Eintracht-Joker sticht Uzun rettet Frankfurt Punkt gegen Wolfsburg
In der Fußball-Bundesliga ist Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg über weite Strecken blass geblieben. Dank einer starken Schlussphase und Joker Can Uzun nahm die SGE aber noch einen Punkt mit.
Am Sonntag trennten sich Frankfurt und Wolfsburg mit 1:1 (0:0). Zunächst traf Eintracht-Verteidiger Tuta (50. Minute) unglücklich ins eigene Netz. Der 19-jährige Einwechselspieler Can Uzun (81.) erzielte spät den Ausgleich. Durch den Punkt hat die Eintracht jetzt 38 Punkte und sichert Rang drei. Wolfsburg verpasst den Sprung auf einen Europapokal-Platz und rutscht ab auf Platz zehn (29 Zähler).
Wolfsburgs Hasenhüttl: "Leider bestraft worden"
Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl haderte nach dem Spiel mit dem späten Ausgleich der Frankfurter, lobte aber trotzdem den engagierten Auftritt seiner Mannschaft: "Wir haben es lange Zeit sehr ordentlich verteidigt, nur bei einer Flanke nicht. Dafür sind wir heute leider bestraft worden."
Die Frankfurter, die den Vorsprung auf den fünften Platz mit einem Sieg auf acht Punkte hätten ausbauen können, waren nach dem Spielverlauf mit dem Remis zufrieden. SGE-Coach Toppmöller sagte im Sportschau-Interview: "Ich glaube, dass wir solche Spiele letztes Jahr verloren hätten. Von daher ist das ein Schritt nach vorne und wir nehmen den Punkt gerne mit."
Wolfsburgs Maehle hat frühe Führung auf dem Fuß
Die muntere Anfangsphase prägte zunächst der VfL Wolfsburg. Schon nach zwei Minuten hatte Abwehrmann Joakim Maehle die Führung auf dem Fuß. Der auffällige Tiago Tomas flankte von rechts, Maehle stand am zweiten Pfosten auf einmal völlig blank. Er setzte seinen Volley-Abschluss aber klar über das Tor.
Auch Frankfurt meldete sich wenig später an. Bei der SGE lief es dann gut, wenn sie ausnahmsweise mal in Ruhe ihr Passspiel aufziehen konnte. So wurde am Sechzehner Ansgar Knauff in Szene gesetzt. Der Eintracht-Offensivmann zog ab und stellte Wolfsburgs Torhüter Kamil Grabara vor die erste Herausforderung - der Pole reagierte aber glänzend (7.).
Danach mussten die Gastgeber einen Dämpfer wegstecken: Verteidiger Robin Koch hielt sich nach einem Luft-Zweikampf mit Jonas Wind die Schulter und musste früh angeschlagen raus. Er wurde durch Rasmus Kristensen ersetzt (15.).
Frankfurt tut sich schwer, Wolfsburg zielstrebiger
Es war trotz des ein oder anderen Lichtblicks ein ziemlich blasser Auftritt der Hausherren. Frankfurt tat sich schwer, hatte trotz mehr Ballbesitz und einer besseren Zweikampfquote (55 Prozent) seine liebe Mühe mit den spielfreudigen Wolfsburgern. Die SGE agierte recht passiv, kam kaum ins Umschaltspiel und brauchte lange, um mal den Ball zu erobern.
Der VfL war gefährlicher, Mathias Svanberg vergab noch eine weitere gute Möglichkeit (32.). In Hälfte eins gab Frankfurt nur drei Torschüsse ab, Wolfsburg sechs.
Frankfurts Tuta mit folgenschwerem Patzer gegen Amoura
Fast folgerichtig verpassten die "Wölfe" der Eintracht dann auch nach dem Wiederbeginn eine eiskalte Dusche - und zwar mit einfachsten Mitteln. Konstantinos Koulierakis schlug aus der Viererkette einen langen Ball in die Spitze, Jonas Wind verlängerte per Kopf - und dann unterlief Eintracht-Verteidiger Tuta ein folgenschwerer Patzer.
Letzterer achtete im Zweikampf nur auf Amouras Körper, ging nicht zum Ball, sondern wollte nur einen Block stellen. Dabei entschied sich Tuta aber für die falsche Seite, Amoura entwischte auf der anderen und bekam die Fußspitze an den Ball. Zu allem Überfluss fälschte Tuta dabei die Kugel entscheidend über das Bein von SGE-Torhüter Kevin Trapp ab - Eigentor.
Kurios: Wolfsburgs Grabara verletzt sich beim Abstoß
Beinahe wäre Frankfurt kurz darauf eine Antwort gelungen: Nathaniel Brown fand mit einem Freistoß von der linken Seite den völlig freistehenden Arthur Theaté. Seinen Kopfball entschärfte VfL-Torwart Grabara aber mit einer starken Parade (55.).
Wenige Minuten später stand Grabara erneut im Mittelpunkt, allerdings mit einer kuriosen Szene. Er trat bei einem Abstoß in den Rasen, musste danach behandelt werden. Es ging für den VfL-Stammtorwart nicht weiter. So kam nach 93 Spielen in der 2. Bundesliga für Kaiserslautern und Schalke der 31-jährige Marius Müller zu seinem Bundesliga-Debüt und ersten Pflichtspiel für Wolfsburg.
Frankfurt-Joker Uzun besorgt Ausgleich
Und in den letzten 15 Minuten bekam Müller auch noch ordentlich was zu tun. Denn Frankfurt bäumte sich auf. Die Eintracht erhöhte die Schlagzahl, setzte deutlich aggressiver nach und war auf einmal voll da.
Hugo Ekitiké traf zunächst mit einem strammen Schuss aus spitzem Winkel nur das Lattenkreuz (77.). Aber Frankfurt belohnte sich kurz darauf mit dem Ausgleich. Stürmer-Talent Can Uzun, der in der 68. Minute Ellyes Skhiri ersetzt hatte, bekam eine Flanke von Jean-Matteo Bahoya serviert und köpfte ein zum Ausgleich. Frankfurt drückte weiter, Uzun vergab noch eine Topchance (90.+4). Am Ende blieb es beim Remis.
Eintracht zu Gast in Gladbach, Wolfsburg empfängt B04
Frankfurt ist am Samstag (08.02., 18.30 Uhr) im Abendspiel zu Gast bei Borussia Mönchengladbach. Früher am Tag empfängt Wolfsburg Bayer Leverkusen (15.30 Uhr).