Rührende Choreografie Fans von Trabzonspor gedenken Erdbeben-Opfern
Im ersten Spiel nach der Erdbeben-Katastrophe haben die Fans von Trabzonspor Opfern und Helfern eine riesige Choreografie gewidmet - und viele zu Tränen gerührt.
Ein Baby in den Armen eines Feuerwehrmanns und eine Faust, die aus den Trümmern ragt und die Fahne der Türkei in die Höhe reckt: Fans des türkischen Fußball-Meisters Trabzonspor haben mit einer riesigen Choreografie vor dem Conference-League-Spiel gegen den FC Basel (1:0) für Gänsehaut gesorgt. "Vielen Menschen standen die Tränen in den Augen", schrieb die Zeitung "Fanatik" am Freitag.
Die Zuschauer gedachten mit dieser beeindruckenden Choreografie der Opfer der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien.
Stefan Kuntz zeigt sich bewegt
Im Stadion saß auch der türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz, der Bilder der eindrucksvollen Choreografie in den sozialen Netzwerken teilte. "Ein wundervolles und starkes Zeichen der Solidarität", schrieb Kuntz. "Alle Zuschauereinnahmen werden an die Opfer gespendet, auch alle Werbeeinnahmen werden gespendet. Jeder Fan kann Spielzeug mitbringen, die an Kinder im Erdbebengebiet gegeben werden."
Die Choreografie stand unter dem Motto "Wir stehen zusammen - und unsere Wunden heilen zusammen" und wurde von Trauer-Musik begleitet. Auf dem Helm des Feuerwehrmanns waren die Flaggen der Länder zu sehen, die der Türkei aktuell helfen, darunter auch die deutsche. "Thank you", stand auf dem Armband des Mannes. Abgebildet war zudem der mexikanische Suchhund Proteo, der zwei Menschen das Leben gerettet hatte und später bei einem Einsatz gestorben war.
Auch Fans der Rivalen beteiligen sich
Wegen der großen Kartennachfrage bot Trabzon zudem Sondertickets an. Auch Fans der großen Rivalen Besiktas, Fenerbahce und Galatasaray sowie weiterer Klubs spendeten auf diese Art und erschienen teilweise auch in den Trikots ihrer Klubs im Stadion, wo sie Seite an Seite mit Trabzon-Fans saßen.
Auf der Ehrentribüne saßen die Präsidenten der Süper-Lig-Vereine. In der türkischen Liga ist der Spielbetrieb noch bis Anfang März ausgesetzt.
Erlöse der Ticketeinnahmen werden gespendet
Am Montag vergangener Woche hatte ein Erdbeben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Mittlerweile ist im türkisch-syrischen Grenzgebiet die Zahl der Toten auf mehr als 42.000 gestiegen.
Nach der Erdbeben-Katastrophe waren zunächst alle Sportveranstaltungen in der Türkei abgesagt worden.