Leipzigs Ridle Baku und Union Berlins Robert Skov kämpfen um den Ball

Wenig Energie bei RB Union punktet gegen enttäuschende Leipziger

Stand: 01.02.2025 21:45 Uhr

Nach dem enttäuschenden Auftritt in der Champions League kommt RB Leipzig auch in der Bundesliga nicht weiter. Bei Union Berlin lieferte das Rose-Team das nächste schwache Spiel und kam an der Alten Försterei nur zu einem 0:0. Leipzig kletterte mit dem Punkt auf Rang vier der Tabelle, Union vergrößerte seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz auf sieben Zähler.

Das 0:1 in Graz unter der Woche hatte RB Leipzig weh getan. Die Champions-League-Vorrunde geriet für die Rasenballer so endgültig zu einem Desaster. Trainer Marco Rose hatte sie offenbar so zugesetzt, dass der Coach sich prompt einen grippalen Infekt eingefangen hatte. Dick eingepackt saß der Coach dennoch in der Alten Försterei am Spielfeldrand, um seinem Team bei der "Mission Wiedergutmachung" zuzusehen.

Xavi, der von RB unter der Woche fest verpflichtet werden konnte, und seine Kollegen hatten es in Berlin aber mit einem bis in die Haarspitzen motivierten Gegner zu tun. Union hatte sich in der Woche zuvor eine 0:3-Klatsche am Hamburger Millerntor gefangen - Trainer Steffen Baumgart hatte entrüstet eine ganz andere Einstellung zum Job von seinen Spielern gefordert.

Union aggressiv aber harmlos

Und Union lieferte. Zumindest was den Kampfgeist anging. Die spieltechnisch enorm versierten Leipziger wurden bei jedem Ballkontakt enorm scharf attackiert, Union war on fire. Aber den Berlinern fehlt in dieser Saison ganz vorn nun einmal die Durchschlagskraft - das war auch gegen RB zu sehen. Viel Kampf, viel Einsatz, viel Ballbesitz im Mittelfeld - aber Torchancen bekamen die 22.012 Zuschauer auf den Rängen zunächst einmal gar keine zu sehen.

"Das war aus meiner Sicht eine sehr gute Leistung von uns. Wir haben viel dafür getan, dass RB nicht zu ihren Stärken gekommen ist", sagte Union-Coach Steffen Baumgart der Sportschau.

Jakob Rüger, Sportschau, 01.02.2025 21:30 Uhr

In der 24. Minute zumindest mal eine Abschlussszene: Der flinke Benedict Hollerbach hatte im Mittelfeld Fahrt aufgenommen - sein 22-Meter-Schuss nach dem Dribbel-Solo geriet aber einen halben Meter zu hoch. Sonst war nicht viel im ersten Abschnitt. Enttäuschend für Union.

Rose - "Haben Union anders erwartet"

Entsetzlich enttäuschend aber geradezu für RB, das seine Fans mit einem total passiven Auftritt erschütterte. Zumindest bis zur 40. Minute. Da erreichte eine schöner Pass in die Tiefe Xavi, der die Kugel aus 16 Metern halbrechter Position an den linken Außenpfosten chippte.

"Wir haben Union ein Stück anders erwartet. Wir sind nie in unsere Abläufe gekommen, weder defensiv noch offensiv. In der zweiten Halbzeit haben wir das angepasst", sagte Leipzigs Trainer Marco Rose am Sportschau-Mikrofon.

Jakob Rüger, Sportschau, 01.02.2025 21:32 Uhr

Dementsprechend reagierte Rose zur Halbzeit und brachte mit Antonio Nusa (für Lois Openda) und Amadou Haidara (für El Chadaille Bitshiabu) zwei frische Leute. Sein Team reagierte tatsächlich. Plötzlich war auch mal Tempo im Spiel bei RB. Und in der 56. Minute zappelte das Tornetz der Unioner. Benjamin Sesko hatte aus 13 Metern flach getroffen. Allerdings: Der RB-Stürmer stand hauchdünn im Abseits.

Hollerbach brachial - und erfolglos

Das war's dann aber auch schon wieder mit dem Leipziger Aufbäumen. Union übernahm wieder. Und hätte in der 67. Minute eigentlich in Führung gehen müssen. Hollerbach war am 16er freigespielt worden, machte noch einen Schritt in die Tiefe und stand blank vor Keeper Peter Gulacsi. Anstatt die Kugel aber in eine Ecke zu schieben, drosch der Berliner aber einfach drauf und donnerte dem Leipziger Keeper den Ball ins Gesicht. Der durfte sich für eine unfreiwillige Parade feiern lassen, während sich Unions Fans mal wieder über das Thema Abschlussschwäche Gedanken machen durften.

Gleiches galt für die 88. Minute, als der eingewechselte Jerome Roussillon den Ball freistehend aus 16 Metern über das Tor knallte. Und in der Nachspielzeit stocherte Jordan die Kugel aus drei Metern eben nicht über die Linie. Union musste feststellen: Man hätte den Sieg verdient gehabt. Aber ganz vorn fehlte für einen Dreier die Kaltschnäuzigkeit.

Union in Hoffenheim, Leipzig gegen St. Pauli

Union Berlin spielt am kommenden Samstag in Hoffenheim (08.02., 15.30 Uhr). Leipzig empfängt die Mannschaft von St. Pauli (09.02., 17.30 Uhr).