Freiburg schlägt Wolfsburg Perfekter Abschied - Petersen jubelt im letzten Heimspiel
Der SC Freiburg hat in der Fußball-Bundesliga mit einem Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg seine Chancen auf die Champions League erhalten, Nils Petersen sorgte mit einem Tor in seinem letzten Heimspiel für große Emotionen. Wolfsburg bangt um das internationale Geschäft.
Durch das 2:0 (0:0) bleibt Freiburg im Rennen um Platz vier in der Tabelle. Den Platz in der Europa League hatte der SCF schon vorher sicher. Kapitän Christian Günter und Nils Petersen in seinem letzten Heimspiel sorgten für die Tore. "Es hätte nicht besser enden können", sagte Petersen im ARD-Hörfunk. "Ich hab schon so lange nicht mehr gejubelt, ich wusste gar nicht, was ich machen sollte."
Wolfsburg fiel dagegen zunächst auf Platz sieben zurück. Der könnte am Saisonende das Verpassen des Europapokals bedeuten, wenn Eintracht Frankfurt den Pokal gewinnt und hinter Platz sieben landet.
Ernüchtert stellte Nico Kovac, Trainer des VfL Wolfsburg, fest: "Wir haben es nicht geschafft, uns aufzubäumen. Das haben wir in der ganzen Saison selten geschafft, uns gegen die Niederlage zu stemmen. Wir haben verdient verloren", sagte Kovac und ergänzte mit Blick auf den letzten Spieltag: "Wir haben ein Heimspiel zuhause. Wir müssen auf die anderen schauen. Die Jungs haben eine gute Entwicklung genommen. Wir werden zusehen, dass wir mindestens den Sieg klarmachen."
Am letzten Spieltag (alle Partien Samstag, 27.05.2023 um 15.30 Uhr) spielt Freiburg bei Eintracht Frankfurt, Wolfsburg empfängt Hertha BSC.
Freiburgs Petersen: Tor nach Einwechslung im letzten Spiel
Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte blieb auch die zweite Hälfte lange ohne Unterhaltungswert - bis Nils Petersen eingewechselt wurde. Im Stadion ein emotionaler Moment - sollte es doch der letzte Einsatz des langjährigen Freiburger Stürmers im heimischen Stadion sein.
Und die Geschichte des Spiels schrieb Petersen selbst komplett. Der ebenfalls eingewechselte Christian Günter hatte in der 71. Minute auf Vorarbeit von Roland Sallai durch einen von Wolfsburgs Sebastiaan Bornauw abgefälschten Schuss die Führung erzielt.Dann legte Petersen nach: Nach einer flachen Hereingabe von Sallai musste Petersen am zweiten Pfosten nur noch den Fuß reinhalten (75. Minute). Petersen traf noch ein zweites Mal (80.), den großen Jubel beendete der Video-Assistent, der im Spielaufbau korrekterweise ein Foul der Freiburger feststellte.
Freiburgs Nicolas Höfler sah in der Nachspielzeit noch die Rote Karte - er leistete sich ein grobes Foul gegen Luca Waldschmidt.
Emotionaler Abschied von den Fans
Die Fans verabschiedeten Petersen mit einem Transparent: "Niemand ist größer als der Verein - aber du warst verdammt nah dran." Petersen, dessen Karriere von Carl Zeiss Jena über Energie Cottbus zunächst zu Bayern München und Werder Bremen geführt hatte, absolvierte seit 2015 mehr als 200 Spiele für Freiburg
Auch Jonathan Schmid nahm Abschied. Er hatte lange mit einer Covid-19-Erkrankung zu kämpfen und musste mehr als fünf Monate aussetzen. "Dass einem ein solcher Abschied bereitet wird, das ist schon phänomenal", sagte Petersen. Pläne für die Zeit nach seiner Karriere habe er noch nicht. Trainer Christian Streich stellte in der ARD fest: "Die Jungs müssen sich alle ein Beispiel nehmen am Nils. Alle, die den SC Freiburg im Herz haben, lieben Nils Petersen - und das hat Gründe. Er ist ein Vorbild."
Neben Petersen und Schmid verabschiedete sich eine weitere Freiburger Legende. Stadionsprecher Claus Köhn gab seine Funktion nach 35 Jahren im Alter von 74 Jahren auf. In einem Abschiedsvideo richtete auch der frühere Bundestrainer Joachim Löw Worte an Köhn und sagte: "Für mich bist du eine Legende."