Finale in der Champions League Hummels und Schlotterbeck - Packen die Mbappé-Stopper auch Real?
Im Halbfinale waren Mats Hummels und Nico Schlotterbeck entscheidend, hatten sogar Kylian Mbappé im Griff. Auf das BVB-Abwehrduo kommt es auch heute im Champions-League-Endspiel gegen Real Madrid an (Ab 21 Uhr live in der Radio-Reportage und im Ticker bei der Sportschau).
Es gibt nicht viele, die behaupten können, schadlos durch ein Spiel gegen Kylian Mbappé gekommen zu sein. Noch viel weniger gibt es, die den französischen Superstürmer in zwei Partien in Schach gehalten haben - insofern befinden sich Mats Hummels und Nico Schlotterbeck in einer sehr elitären Gesellschaft.
Im Champions-League-Halbfinale gegen Paris St. Germain leisteten die beiden Innenverteidiger von Borussia Dortmund ihr ganz persönliches Meisterstück und führten den BVB ins Endspiel, das heute gegen Real Madrid steigt. Die Frage ist, ob Hummels und Schlotterbeck auch das Zeug zum Titel haben. Es wird auch darum gehen, Schlagzeilen der vergangenen Tage zu untermauern.
Aufregung beim BVB: Hummels-Kritik an Trainer Terzic
Hummels hat kurz vor dem Endspiel mit einem Interview für Aufsehen gesorgt. Der Routinier kritisierte BVB-Trainer Edin Terzic wegen der Herangehensweise in zwei Spielen gegen den VfB Stuttgart in der Hinrunde. Er sei "stocksauer" gewesen, "weil ich der Meinung war: So darf Borussia Dortmund nicht auftreten - gegen keinen Gegner dieser Welt", sagte Hummels der "Sport Bild". "Ich habe mich in meiner Ehre gekränkt gefühlt, so in diesem Trikot auf dem Platz zu stehen. So unterwürfig, so fußballerisch unterlegen."
Und weiter: "Ich habe sehr viele Anregungen gegeben. Ich bin ins Trainerbüro gegangen, und man redet. Mit der klaren Meinung, dass wir uns im Spiel nach vorne ganz klar verbessern müssen." Das verbesserte sich in der Rückrunde, wobei Hummels da vor allem die neuen Co-Trainer Nuri Sahin und Sven Bender lobend erwähnte, nicht Terzic. Das Verhältnis zwischen Hummels und dem Chefcoach gilt schon lange als angespannt, die Kritik kurz vor dem Endspiel mindestens gewagt - nun haben sie aber gemeinsam die Chance, Größtes zu erreichen.
Hummels wurde in beiden Partien gegen Paris zum "Man of the match" gekürt, im Rückspiel erzielte er sogar das einzige Tor des Abends. Für eine EM-Nominierung von Julian Nagelsmann reichte es dennoch nicht, was der 35-Jährige ebenso mit wenig Verständnis aufnahm. Umso erfreulicher waren die Entscheidungen des Bundestrainers für Schlotterbeck.
Nagelsmann: "Schlotterbeck hat sich sehr stabilisiert"
Der Hummels-Partner war im Zuge der DFB-PR-Aktion, bei der Medien, Influencer und Fans die Nominierten Stück für Stück bekannt gaben, der erste Spieler, der sein EM-Ticket ganz offiziell erhielt. Eine Überraschung, weil Schlotterbeck unter Nagelsmann zuvor noch gar nicht in den Kader berufen worden war. Doch gerade die Paris-Leistungen waren derart überzeugend, dass es für ihn reichte.
Schlotterbeck hat schon längst seine Fähigkeiten gezeigt, gegen PSG war auch wieder seine besondere Qualität im Passspiel zu sehen, als er das goldene Tor im Hinspiel von Niclas Füllkrug mit einem punktgenauen 60-Meter-Ball vorbereitete. Sein Problem war jedoch stets, dass er auch sehr anfällig für Fehler war. "Er hat sich sehr stabilisiert und gute Leistungen gezeigt. Er ist auch perspektivisch ein Spieler, der für die deutsche Nationalmannschaft wichtig sein wird", sagte Nagelsmann.
Schlotterbeck ist Dortmunds Zukunft - was macht Hummels?
Auch beim BVB ist Schlotterbeck die Perspektive. Mit seinen 25 Jahren soll er Dortmund noch über viele Jahre Erfolge bescheren, sein Vertrag läuft noch bis 2027. Für Hummels könnte das Champions-League-Finale dagegen das letzte Spiel für die Borussen sein. Sein Kontrakt läuft aus, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Klar ist für ihn nur: "Es gibt drei Optionen: BVB, Rücktritt - oder ein anderer Verein. Ein Ende ist derzeit die unwahrscheinlichste Variante." Außerdem würde er nur innerhalb Europas wechseln.
Interessenten im In- und Ausland werden sich also auch wegen Hummels ganz genau das Finale zwischen dem BVB und Real Madrid ansehen. Mit Schlotterbeck an seiner Seite hat er schon Mbappé zur Verzweiflung gebracht, der Ex-Dortmunder Jude Bellingham sowie Vinicius Jr., Rodrygo und die übrigen Stars der "Königlichen" sollen Ähnliches erfahren. Packen die Mbappé-Stopper auch Real?