FIFA Intercontinental Cup Ein Turnier mit sechs Teams, fünf Spielen und vier Titeln
Die jährliche Klub-WM mit sieben Teams ist Geschichte, ab dem kommenden Jahr findet sie mit 32 Teams alle vier Jahre statt. In den Jahren dazwischen veranstaltet die FIFA nun einen neuen Wettbewerb für Klubs: den FIFA Intercontinental Cup.
Der neue Intercontinental Cup ist ein Turnier mit nur sechs Klubs und fünf Spielen - und trotzdem gibt es im Turnierverlauf gleich vier Titel zu gewinnen:
- den FIFA Afrika-Asien-Pazifik-Pokal
- das FIFA Amerika-Derby
- den FIFA Challenger Cup
- und eben jenen FIFA Intercontinental Cup
Gleichzeitig dauert das Turnier auch seine Zeit: Das erste der fünf Spiele fand am 22. September statt, das letzte ist fast drei Monate später am 18. Dezember mit dem Endspiel vorgesehen.
Marcel Koller führt Al Ahly zum FIFA Afrika-Asien-Pazifik-Pokal
Al Ain aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gewann zum Auftakt das Playoff-Spiel um den FIFA Afrika-Asien-Pazifik-Pokal zu Hause mit 6:2 gegen Auckland City souverän und qualifizierte sich für das Endspiel.
Al Ahlys Trainer Marcel Koller
Das Finale verlor al Ain allerdings am Dienstagabend (29.10.2024) gegen den ägyptischen Klub Al Ahly mit Trainer Marcel Koller. Mit einem klaren 3:0 in Kairo feierte Al Ahly den Gewinn des FIFA Afrika-Asien-Pazifik-Pokals.
Nächster Schritt: Das FIFA Amerika-Derby und der FIFA Challenger Cup in Katar
Alle weiteren Spiele finden in Katar statt. Am 11. Dezember bestreiten Pachuca aus Mexiko und der Sieger der Copa Libertadores, also Botafogo oder Atletico Mineiro aus Brasilien, in Doha das nächste Spiel. Dabei geht es wieder um ein besonderes Spiel, das FIFA Amerika-Derby.
Die Vergabe des Restturniers nach katar hatte der FIFA-Ratsausschuss beschlossen, ein Gremium mit Gianni Infantino und den sechs Präsidenten der Konföderationen wie beispielsweise Aleksander Ceferin von der UEFA. Katar sei "aufgrund seiner nachweislichen Erfolgsbilanz, seiner umfassenden Erfahrung, seines Know-hows und seiner Infrastruktur auf Weltklasseniveau einstimmig zum Gastgeber ernannt worden", so die FIFA.
Der Sieger des FIFA Amerika-Derbys spielt dann in Doha gegen den Gewinner des FIFA Afrika-Asien-Pazifik-Pokals, also Al Ahly, in einer Art Halbfinale, dessen Sieger wiederum einen Titel gewinnt: den FIFA Challenger Cup.
Jubel bei Botafogo
Sieger des FIFA Challenger Cups spielt gegen Real um den FIFA Intercontinental Cup
Mit dem Gewinn des Challenger Cups ist die Teilnahme am Endspiel des Turnier im WM-Finalstadion von 2022 in Lusail verbunden - gegen den Sieger der UEFA Champions League, Real Madrid.
Und der Sieger dieses Spiels bekommt dann den letzten Titel, dessen Name das Turnier eigentlich trägt: den FIFA Intercontinental Cup.
Vinicius Junior von Real Madrid
Was soll das alles?
Die neue Klub-WM findet nur alle vier Jahre statt. FIFA-Präsident Gianni Infantino versprach Klubs und Ländern aber "mehr bedeutsame Spiele auf der Weltbühne". Diese soll das Turnier nun jedes Jahr liefern. "Der FIFA Intercontinental Cup bietet die perfekte Gelegenheit, im Vorfeld der neuen Klub-WM, globale Sportrivalitäten zu entwickeln und zu stärken", teilte die FIFA mit. Der Wettbewerb sei ein Wunsch der sechs Kontinentalverbände gewesen.
Klub-WM führte zu Streit mit Ligen und Spielergewerkschaften
Die neue Turnierstruktur mit der großen Klub-WM sorgt für Unmut bei Spielergewerkschaften und nationalen Ligen. Die Belastung der Spieler im Spitzenbereich steigt nach der Ausweitung der Champions League durch die Klub-WM weiter, einige Spieler drohten offen mit Streik. Die nationalen Ligen sehen sich mit der FIFA dauerhaft einer neuen Konkurrenz im Kampf um das TV-Geld ausgesetzt.
Spielergewerkschaften und Ligen leiteten zuletzt rechtliche Schritte gegen die FIFA wegen eines aus ihrer Sicht fehlenden Mitspracherechts bei der Kalendergestaltung ein, die wiederum die Vorwürfe zurückweist. Viele Klubs sehen dagegen eine neue Einnahmequelle und begrüßen den Wettbewerb.