war auch ihm zu verdanken, dass Mexiko bei den vergangenen beiden Turnieren in die K.o.-Phase einziehen konnte. Und auch diesmal wird es auf Ochoa ankommen. "Wir haben viele junge Spieler dabei, die keine WM-Erfahrung haben. Es ist Teil meiner Aufgabe, hier jeden Tag Ruhe vorzuleben. Bei seiner ersten WM ist man nervös und aufgeregt", sagte der 37-Jährige vor der Partie gegen Polen.
Tata Martino spricht von Schlüsselspiel gegen Polen
Neben Routiniers wie Kapitän Andrés Guardado (Real Betis) und Raúl Jiménez (Wolverhampton Wanderers), zählt auch der erst 25-jährige Edson Àlvarez zu den Erfahrensten im Kader. Der defensive Mittelfeldspieler von Ajax Amsterdam wird gegen Polen das 60. Länderspiel seiner Karriere machen und neben einem Weiterkommen in der Gruppenphase auch darauf hoffen, mit einem guten Turnier weitere Argumente für einen Transfer zu einem europäischen Großklub vorlegen zu können.
Trainer Gerardo "Tata" Martino wird wohl auch gegen Polen auf das bewährte 4-3-3 setzen, mit dem er seine Mannschaft souverän durch die Qualifikation für die WM brachte. Er bezeichnete das Duell mit Polen als "Schlüsselspiel". "Das erste Spiel kann über den weiteren Verlauf des Turniers entscheiden", sagte der 60 Jahre alte Argentinier, der vor Mexiko unter anderem den FC Barcelona und die argentinische Nationalmannschaft trainiert hatte und mit Paraguay 2010 ins WM-Viertelfinale einziehen konnte.
Wenn es nach seinem Torwart geht, soll es für "El Tri" bei diesem Turnier mindestens genauso weit gehen. "Wir wollen in die nächste Runde kommen, auch wenn es nicht einfach wird", so Ochoa. Damit das klappt, muss er gegen einen der besten Stürmer der Welt mal wieder über sich herauswachsen.