v.l. Jamie lewelig, serhou guirassy

VfB mit Vereinsrekord Stuttgarter Offensive für Augsburg nicht zu bändigen

Stand: 21.12.2023 08:34 Uhr

Dank seines Torjäger-Duos Serhou Guirassy und Deniz Undav hat der VfB Stuttgart sein gelungenes Fußballjahr erfolgreich abgeschlossen und mit einem Vereinsrekord veredelt. Die Schwaben ließen dem FC Augsburg keine Chance.

Am Mittwoch (20.12.2023) setzte sich Stuttgart mit 3:0 (2:0) durch. Die Tore erzielten Undav (18. Minute), Guirassy (45.+1) und Chris Führich (69.). Mit dem elften Sieg in der erst im Januar zu Ende gehenden Hinrunde schob sich der VfB an RB Leipzig vorbei. Und überwintert damit als Tabellendritter.

Elf Siege in Hinrunde: Vereinsrekord für VfB Stuttgart

So viele Siege in der ersten Saisonhälfte der Fußball-Bundesliga hatten die Stuttgarter noch nie - auch nicht 1991/92, als sie den Meistertitel holten. Dass der VfB schon jetzt mehr Punkte (34) als am Ende der gesamten vergangenen Spielzeit (33) hat, unterstreicht die beeindruckende Entwicklung in nur gut sechs Monaten vom Relegationsteilnehmer zum Europacup-Kandidaten.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß sagte nachher am Sportschau-Mikrofon: "Das konnte keiner erwarten. Jetzt bin ich auch mal bereit, das ein bisschen zu reflektieren. Was wir geleistet haben, ist großartig." Aber er machte klar: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass relativ schnell der Zeitpunkt kommt, wo der Fokus wieder scharfgestellt wird."

Der FCA kassierte indes die zweite Niederlage unter Trainer Jess Thorup im Dezember und blieb im dritten Spiel in Serie sieglos, überwintert aber mit einem Acht-Punkte-Polster auf die Abstiegszone. Thorup bilanzierte: "Stuttgart war viel besser. Nach der Winterpause müssen wir nach vorne gucken und versuchen, das besser zu machen."

VfB zeigt anderes Gesicht nach Pleite gegen FCB

Die Gastgeber ließen keinen Zweifel daran, nach der 0:3-Pleite in München eine Reaktion zeigen zu wollen. Der VfB war präsenter in den Zweikämpfen und spielerisch dominant, erarbeitete sich zügig fast zwei Drittel der Ballbesitzanteile. Augsburg verteidigte zunächst diszipliniert, konnte dabei aber selbst keine Akzente setzen.

Stattdessen wirbelten immer wieder Maximillian Mittelstädt und Chris Führich über die linke VfB-Seite. Auch der neu in die Startelf gerückte Jamie Leweling belebte das Stuttgarter Spiel, zog häufig das Tempo an bei Gegenstößen.

Stuttgarter Eckballvariante überrumpelt Augsburg

So war es folgerichtig, dass in Durchgang eins der VfB bei zwingenden Torraumszenen klar die Nase vorne hatte (9:2 Torschüsse). Nach einem Konter über Leweling spielten Undav und Guirassy per Doppelpass die Augsburger Abwehr auseinander, Undavs Abschluss traf den Pfosten (14.).

Ein Vorbote für das, was dann kam: die Stuttgarter Führung. Dabei nutzte der VfB den Kollektivschlaf des FCA bei einem ruhenden Ball. Angelo Stiller brachte seinen Eckstoß halbhoch an den Fünfmeterraum, wo Undav unbedrängt seine Direktabnahme an den Innenpfosten und ins Netz beförderte.

Es folgten weitere Hochkaräter, Stuttgart beschäftigte Augsburg-Torwart Finn Dahmen ordentlich. So parierte er vor dem Halbzeitpfiff einen Leweling-Abschluss in höchster Not mit dem Gesicht (34.). Dahmen hatte dann aber beim Stuttgarter 2:0 nichts zu melden: Undav legte nach einem abenteuerlichen Augsburger Ballverlust im Spielaufbau für Guirassy auf.

Augsburg bemüht, Führich macht elegant Deckel drauf

Die Halbzeitansprache von FCA-Trainer Jess Thorup schien deutlich ausgefallen zu sein. Denn Augsburg attackierte früher und war enger am Mann. Kapitän Ermedin Demirovic fasste sich ein Herz und ließ einen Distanzschuss ab - Stuttgarts Torhüter Alexander Nübel parierte den bis dahin besten FCA-Abschluss (48.).

Doch die Augsburger Bemühungen halfen nichts. Stuttgart war schlicht effektiver. Ein traumhafter Stiller-Heber über die Abwehrkette fand im Strafraum Führich, der mit der Innenseite den Ball elegant an Dahmen vorbeilegte. Das zog Augsburg endgültig den Stecker. Atakan Karazor traf noch die Latte (76.), ein höherer VfB-Sieg wäre möglich gewesen. Am Ende blieb es bei drei Treffern der Schwaben.

Stuttgart im Januar in Gladbach, Augsburg empfängt Leverkusen

Nach der Winterpause empfängt der FCA zum ersten Spiel im neuen Jahr Tabellenführer Bayer Leverkusen (Samstag, 13.01.2024, 15.30 Uhr). Für den VfB geht es mit einem Gastspiel in Mönchengladbach wieder los (Sonntag, 14.01.2024, 17.30 Uhr).