Mit einer Hälfte Anlauf Schalke demontiert Schlusslicht Osnabrück
Im Kellerduell der 2. Fußball-Bundesliga hat der FC Schalke 04 einen 4:0 (1:0)-Pflichtsieg gegen Schlusslicht VfL Osnabrück eingefahren. In der ersten Hälfte sah es phasenweise schlimm aus, erst mit langem Anlauf befreiten sich die "Königsblauen".
Ein Fußballfest war angesichts der Ausgangslage nicht zu erwarten gewesen: Der Tabellenletzte trat beim bis dahin Drittletzten an - und die Profis hielten sich strikt ans Drehbuch. Im gesamten ersten Durchgang gab es kaum erwärmende Aktionen, spielerisch war es phasenweise nah an der Armutsgrenze.
Absolut passend zum allgemeinen Gewurstel fiel der Führungstreffer für Schalke in der 20. Minute: Nach einer Ecke von Paul Seguin verpasste Marcin Kaminski eine gute Kopfballchance, doch mit seiner Unpässlichkeit irritierte er Osnabrücks Abwehrspieler Niklas Wiemann, von dessen Kopf die Kugel ins eigene Tor hoppelte.
Auch Keeper Lennart Grill reihte sich in dieser Szene durch sein zögerliches Herauslaufen nahtlos in die Pannenkette ein. "Wir haben uns was ganz anderes vorgestellt, sind gut in unseren Plan gekommen. Das erste Gegentor haben wir dann einfach nicht gut verteidigt", sagte Niklas Wiemann.
Schalke steigert sich im zweiten Durchgang
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte vergab Simon Terodde nach Flanke von Murkin die große Chance zum 2:0, doch lange dauerte es nach Wiederanpfiff nicht bis zur Vorentscheidung. Aufsteiger Osnabrück agierte weiter wie ein Drittligist - offensiv wie defensiv.
Ein stark ausgespielter Schalker Konter erwischte wieder VfL-Abwehrspieler Wiemann auf dem falschen Fuß, Seguin kam so aus halbrechter Position zum Abschluss und traf zielgenau ins linke Eck (48. Minute).
Endlich läuft der Ball bei Schalke
Das 2:0 zeigte Wirkung auf beiden Seiten. Auch danach war es zwar nicht gerade ein Feuerwerk der guten Fußballlaune, aber immerhin lief bei den Schalkern der Ball jetzt auch mal flüssig über mehr als zwei Stationen. Osnabrück hatte allein durch den ehemaligen Bayern-Profi Mickael Cuisance ein paar offensive Ansätze, vom Anschlusstor waren die Osnabrücker aber ähnlich weit entfernt wie von einem Nichtabstiegsplatz.
Stattdessen machten die Gastgeber alles klar: Beim 3:0 war mal wieder Unglücksrabe Wiedmann beteiligt, seinen Tritt gegen Terodde hatte Schiedsrichter Tom Bauer zunächst übersehen, nach kurzem Videostudium gab er aber Strafstoß und Terodde verwandelte selbst (63.).
Osnabrücks Kleinhansl mit dem nächsten Eigentor
Passend zu diesem gebrauchten Abend für Osnabrück fiel dann auch noch das 0:4 per Eigentor: Florian Kleinhansl beförderte die Kugel ins eigene Netz, nachdem ihn Schalke-Stürmer Kenan Karaman ein wenig irritiert hatte (70.).
Die beste Nachricht für Osnabrück war, dass es anschließend nicht noch schlimmer kam, Tobias Mohr vergab aber in der 80. Minute die Großchance zum 5:0.
Osnabrück empfängt St. Pauli, Schalke in Rostock
Der VfL Osnabrück ist am kommenden Spieltag zu Hause gegen den FC St. Pauli gefordert (Samstag, 09.12.2023 um 20.30 Uhr). Schalke 04 trifft einen Tag später auswärts auf Hansa Rostock (13.30 Uhr).