DFB-Pokal, Viertelfinale Fortuna Düsseldorf gelingt Coup beim FC St. Pauli
Düsseldorf steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Die Fortuna setzte sich im Elfmeterschießen beim FC St. Pauli durch.
Es war ein Viertelfinale, das vor allem von der Spannung lebte: Am Ende kam Fortuna Düsseldorf durch das 4:3 (2:2; 1:1) nach Elfmeterschießen beim FC St. Pauli weiter und steht unter den letzten vier Teams in diesem Wettbewerb.
In der fußballerisch dürftigen Partie, die auf beiden Seiten vor allem von Kontrolle und Fehlervermeidung bestimmt war, erzielte Vincent Vermeij (38.) per Elfmeter die Führung für die Gäste. Marcel Hartel (60.) glich - ebenfalls vom Elfmeterpunkt - für die Gastgeber in der regulären Spielzeit aus.
Ao Tanaka (99.) markierte in der ersten Hälfte der Verlängerung die erneute Führung für die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune. Carlo Boukhalfa (120.) köpfte das Team aus Hamburg mit seinem Treffer zum 2:2 in letzter Sekunde ins Elfmeterschießen.
Tzolis schießt Düsseldorf zum Sieg
Christos Tzolis verwandelte den entscheidenden Elfmeter für die Düsseldorfer. Zu Fortunas Matchwinnern avancierte zudem Keeper Florian Kastenmeier mit zwei brillanten Paraden im Elfmeterschießen.
"Wir haben die Tugenden gezeigt, die St. Pauli auszeichnen. Aber es hat uns in der ersten Halbzeit etwas gefehlt. Aber das haut uns nicht um", sagte St.-Pauli-Verteidiger Hauke Wahl. Es war die erste Niederlage der Hamburger in einem Pflichtspiel in dieser Saison.
Plätscher-Start zwischen St. Pauli und Fortuna
Beide Teams begannen die Partie mit gebremster Energie. Die Hamburger hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten aber keine offensiven Akzente setzen, weil sich die Rheinländer vor allem auf ihre defensive Stabilität konzentrierten und alle Bemühungen im Keim erstickten.
Nach 15 Minuten nahm die Partie zwar etwas mehr Fahrt auf, aber beiden Offensivreihen fehlten weiterhin die zündenden Ideen, um vor dem gegnerischen Tor erfolgreich zu sein. Weder St. Pauli noch Düsseldorf wollte einen Fehler begehen und dadurch in Rückstand geraten. So plätscherte das Spiel über weite Strecken meist ereignislos vor sich hin - bis zur 35. Minute.
Enttäuschender FC St. Pauli am Millerntor
Dann wurde Fortunas Angreifer Vermeij von Yannik Engelhardt an der Mittellinie auf die Reise geschickt, Pauli-Torhüter Sascha Burchert versuchte noch an den Ball zu kommen und brachte dabei den Angreifer zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Niederländer selbst und souverän zum 1:0 für die Gäste.
St. Pauli hatte in der ersten Hälfte keine nennenswerte Torchance herausgespielt, wirkte gehemmt und enttäuschte bis dahin. Die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler musste in den zweiten 45 Minuten zwangsläufig das Tempo und auch das Risiko steigern.
Fortunas Tanaka verursacht Elfmeter
Die Intensität des Hamburger Spiels erhöhte sich, die Düsseldorfer erwiesen sich aber zunächst als zäh und widerstandsfähig. Allerdings beging dann auch die Fortuna einen Fehltritt im eigenen Strafraum. Tanaka brachte Hamburgs Philipp Treu zu Fall, den Strafstoß verwandelte Hartel sicher zum 1:1.
Im Anschluss scheuten beide Teams wieder das Risiko. Torchance blieben wieder Mangelware, gelungene Aktionen ebenfalls. Allen Spielern auf dem Feld war anzumerken, dass es um sehr viel ging und dies keinen positiven Effekt auf die fußballerischen Bemühungen hatte.
St.-Pauli-Torhüter Burchert mit schwerem Fehler
In der ersten Hälfte der Verlängerung versuchten die Hamburger die Initiative zu übernehmen - und hätten beinahe von einem verunglückten Abwehrversuch von Düsseldorfs Verteidiger Joshua Quarshie profitiert- allerdings versagten dem völlig freistehenden Hartel (97.) sieben Meter vor dem Tor die Nerven und er bugsierte den Ball über die Querlatte.
Nur zwei Minuten später war es Tanaka, der einen Fehler des St.-Pauli-Torhüters ausnutzte. Fortuna-Angreifer Daferner hatte es zuvor aus 25 Metern Distanz versucht, Burchert wehrte den Ball nach vorne ab, wo Tanaka stand und aus kurzer Distanz zum 2:1 abstaubte.
Später Ausgleich - Entscheidung im Elfmeterschießen
Die Hamburger versuchten bis zum Ende der Verlängerung alles - und wurden belohnt. Eine letzte Flanke in den Düsseldorfer Strafraum nickte Boukhalfa mit letztem Einsatz aus sechs Metern an den Innenpfosten des Fortuna-Tores, von wo aus die Kugel zum Ausgleich über die Torlinie trudelte.
Es ging also ins Elfmeterschießen - dort verschoss Christoph Daferner für Fortuna Düsseldorf. Maurides und Hartel trafen bei den Hamburgern nicht ins Tor. Und am Ende feierte Fortuna Düsseldorf den ersten Halbfinaleinzug seit 28 Jahren.
Fortuna-Jubel nach dem entscheidenden Treffer