Fall Lauber Verfahren gegen FIFA-Boss Infantino eingestellt
Das Strafverfahren gegen den FIFA-Präsidenten Gianni Infantino im "Fall Lauber" ist eingestellt worden. Dabei ging es um Verletzung des Amtsgeheimnisses und Amtsmissbrauch.
Der Verdacht auf eine Instrumentalisierung der Schweizer Bundesanwaltschaft habe sich im Verlauf der Untersuchung nicht erhärtet, teilten die beiden außerordentlichen Bundesanwälte Ulrich Weder und Hans Maurer am Donnerstag mit. Der Tatverdacht sei entkräftet worden.
Infantino: "Deutlicher Sieg für mich"
"Das ist ein vollumfänglicher, deutlicher und klarer Sieg für mich, für die neue FIFA und für die Gerechtigkeit", sagte der 53-jährige Infantino in einer Mitteilung: "Es ist jetzt allen klar, dass die Anschuldigungen gegen mich nur verzweifelte Versuche von armen, neidischen und korrupten Leuten waren, meinen Ruf anzugreifen. Falls diese Leute auch nur ein kleines bisschen Würde hätten, sollten sie zumindest den Anstand haben und sich für ihre Handlungen und den verursachten Schaden entschuldigen."
Die FIFA selbst verkündete: "Das Ergebnis der Untersuchung kommt aus Sicht der FIFA in keinster Weise überraschend. Überraschend hat nur die Tatsache, dass es so lange gedauert hat, bis ein derart offensichtliches Ergebnis erzielt wurde."
"Immer rechtmäßig und korrekt gehandelt"
Infantino stand seit 2019 im Zentrum von Ermittlungen. Dabei ging es um drei nicht protokollierte Treffen mit dem ehemaligen Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber zwischen 2015 und 2017. Ermittelt wurde wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses, Amtsmissbrauchs und Begünstigung beziehungsweise Anstiftung dazu. Untersucht wurde der Verdacht, ob Infantino versuchte, andere Straf- und Rechtshilfeverfahren im Zusammenhang mit der FIFA zu beeinflussen.
"Die vollumfängliche Untersuchung bestätigt eindeutig, dass ich immer rechtmäßig und korrekt gehandelt habe und ausschließlich die Interessen der FIFA und des Fußballs verteidigt habe", sagte Infantino.
Lauber hatte seinen Rücktritt für Ende Januar 2021 eingereicht. Wegen ausstehender Urlaubsansprüche räumte er seinen Posten allerdings bereits Ende August 2020.