Leistungsgerechtes Remis Bremen erkämpft einen Punkt gegen Leipzig
Werder Bremen hat sich zum Auftakt des 16. Spieltags in der Fußball-Bundesliga einen Punkt gegen RB Leipzig erkämpft - und das auch völlig verdient.
Beim 1:1 am Dienstagabend (19.12.2023) brachte Lois Openda (47. Minute) das Team von Trainer Marco Rose in Führung, Justin Njinmah (75.) glich für die Bremer aus.
Die Sachsen verpassten den vierten Liga-Erfolg nacheinander und stehen mit jetzt 33 Punkten vorerst auf Platz drei der Tabelle. Bremen, das Team von Trainer Ole Werner, ist seit nunmehr drei Spielen ohne Niederlage, kletterte mit 16 Zählern zunächst auf Rang 13 und kann zuversichtlich auf den Abstiegskampf in neuen Jahr blicken.
Abschied für Leipzigs Forsberg als Kapitän
Emil Forsberg führte die Sachsen in seinem letzten Spiel für RB Leipzig als Kapitän aufs Feld. Der Schwede wechselt im Winter nach New York. "Es wäre perfekt gewesen, wenn wir heute gewonnen hätten. Klar wollte ich mein letztes Spiel unbedingt gewinnen heute", sagte Forsberg im Sportschau-Interview: "Ich geben die Fahne weiter jetzt an die Jungs."
Herzliche Umarmung zum Abschied. Marco Rose und der abwandernde Emil Forsberg.
Bremens Marco Friedl sprach am ARD-Mikrofon von einer "reifen Leistung" und einem "hochverdienten Punkt. Mit ein bisschen mehr Glück gewinnen wir die Partie heute auch."
Das sah auch sein Trainer so. "Ich habe heute eine Top-Leistung gesehen der Mannschaft", sagte Bremens Coach Werner, bemängelte aber auch die mangelnde Chancenverwertung in der ersten Hälfte: "Wir haben Moral bewiesen nach dem Rückstand, und es war insgesamt am Ende ein gerechtes Unentschieden."
Über vergebene Chancen ärgerte sich auch Leipzigs Trainer Rose: "Wir hätten einfach das zweite Tor machen müssen. Die Möglichkeiten waren da. Bremen macht dann den Ausgleich, erspielt sich das Remis, erkämpft sich das Remis - und wir fliegen mit nur einem Punkt nach Hause."
Pfostentreffer für Leipzig nach 45 Sekunden
Die erste Chance im Bremer Dauerregen gehörte den Gästen, und da waren gerade mal 45 Sekunden gespielt. Nach einem Freistoß von David Raum aus dem Halbfeld konnte Werder nicht weit genug klären und Castello Lukeba donnerte den Ball an den Pfosten. Da hätte Bremens Torwart Michael Zetterer keine Chance gehabt.
In der Folge blieben die Leipziger dominant, liefen gewohnt hoch an und pressten aggressiv. Die nächste Chance gab es allerdings erst in der 20. Minute - und die kam eher zufällig zustande. Nach einem Patzer von Anthony Jung tauchte Xavi Simons plötzlich frei vor Zetterer auf, konnte den Ball aber nicht am Schlussmann vorbeibringen. Wenig später prüfte ihn Xavi Zetterer nach schöner Kombination mit einem Schuss aus 16 Metern. Der Torwart war dann wenig später auch gegen Yussuf Poulsen zur Stelle.
Bremens Sturm-und-Drang-Zeit
Zur ersten Bremer Chance dauerte es bis zur 32. Minute, doch die hatte es dann auch in sich. Nach einer Flanke von Mitchell Weiser köpfte Rafael Borré genau in Richtung Eck des Leipziger Tores, wo Lukeba für seinen Torwart Janis Blaswich auf der Linie klären musste.
Es war der Auftakt zu einer Bremer Sturm-und-Drang-Zeit, die RB nur mit Mühe und Not überstand. Erst scheiterte erneut Borré an Blaswich, dann war ein Zuspiel von Justin Njinmah auf den freistehenden Marvin Ducksch zu ungenau und dann zimmerte Jens Stage den Ball völlig frei vor dem Tor über den Kasten und vergab damit eine Riesen-Chance.
Poulsens Treffer zählt nicht
Danach waren die Bremer aber im Glück. Erst verfehlte Lois Openda bei einem Schuss aus 20 Metern das Tor nur knapp, dann zappelte der Ball plötzlich im Werderaner Netz.
Doch Poulsen stand bei seinem Kopfball-Abstauber nach einem Pfostentreffer von Amadou Haidara leicht im Abseits. Schiedsrichter Tobias Reichel kassierte die vermeintliche Führung ein. So ging es mit 0:0 in die Pause - leistungsgerecht.
Openda schockt Werder nach der Pause
Zu Beginn des zweiten Durchgang gab es dann aber die kalte Dusche für Bremen. Forsberg spielte einen langen Ball auf Openda, der gewann den Zweikampf gegen Christian Groß und verwandelte dann im dritten Versuch gegen den tapferen Zetterer.
Leipzigs Lois Openda schießt aufs Tor
Werder wehrte sich. Erst entschärfte Blaswich eine scharfe Hereingabe von Borré mit dem Fuß, dann traf Ducksch mit einem schönen Schuss nur die Latte. Leipzig zog sich in dieser Phase des Spiels ein wenig zu weit zurück.
Im Anschluss verflachte die Partie, und es wurde ruppiger. Die nächste große Chance gab es erst wieder in der 68. Minute, und die hätte fast zum 2:0 geführt. Doch Openda scheiterte nach einem Pass von Xavi frei vor Torwart Zetterer.
Verdienter Ausgleich durch Njinmah
Stattdessen trafen die Bremer. Über Jung, Ducksch und Stage kam der Ball zu Njinmah - und der zog aus rund 20 Metern unten links ins Eck ab. In den Schlussminuten spielten beide Teams auf Sieg, es blieb am Ende aber beim gerechten 1:1.
Für die Bremer ist der Punkt verdient, denn Werder belohnte sich damit für seinen Mut und seine offensive Ausrichtung. Leipzig muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nach der Führung nicht nachgelegt zu haben. "Da war sogar ein bisschen mehr drin für uns", resümierte Njinmah nach der Partie.
Werder in Bochum, Leipzig gegen Frankfurt
Werder tritt am 17. Spieltag im neuen Jahr am Sonntag (14.01.2024) beim VfL Bochum an, Leipzig ist einen Tag zuvor gegen Eintracht Frankfurt gefordert.