DFB-Pokal, Viertelfinale Der 1. FC Kaiserslautern überrumpelt Hertha BSC
Der 1. FC Kaiserslautern ist ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die Pfälzer erkämpften sich einen souveränen Sieg bei Zweitliga-Konkurrent Hertha BSC.
Der 1.FC Kaiserslautern ist nach Fortuna Düsseldorf am Vorabend der zweite Klub, der das DFB-Pokal-Halbfinale erreicht hat. Der Mannschaft von Trainer Dimitiros Grammozis gelang am Mittwochabend (31.1.2024) im mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion im Viertelfinale ein 3:1 (2:0) gegen Hertha BSC.
Die Treffer für die Pfälzer erzielten Jan Elvedi (5.), Richmond Tachie (38.) und Filip Kaloc (69.). Fabian Reese traf für die Berliner (90.).
Berliner Versteckspiel
"Einen großen Vorwurf kann ich meiner Mannschaft nicht machen. Die Mannschaft war körperlich etwas schlapp. Das schleppen wir schon ein paar Wochen mit uns rum. Aber wir brauchen hier auch nichts schön zu reden", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai. "In der ersten Halbzeit waren wir blockiert. Das war ein Versteckspiel. Vielleicht haben wir zu viel geträumt und zu viel über die Chance geredet und gelesen."
"Wir hatten sehr schwierige Wochen. Wir haben sehr wenige Fehler gemacht, wir gehen als verdienter Sieger weiter", sagte Lauterns Mittelfeldspieler Marlon Ritter.
Die Partie fand noch einmal in Gedenken an den kürzlich verstorbenen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein statt. Im Stadion war auch die Witwe Bernsteins, Eileen Bernstein-Rose, die wenige Stunden zuvor die Fans aufgefordert hatte, die Ziele ihres Mannes für Hertha BSC weiterzuverfolgen.
Sichtbarer Rückschlag für die Hertha
Die Partie begann spektakulär. Bereits in der 5. Minute hatten die Gäste aus Kaiserslautern Grund zum Jubeln. Nach einem verunglückten Distanzschuss von Tymoteusz Puchacz trudelte der Ball zu Elvedi, der im Strafraum völlig freistehend aus rund zehn Metern nur noch zum 1:0 einschieben musste. Der überraschend von Trainer Pal Dardai für die Startelf nominierte, eigentliche Hertha-Ersatztorhüter Marius Gersbeck hatte keine Abwehrchance.
Der frühe Gegentreffer versetzte den Berlinern einen sichtbaren Schock. Gegen die kompakt in der Defensive agierenden Pfälzer fand das Dardai-Team keine Lücken. Und so neutralisierten sich beide Mannschaften gegenseitig - bis auf wenige Torannäherungen passierte eine gute halbe Stunde sehr wenig. Doch dann schlug Kaiserslautern erneut zu.
Tabakovic vergibt Anschlusstreffer
Nach einem Abstoß von Gersbeck kam der Ball wie ein Bumerang zurück. Lauterns Ritter fing den Ball ab und passte diesen in den Lauf von Angreifer Tachie, der aus 13 Metern mit einem perfekten Schuss das 2:0 erzielte.
Die Hertha musste sich etwas einfallen lassen, und ihr gelang ein ordentlicher Start in der zweiten Hälfte. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Berliner durch Haris Tabakovic ihre erste große Tormöglichkeit, aber der Angreifer scheiterte aus kurzer Distanz und völlig freistehend an Lautern-Torhüter Julian Krahl.
Kaloc erzielt Vorentscheidung
Immerhin schafften es die Berliner, die Intensität ihres Spiels zu erhöhen. Vor allem der eingewechselte Reese brachte neuen Schwung für die Herthaner. Doch die Grammozis-Mannschaft wirkte an diesem Abend überaus stabil und wehrte sich nach Kräften. Und die Lauterer warteten auf Fehler des Gegners, die auch folgen sollten.
Kaloc erzielte nach einem eklatanten Fehlpass im Berliner Mittelfeld die Vorentscheidung. Der eingewechselte Herthaner Andreas Bouchalakis spielte den Ball in den Lauf von Kaloc, der nur noch Gersbeck vor sich hatte. Aus 14 Metern traf Lauterns Winterneuzugang zur Vorentscheidung.
Hertha gibt nicht auf
Die Berliner gaben auch in der Folge nicht auf und konnten sich zumindest einmal entscheidend durchsetzen. Reese erzielte den verdienten Ehrentreffer für die Hertha. Allerdings reichte die Leistung der Berliner an diesem Abend gegen die überaus souveräne, abgeklärte und nahezu fehlerlose Mannschaft aus Kaiserslautern nicht aus.