Kellerduell in Karlsruhe Kurioses Tor rettet KSC gegen Rostock
Lange sah der FC Hansa Rostock wie der sichere Sieger aus, am Ende wurde es doch nur ein Punkt. Weil ein außergewöhnlicher Treffer von Budu Zivzivadze dem Karlsruher SC am Sonntag (03.12.2023) doch noch ein 2:2 (1:2)-Remis in der 2. Fußball-Bundesliga ermöglichte.
Während sich der KSC und Rostock duellierten, dürfte ein dritter Klub ganz besonders intensiv hingeschaut haben. Der FC Schalke 04 hatte mit seinem Sieg gegen den VfL Osnabrück (4:0) sein Punktekonto auf 16 erhöht und damit gleichgezogen mit den beiden Vereinen. Und nun stellte sich die Frage, wer auf der (niedrigen) Augenhöhe der Schalker bleibt - und potenziell das erste Opfer des Bundesliga-Absteigers im Kampf um den Klassenerhalt sein kann.
Eiskalte Rostocker in Karlsruhe
Und schnell sah es danach aus, dass Karlsruhe ein Stück tiefer in Abstiegsnöte gerät. Nach einer ereignisarmen Anfangsphase konterten die Gäste stark und Junior Brumado erzielte im zweiten Versuch (sein erster Schuss wurde auf der Linie geklärt) den Führungstreffer für Hansa (16. Minute). Vor einer Woche gegen den FC St. Pauli (2:3) hatte der Brasilianer bereits zweimal per Elfmeter getroffen, nun klappte es auch aus dem Spiel.
Und Brumado durfte in der ersten Halbzeit ein weiteres Mal jubeln - diesmal aber über ein Tor eines Kollegen. Zunächst konnte KSC-Keeper Patrick Drewes noch nach einem Schuss von Kai Pröger herausragend retten (26.), als Damian Roßbach dann zehn Minuten später frei vor ihm auftauchte, war er machtlos - Rostock lag 2:0 vorne und war auf dem besten Weg zum so wichtigen Sieg.
Matanovic stellt den Anschluss für KSC her
Der geriet danach aber in Gefahr, weil auch Karlsruhe mehr ins Spiel kam. Zunächst scheiterte Jerome Gondorf nach einer Ecke an Torhüter Markus Kolke (38.), die zweite Chance saß aber. Lars Stindl bediente Igor Matanovic, der mit einem abgefälschten Schuss für den Anschlusstreffer und Hoffnung beim KSC sorgte (44.).
Nach der Halbzeitpause machten den Karlsruhern aber wieder die Hansa-Konter zu schaffen. Zwar vergab Marvin Wanitzek zunächst die gute Chance auf den Ausgleich (52.), doch dann hatte Pröger zweimal das 3:1 auf dem Fuß. Bei seinem ersten Versuch traf der Rostocker Offensivspieler das Außennetz (53.), dann verhinderte erneut Drewes den zweiten Saisontreffer Prögers (57.).
Auf der einen Seite rettet Hüsing, auf der anderen der Videobeweis und Drewes
Die größte Möglichkeit vergab dann aber Matanovic. Der KSC-Stürmer nahm Roßbach als letztem Mann den Ball ab und stürmte alleine auf Kolke zu - nachdem Matanovic an dem Torhüter vorbeiging, rettete Oliver Hüsing seinen Schuss jedoch auf der Linie (62.).
Und das schien sich sofort zu rächen, weil es sein Pendant auf der anderen Seite erneut besser machte. Nach einer flachen Hereingabe kam Brumado aus etwa 14 Metern zum Abschluss und ließ Drewes mit einem Flachschuss ziemlich unglücklich aussehen (63.). Weil Vorlagengeber Svante Ingelsson zuvor ein Foul begangen hatte, wurde der Treffer nach Ansicht der Videobilder aber nicht gegeben. Und der KSC brauchte noch ein weiteres Mal Glück: Roßbach scheiterte völlig freistehend aus sieben Metern an Drewes (72.).
Karlsruhes Zivzivadze rennt den Ball ins Tor
Doch das größte Glück kam noch für Karlsruhe. Irgendwie erzwangen die Badener den Ausgleich - aber das wie war äußerst kurios. Nach einer Flanke köpfte Wanitzek den Ball ins Zentrum, genau zu Roßbach, der den Ball aber nicht kontrolliert bekam - und der eingewechselte Budu Zivzivadze rannte einfach in ihn hinein und traf mit seinem Fuß irgendwie den Ball, der ins Tor trudelte (81.).
Doch Karlsruhe wollte noch mehr. Zivzivadze scheiterte wenig später an Kolke (85.), war aber wieder mal als Joker enorm wertvoll für sein Team. In der vergangenen Woche hatte der Georgier bereits nach seiner Einwechslung gegen den 1. FC Nürnberg (4:1) zwei Mal getroffen und arbeitete erneut an einem Doppelpack.
Der gelang in diesem Fall nicht, aber mit seinem Treffer rettete Zivzivadze dem KSC einen Punkt. Und dürfte damit dafür auch auf Schalke für gute Laune gesorgt haben. Denn weder Karlsruhe noch Rostock konnten sich wieder absetzen und sind mit nur einem Zähler in Schlagdistanz - und damit mittendrin im Kampf gegen die Abstiegs-Relegation.
KSC in Hannover, Rostock empfängt Schalke
Der Karlsruher SC ist zum Auftakt des 16. Spieltags in Hannover gefragt (Freitag, 08.12.2023 um 18.30 Uhr). Hansa Rostock hat zwei Tage später die Gelsenkirchener zu Gast (13.30 Uhr).