Boniface und Frimpong bejubeln das Führungstor gegen Hoffenheim

Leverkusen gewinnt locker Tor-Comeback statt Wüste - Bayer feiert Boniface

Stand: 02.02.2025 19:26 Uhr

Bayer Leverkusen und Victor Boniface - das passt wieder. Kurz nach dessen geplatztem Wechsel nach Saudi-Arabien traf der Stürmer beim 3:1 (2:0) gegen die TSG Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga.

Xabi Alonso hatte schon vor dem Anpfiff ein klares Zeichen gesetzt. Der Trainer stellte Boniface nur vier Tage, nachdem dessen Wechsel zu Al-Nassr FC im letzten Moment doch nicht zustande gekommen war, direkt in die Startelf und machte damit klar, dass der Nigerianer trotz seiner Abwanderungsgedanken ein Mitglied der Mannschaft ist wie jeder andere Spieler. Alonso erstickte damit alle Zweifel sofort im Keim - und das machte dann auch Boniface.

Bayers Boniface verspricht Tore und liefert eins

Schon vor dem Spiel hatte er beim Portal "Soccerboom" versprochen, dass er nach wie vor Feuer und Flamme für Bayer sei. "Ich möchte der Mannschaft Tore, Vorlagen und Energie geben", sagte der Stürmer. Energie gab es gegen Hoffenheim sofort und recht schnell auch das Tor. In der 15. Minute steckte Alejandro Grimaldo den Ball auf den 24-Jährigen durch, der bei seinem Linksschuss davon profitierte, dass Luca Philipp im TSG-Tor nicht gut aussah.

Am 1. November 2024 hatte Boniface letztmals in der Startelf gestanden und war dann aufgrund einer Oberschenkelverletzung lange ausgefallen. Nun feierte er sein Comeback, obwohl er in der Wüste spielen wollte - und er meldete sich gleich mit seinem siebten Saisontor zurück. Und wenig später durfte Boniface wieder jubeln, diesmal sorgte ein Traumpass von Aleix Garcia dafür, dass Jeremie Frimpong problemlos zum 2:0 treffen durfte (19.).

Frimpong jubelt

Jeremie Frimpong macht nach einem 50-Meter-Sprint sein drittes Saisontor

Braun lässt alle wissen, warum es keinen Elfmeter gibt

Leverkusen dominierte die Partie nach Belieben - doch mit dem Moment, in dem Bundesliga-Geschichte geschrieben wurde, gab es einen Bruch im Spiel des Alonso-Teams. Nach einem Foul an Nathan Tella gab es einen Elfmeter, der vom VAR einkassiert wurde, weil der Leverkusener zuvor im Abseits gestanden hatte - das erklärte Schiedsrichter Robin Braun auch erstmals öffentlich im Stadion (24.).

Danach wachte Hoffenheim auf, hatte Ballbesitz und auch einige Chancen. Erencan Yardimci vergab die größte, nach einer Flanke von David Jurasek, der vorher beim Frimpong-Tor geschlafen und Tella beim vermeintlichen Elfmeter gefoult hatte, traf der TSG-Stürmer aus kurzer Distanz aber nicht das Leverkusener Gehäuse (34.).

Boniface macht bei Leverkusen Platz für Schick - und der trifft auch

Nach einer Halbzeit war der Arbeitstag für Boniface wieder beendet - nach seiner langen Verletzungspause hat er nach wie vor Nachholbedarf in Sachen Matchfitness. Für ihn kam mit Patrik Schick der Spieler, der ihm mittlerweile den Rang abgelaufen hat mit schon 13 Toren in dieser Saison - und er zeigte auch gleich, mit welcher Klasse er das geschafft hat. Mit einem Schlenzer in den Winkel erzielte Schick das 3:0 (51.).

Hoffenheims Orban sorgt für etwas Spannung

Aber dann brachten Grimaldo und Gift Orban wieder etwas Spannung in die Partie. Der Leverkusener Linksaußen sah nach einem Foulspiel Gelb-Rot (60.) und direkt im Anschluss traf der Hoffenheimer Winterneuzugang kurz nach seiner Einwechslung zum 1:3 (63.). Dem ehemaligen Bayer-Stürmer Adam Hlozek fehlte dann bei seinem Schuss aus 18 Metern nur ein Meter, um für den Anschluss zu sorgen (67.).

Abgesehen von einem Abschluss von Alexander Prass (90.+3) war es allerdings das letzte Mal, dass Leverkusen unter Druck geriet - trotz der Unterzahl. So bleibt der Doublesieger seit dem zweiten Spieltag in der Liga ungeschlagen und hat neun der vergangenen zehn Partien gewonnen. Der Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern München bleibt mit sechs Punkten aber groß. Derweil muss Hoffenheim als 15. weiter sorgenvoll nach unten schauen.

Hoffenheims Trainer Ilzer beklagt müde Beine

TSG-Coach Christian Ilzer nahm seine Mannschaft nach Abpfiff in den Schutz. Aufgrund der vielen Ausfälle und der Belastung in der Europa League unter der Woche habe vielen Spielern in der Schlussphase des Spiels die nötige Energie gefehlt.

Im Sportschau-Interview verwies er aber auch auf die verschlafene Anfangsphase: "Wir hatten diese kritische Phase zu Beginn des Spiels, wo wir einfach sehr schnell 2:0 im Rückstand liegen. Und dann ist es natürlich sehr schwer gegen so eine schnelle und ballbesitzstarke Mannschaft."

Leverkusen in Wolfsburg und gegen Köln, Hoffenheim gegen Union Berlin

Leverkusen spielt am 20. Spieltag beim VfL Wolfsburg (08.02., 15.30 Uhr), zuvor geht es im Viertelfinale des DFB-Pokals am Mittwoch (05.02.2025, 20.45 Uhr) gegen den Rheinrivalen 1. FC Köln. Hoffenheim ist im Pokal nicht mehr dabei und spielt auch am Samstagnachmittag zu Hause gegen Union Berlin.