Fünf Tore gegen Leipzig Haaland beendet absurde Diskussion auf seine Art
Mit fünf Treffern im Achtelfinal-Rückspiel hat Erling Haaland RB Leipzig fast im Alleingang aus der Champions League geschossen. Damit beendete der Stürmer von Manchester City auch die absurde Diskussion um seine Qualitäten.
Manchester Citys Trainer Pep Guardiola hat bereits vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen RB Leipzig etwas Bemerkenswertes über seinen Stürmer Erling Haaland gesagt. Der Norweger, so der spanische Coach, könne noch besser in das Spiel seiner Mannschaft eingebunden werden. Er möge es nicht, wenn ein Spieler nur in der Box stehe, "um Tore zu schießen", so Guardiola.
Darüber hinaus müsse Haaland "am Spiel beteiligt und aktiv sein". Laut Guardiola habe sich der 22-Jährige "ein wenig verbessert", könne jedoch "noch besser werden". Ohnehin gab es auf der Insel zuletzt eine absurde Diskussion um die Qualitäten des Stürmers. Der musste sich in den Medien tatsächlich die Frage gefallen lassen, ob er Manchester City stärker oder schwächer mache.
Haalands Quote - 39 Tore in 36 Spielen
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Am Dienstag (14.03.2022) schoss Haaland den Bundesligisten aus Sachsen fast im Alleingang aus der Königsklasse. Der ehemalige Dortmunder erzielte beim 7:0 (3:0)-Sieg fünf Treffer.
Haaland traf vor der Pause mit einem Hattrick (22./Handelfmeter, 24., 45.+2). Nachdem Ilkay Gündogan nach dem Seitenwechsel den vierten Treffer markierte (49.), setzte Haaland seine Tore-Show mit zwei weiteren Toren (54. und 57.) fort, ehe Kevin De Bruyne (90.+2) zum Endstand traf.
Damit kommt der Blondschopf aktuell auf 39 Tore in 36 Pflichtspielen. Zehn Treffer hat er in der laufenden Saison der Königsklasse erzielt, dazu war er in der Premier League 28 Mal erfolgreich und einmal im Pokal. Dies ist jetzt schon Klubrekord für eine Spielzeit. Und der Tore-Rekord in der Liga, den Liverpools Mohamed Salah mit 32 Treffern in der Saison 2017/18 aufgestellt hat, wackelt bedenklich.
Mehr Champions-League-Tore als Giggs, Kakà und Co.
In der Champions League hat Haaland in nur vier Spielzeiten schon jetzt 33 Tore gemacht. Am Dienstag zog er in der "ewigen Torschützenliste" an Größen wie Arjen Robben, Kaká, Wayne Rooney, Samuel Eto'o, Patrick Kluivert und Ryan Giggs vorbei. Zuvor hatte er schon Luis Suárez und Luis Figo hinter sich gelassen.
Fünf Tore in nur einem Champions-League-Spiel - das war zuvor nur Lionel Messi (2012 beim 7:1 des FC Barcelona gegen Bayer Leverkusen) und Luiz Adriano im Trikot von Schachtjor Donezk geglückt (2014 beim 7:0 bei BATE Borrisow).
Guardiola verhindert Doppel-Hattrick
Guardiola nahm die Urgewalt aus Norwegen in der 63. Minute vom Platz, damit war die Chance auf das sechste Tor und den alleinigen Rekord dahin. "Als ich runterging, habe ich ihm gesagt: Ich würde gerne einen Doppel-Hattrick machen, aber was soll man da machen", sagte Haaland hinterher. Sauer war er aber nicht. "Das ist eine große Nacht. Ich liebe es in der Champions League zu spielen. Fünf Tore, 7:0 gewonnen - ich bin so glücklich", freute sich Haaland.
City-Coach Pep Guardiola wechselte Erling Haaland in der 63. Minute aus.
"Das ist ein fantastisches Gefühl, ich bin wirklich stolz und happy", sagte der Norweger und schnappte sich vom Schiedsrichter den Ball als Trophäe für einen unvergesslichen Abend im City-Stadium, wo es nach jedem seiner Treffer sowie bei seiner Auswechslung "Haaland, Haaland"-Gesänge gab.
Orban: "Er war immer da"
Die Leipziger waren machtlos gegen Haaland. "Er ist wirklich gut vor dem Tor, egal wie, er ist immer da. Er hat das Gespür und das Gefühl, wo der Ball hinkommt", sagte Emil Forsberg.
RB-Abwehrchef Willi Orban ging noch weiter: "Er war immer da, wo der Ball runtergefallen ist, da muss man ihm irgendwie auch gratulieren, dass das Gesetz der Anziehung heute auf seiner Seite hatte. Der Junge ist schon ein besonderer Kerl."
Guardiola: "Unglaublicher Typ"
Und Guardiola? Der scherzte nach dem Spiel es wäre "langweilig", wenn Haaland den Meilenstein von sechs Toren in einem Champions-League-Spiel schon mit 22 Jahren erreichen würde. Daher habe er ihn ausgewechselt.
Dann erinnerte sich der Katalane aber wohl auch an seine Kritik an Haaland und versuchte es mal mit Lob: "Erling war großartig. Fünf in 60 Minuten. Unglaublicher Typ, riesiges Talent. Power, Mentalität, er ist ein Seriensieger. Wirklich gut."