Fan-Proteste und Randale Fast-Abbruch in Paderborn - SCP schlägt Hansa
Das Spiel zwischen dem SC Paderborn und Hansa Rostock am Freitagabend (15.12.2023) stand ganz im Zeichen von Fan-Protesten gegen den Investorendeal der DFL, aber auch von schweren Ausschreitungen. Die Partie in der 2. Fußball-Bundesliga stand kurz vor dem Abbruch. Paderborn gewann nach zwei Unterbrechungen mit 3:0 (1:0).
Zunächst setzten beide Fanlager in den ersten zwölf Minuten den zuvor angekündigten Stimmungsboykott um. Ab der 13. Minute zündeten die Rostocker Fans Pyrotechnik. Deshalb unterbrach der Schiedsrichter Wolfgang Haslberger die Partie und beorderte die Profis in die Kabine. Erst neun Minuten später wurde das Spiel fortgesetzt.
Zweite Unterbrechung in der 2. Halbzeit
In der 56. Minute flogen erneut Raketen auf das Spielfeld. Haslberger sah erneut keine Möglichkeit weiterzuspielen, wieder mussten die Spieler in die Kabine. Das Spiel stand jetzt kurz vor dem Abbruch. Nach einer fast halbstündigen Unterbrechung konnte die Begegnung beim Stand von 1:0 für Paderborn fortgesetzt werden.
Auf den Tribünen soll es zudem im Rahmen von Fan-Ausschreitungen zu Verletzungen bei Hansa-Anhängern und Polizisten in bisher unbekannter Zahl gekommen sein. Zudem sollen zwei Polizeiwagen sowie Catering-Stände, Sanitäranlagen und Einlasskontrollen beschädigt worden sein. SC-Geschäftsführer Martin Hornberger schätzte die entstandenen Schäden wenige Stunden nach der Partie am Freitagabend auf rund 100.000 Euro.
Rostocks Sportdirektor Walter: "Distanzieren uns"
Rostocks Sportdirektor Kristian Walter fand nach Spielschluss deutliche Worte: "Wir distanzieren uns komplett davon, dass Gegenstände - vor allem Feuerwerkskörper - aufs Spielfeld geworfen werden und Spieler in Gefahr gebracht werden. Wenn da einige komplett durchdrehen, ist das überhaupt nicht verständlich."
Das Sportliche trat damit an diesem Abend fast in den Hintergrund. Am Ende stand ein klarer und verdienter Sieg für den SC Paderborn, den Adriano Grimaldi (25. Minute), Raphael Obermair (67.) und Kai Klefisch (75.) herausschossen.
Rot für Rostocks Keeper Kolke
Rostocks Keeper Markus Kolke wurde in der 63. Minute nach einer Notbremse gegen SCP-Stürmer Ilyas Ansah von Schiri Haslberger des Feldes verwiesen. Danach nahm das Rostocker Unheil seinen Lauf. Ersatzkeeper Nils Körber musste bereits nach vier Minuten hinter sich greifen. Klefisch machte wenig später alles klar.
Im Spiel eins nach der Entlassung von Trainer Alois Schwartz, für ihn coachte Nachwuchscoach Uwe Speidel interimsweise, konnte Hansa den Negativtrend also nicht stoppen. Der SC Paderborn schob sich dank des klaren Heimsiegs an die Spitzengruppe heran und ist jetzt 6..
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Bilanz der Ausschreitugen: Gemeinsame Erklärung von Verein und Polizei am Samstag
Am Tag nach dem Spiel erklärten der Verein und die Polizei gemeinsam: "Mit hoher krimineller Energie haben wenige Gästefans Grenzen überschritten, Verletzungen unbeteiligter Stadion-Besucher sowie massive Sachbeschädigungen und einen Spielabbruch in Kauf genommen", hieß es.
"Insgesamt acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte erlitten Verletzungen, eine Polizistin musste mit einer Schnittverletzung in einem Paderborner Krankenhaus behandelt werden. Im Gastbereich des Stadions entstanden durch die Sachbeschädigungen massive Schäden", so der SCP und die Polizei weiter. Kurz vor Ende der Partie sei dann ein Hansa-Fan über einen Zaun in den Sitzplatzbereich geklettert und "verletzte dort einen neutralen Zuschauer schwer am Kopf. Der Mann musste per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden", so Polizei und Klub. Nach Spielschluss kam es dann zu keinen weiteren Ausschreitungen mehr im Stadionbereich.