Champions League beim FC Chelsea Süle und Schlotterbeck - dichtes Zentrum beim BVB
Niklas Süle und Nico Schlotterbeck überzeugen seit Beginn des Jahres im Abwehrzentrum des BVB. Die nächste harte Prüfung steht in der Champions League beim FC Chelsea an.
Gregor Kobel ist mit nach London geflogen, daher dürfte auch die Chance bestehen, dass er am Dienstag (07.03.2023, ab 20.50 Uhr live in der Radio-Reportage und im Live-Ticker bei sportschau.de) im Spiel beim FC Chelsea das Tor von Borussia Dortmund hüten wird.
Alexander Meyer ersetzte Kobel, der ganz kurzfristig wegen einer Muskelverletzung ausgefallen war, beim 2:1-Sieg gegen RB Leipzig prächtig. "Wir wissen um die Qualität von Alexander Meyer nicht erst seit heute. Er macht es richtig gut, in jedem Training. Er hat uns mit ein paar Szenen richtig geholfen", lobte Trainer Edin Terzić den 31 Jahre alten Torwart, der im Rückspiel des Achtelfinals in der Champions League erneut zum Einsatz kommen könnte. Das Hinspiel gewann der BVB mit 1:0.
Hätte Kobel den gehalten?
Schon im September und Oktober 2022 sprang Meyer für Kobel ein, der damals wegen eines Muskelfaserrisses fehlte. Er kassierte einige Treffer, bei denen sich die Frage stellte, ob Kobel den gehalten hätte und die Antwort lautete: vermutlich ja. So war das etwa im Gruppenspiel der Champions League bei Manchester City, als der BVB nach 1:0-Führung noch 1:2 verlor.
Aber der späte Sommer und frühe Herbst können ganz anders sein als der Winter. Das zeigt sich insgesamt bei Borussia Dortmund, vor allem aber auch bei den beiden Innenverteidigern Niklas Süle und Nico Schlotterbeck. Sie sind seit Wochen im Zentrum der Viererkette das gesetzte Duo und ein wesentlicher Grund dafür, dass Terzić sagt: "Es ist derzeit schwierig, gegen uns ein Tor zu erzielen."
In den zehn Pflichtspielen des Kalenderjahres 2023, die der BVB sämtlich gewann, kassierte er acht Treffer, die Hälfte davon in den ersten beiden Bundesligaspielen gegen den FC Augsburg (4:3) und beim 1. FSV Mainz 05 (2:1). Gegen Augsburg leistete sich Schlotterbeck noch schlimme Fehler, die an die Zeit vor der WM-Pause erinnerten, als sich die Frage stellte, was aus dem Nico Schlotterbeck geworden ist, der die Dortmunder davon überzeugte, 20 Millionen Euro Ablöse für ihn an den SC Freiburg zu zahlen.
Der Start von Niklas Süle, der im Sommer ablösefrei vom FC Bayern München gekommen war, wurde durch eine Verletzung erschwert. Zu seinem ersten Bundesligaspiel kam er dann in der berüchtigten Partie gegen Werder Bremen, als der BVB nach 2:0-Vorsprung durch späte Tore noch 2:3 verlor. Süle sah bei einem Bremer Treffer ganz schlecht aus, weil er ein Laufduell verlor, das Hohn, Spott, bei manchen auch Mitleid hervorrief.
Nur alle drei Stunden ein Gegentor mit Süle in der Startelf
Bis zur WM-Pause gewann die Borussia nur drei der neun Bundesligaspiele mit Süle in der Startelf (ein Unentschieden, 5 Niederlagen). Die Bilanz 2023 in der Bundesliga mit Süle in der Startelf: sechs Spiele, sechs Siege, nur drei Gegentore. War Süle auf dem Platz, benötigten die Gegner 181 Minuten für einen Treffer gegen den BVB, ohne ihn nur 44.
Die statistischen Werte für Nico Schlotterbeck waren auch vor der Weltmeisterschaft, bei der er sich in der Nationalmannschaft wie Süle einige Fehler leistete, schon gut. Der Gesamteindruck ist aber viel besser geworden, da er wichtige Zweikämpfe gewinnt und wie gegen Leipzig in ganz brenzligen Situationen rettet.
Außerdem ist Schlotterbeck in der Offensive noch auffälliger geworden. Waren es 2022 drei Torbeteiligungen in 15 Spielen für die Borussia, sind es in diesem Jahr vier in acht Spielen. In einer Kategorie ist Nico Schlotterbeck ganz vorne: Mit 68 Prozent gewonnener Zweikämpfe hat er den besten Wert aller Stammspieler in der Bundesliga.
Chelseas Offensive mit Stars gespickt
Der FC Chelsea belegt in der Premier League nur den enttäuschenden zehnten Platz. Der mit hunderten Millionen Euro noch im Winter aufgebesserte Kader ist jedoch mit Stars gespickt. Gegen Dortmund werden an der Seite des deutschen Nationspielers Kai Havertz der Portugiese João Félix und der äußerst schnelle Ukrainer Michailo Mudryk erwartet. Auf der Bank wären dann noch Hakim Ziyech und Raheem Sterling.
Im Hinspiel überzeugten die Engländer durchaus, blieben aber ohne Treffer. Besonders überzeugend in der Dortmunder Defensive: Niklas Süle, Nico Schlotterbeck - und Gregor Kobel.