Schon beim Olympiasieg dabei Däbritz - "Es wird immer schwieriger, Titel zu holen"
Sara Däbritz weiß um die große Konkurrenz im Kampf um den WM-Titel, nie war der Favoritenkreis so groß wie in diesem Jahr. Die deutsche Führungsspielerin, die noch in der Vorrunde ihr 100. Länderspiel bestreiten dürfte, kennt aber auch die Qualitäten der DFB-Frauen.
Nach dem 6:0-Sieg gegen Marokko war die 28-jährige Däbritz "super glücklich", der Start habe "Lust auf die nächsten Spiele gemacht". Bevor es zum Abschluss der Vorrunde am 3. August gegen Südkorea geht, tritt das deutsche Team am Sonntag (30.07.2023, 11.30 Uhr MESZ, live im Ersten und auf sportschau.de) in Sydney gegen Kolumbien an. Und auch wenn es deutlich schwieriger werden dürfte als gegen den Vize-Afrikameister, betonte die Führungsspielerin: "Wenn wir unsere Qualitäten abrufen, wird es schwer für die anderen."
Däbritz wird auch gegen Kolumbien wieder im zentralen Mittelfeld dabei sein. Zusammen mit Lina Magull und Lena Oberdorf, die ihre Oberschenkelprobleme überstanden hat, soll sie dem deutschen Spiel den Stempel aufdrücken. "Aufeinander achten" und "viel kommunizieren" - das sei das Erfolgsgeheimnis, meint die auf dem Spielfeld total uneitle und sehr mannschaftsdienliche Spielerin.
Mit Mannschaftsgeist dagegenhalten - "Unser Spirit ist wunderbar"
Däbritz setzt das seit Jahren um. Die U20-Weltmeisterin von 2014 war schon vor zehn Jahren beim bis heute letzten EM-Titel mit dabei, genauso beim Olympia-Sieg 2016 in Rio de Janeiro. Seitdem haben keine weiteren Trophäen den Weg in die DFB-Vitrine gefunden. "Es wird immer schwieriger, Titel zu gewinnen", erklärt sie. "Der Favoritenkreis wird immer größer, das Niveau höher."
Deutschland hält auch in Australien nicht zuletzt mit großem Mannschaftsgeist dagegen. "Unser Spirit ist wunderbar", so Däbritz, "wir sind ein eingeschworener Haufen." Ohnehin sei auch die eigene Qualität im Kader "überragend". Daran hat auch die Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon ihren Anteil. Sie hat sich in den vergangenen Jahren selbst stets gesteigert. Nach Stationen in Freiburg, München und Paris hat sie sich auch im Starensemble in Lyon nach einer längeren Verletzungpause längst etabliert.
Däbritz steht kurz vor einem "absoluten Meilenstein"
Der anvisierte Sieg gegen Kolumbien, das sich durch den 2:0-Erfolg gegen Südkorea bereits als härtester Brocken in der Vorrunde positioniert hat, soll deshalb auch nur ein Zwischenschritt sein. "Wir wollen wieder erfolgreich sein und noch mehr in den Flow kommen. Dann können wir viel erreichen. Es wäre unser absoluter Traum, hier Weltmeister zu werden."
Für Däbritz selbst gibt es voraussichtlich schon zum Abschluss der WM-Vorrunde Grund zum Feiern: Kommt sie wie geplant gegen Kolumbien zum Einsatz, wäre die folgende Partie gegen Südkorea ihr 100. Länderspiel - für die 28-Jährige "ein absoluter Meilenstein und wirklich unglaublich", wie sie im Sportschau-Interview sagte.