Braunschweigs Johan Gómez (M) jubelt nach seinem Tor zum 2:1

Sechste FCK-Pleite in Serie Braunschweig dreht Kellerduell gegen Kaiserslautern

Stand: 18.12.2023 00:00 Uhr

In der 2. Fußball-Bundesliga hat sich Eintracht Braunschweig gegen einen weitgehend ratlosen 1. FC Kaiserslautern für einen selbstbewussten Auftritt belohnt und das Kellerduell gedreht. Bitter für Lautern: Der vermeintliche späte Ausgleich wurde nach VAR-Intervention aberkannt.

Am Sonntag (17.12.2023) setzten sich die niedersächsischen Gastgeber mit 2:1 (1:1) gegen Kaiserslautern durch. Dabei hatte die Partie für Braunschweig denkbar ungünstig begonnen, Robin Krauße traf früh ins eigene Netz (14. Minute). Weil der FCK danach aber offensiv keine Lösungen fand, glich Rayan Philippe als Braunschweiger des Tages erst aus (36.) und legte später Johan Gomez (62.) den Siegtreffer auf.

Braunschweig feiert damit einen ganz wichtigen Sieg und hat nun 14 Zähler angesammelt. Die Eintracht steht aber weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz. Für Kaiserslautern ist es derweil die sechste Liga-Pleite in Serie. Die Pfälzer stehen mit 18 Punkten auf dem Konto auf Platz 15.

Schernings Dank an die Braunschweiger Fans, Boyds Frust

"Es war heute viel Energie auf dem Platz, aber auch viel Energie von draußen", bedankte sich BTSV-Trainer Daniel Scherning gegenüber der Sportschau für die Unterstützung bei den heimischen Fans. "Es war eine Top-Leistung von uns über fast das gesamte Spiel, wir haben völlig verdient gewonnen."

Lautern-Stürmer Terrence Boyd sprach nachher am Sportschau-Mikrofon von einer sehr großen Enttäuschung: "Weil wir gut ins Spiel gekommen sind und nach dem Ausgleich irgendwie die Kontrolle abgegeben haben. Generell diese wichtigen Zweikämpfe verloren haben, nicht so abgezockt waren wie die Braunschweiger." Er sei dennoch überzeugt vom Lauterer Weg und der Qualität des Teams, "weil mehr in uns drinsteckt".

Puchacz-Freistoß bringt Lautern die Führung

Es war kein rasanter Start in die Partie. Die Anfangsphase gestaltete sich ausgeglichen, Braunschweig wirkte hier und da etwas zielstrebiger. Aber in der Folge holte sich Kaiserslautern zunehmend Ballbesitzanteile - und auf einmal auch die Führung. Denn Braunschweigs Krauße fälschte eine Freistoßflanke von Tymoteusz Puchacz ins eigene Netz ab.

Zwar gaben danach die "Roten Teufel" weiter spielerisch den Takt an, doch im Angriffsdrittel fiel Lautern nicht viel ein. Tatsächlich datierte der letzte eigene Abschluss der Pfälzer in Hälfte eins aus der 11. Spielminute - ein abgefälschter Schuss von Boyd.

Braunschweig baut erfolgreich auf Gegenstöße

Die Gastgeber, die sich ausschließlich auf schnelle Gegenstöße beschränkten, hatten deshalb mehr nennenswerte Offensivszenen und gaben mehr ernsthafte Schussversuche ab (4:2 Torschüsse in der ersten Halbzeit).

So verpasste Philippe, der neu in die Startelf gerückt war, kurz nach dem Braunschweiger Rückstand nur knapp nach einem Konter den Ausgleich. FCK-Torwart Julian Krahl parierte stark (20.). Doch dann nutzte der Franzose seinen zweiten Konterlauf, um auszugleichen, Philippe entschied das nächste Eins-gegen-eins mit Krahl für sich.

FCK-Abwehr gegen Gomez viel zu passiv

Nach dem Wiederanpfiff änderte die Eintracht dann die eigene Herangehensweise. Braunschweig riss das Spielgeschehen endgültig an sich, machte selbst ordentlich Druck auf die Lauterer, die in die Defensive gedrängt wurden.

Nach weiteren vielversprechenden Offensivszenen war es deshalb folgerichtig, dass Gomez, der sich mit FCK-Torwart Krahl in Hälfte zwei ein Privatduell lieferte, die Partie für Braunschweig drehte. Nachdem er bereits per Seitfallzieher an Krahl gescheitert war (48.) und eine Doppelchance aus kurzer Distanz vergeben hatte (60.), versenkte er den Ball im Tor zur Eintracht-Führung.

Lautern tut sich schwer, Eintracht gefährlicher

Der neue FCK-Trainer Dimitrios Grammozis reagierte danach auf die Passivität seiner Mannschaft und brachte Ragnar Ache sowie Julian Niehues (64.) sowie wenig später Kenny Redondo und Philipp Klement (70.).

Doch wirklich frischen Wind brachten die Neuen auch nicht. Lautern tat sich enorm schwer, offensive Akzente zu setzen gegen aktivere Braunschweiger. Diese hätten in Person von Philippe, der seinen Kopfball nach Flanke von Marvin Rittmüller haarscharf am Tor vorbeisetzte (77.), fast schon den Deckel drauf gemacht.

Ache-Treffer in Nachspielzeit wird aberkannt

Allerdings rettete auch Hasan Kurucay noch in letzter Not gegen Richmond Tachie (79.), auch Lauterns Nikola Soldo vergab eine gute Gelegenheit (90.). Besonders Bitter für den FCK: Aches vermeintlicher Ausgleich in der Nachspielzeit wurde wegen einer Abseitsstellung nach VAR-Intervention aberkannt (90.+4). Aber am Ende war der Eintracht-Sieg durchaus verdient.

Braunschweig nach Pause in Kiel, Lautern auf St. Pauli

Nach der Winterpause geht es für Eintracht Braunschweig mit einer Auswärtsreise zu Holstein Kiel weiter (Freitag, 19.01.2024, 18.30 Uhr). Und der 1. FC Kaiserslautern tritt auf dem Kiez in St. Pauli an (Samstag, 20.01.2024, 13 Uhr).