S04 und Bochum in Not Stuttgart hat Rettung nach Sieg in Mainz in eigener Hand
Ausrufezeichen im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga: Der VfB Stuttgart hat das Spiel beim 1. FSV Mainz 05 gedreht - und im Rennen mit Schalke und Bochum nun alles in eigener Hand. Trainer Sebastian Hoeneß' Einwechselungen gaben den Ausschlag.
Denn beim 4:1 (1:1)-Auswärtssieg in Mainz hätte Stuttgart die Partie wohl ohne Joker Chris Führich nicht gedreht. Am Sonntag (21.05.2023) lieferte er nach seiner Hereinnahme erst per Eckstoß einen Assist für Serhou Guirassy (64. Minute) und düpierte dann bei seinem eigenen Treffer im Alleingang die Mainzer Defensivabteilung (78.).
Später legte er noch auf für Tanguy Coulibaly (90.+1), einen weiteren Joker. Zunächst hatte Marcus Ingvartsen die 05er in Front gebracht (23.) und Wataru Endo für Stuttgart ausgeglichen (41.).
Durch den Sieg hat der VfB im Rennen um den Klassenerhalt mit Schalke 04 und dem VfL Bochum am letzten Spieltag jetzt alles in eigener Hand. Stuttgart (32 Punkte) zieht mit Bochum gleich, hat aber das bessere Torverhältnis und belegt Rang 15.
"Der Druck war groß. Am Anfang hat mir die Zielstrebigkeit gefehlt", sagte VfB-Trainer Hoeneß am Sportschau-Mikrofon. "Bei dem Spiel heute darf man nicht zu streng sein, und hinten raus haben wir es super gemacht."
Schalke (31 Zähler) rutscht ab auf den vorletzten Platz. Und für Mainz (Platz neun, 45 Punkte) ist nach der Pleite das Thema Europapokal erledigt.
Mainz erst effektiver, dann zaubert Stuttgarts Endo
Es war ein zäher Beginn. Beide Teams schafften es erstmal, das jeweils andere weg vom eigenen Tor zu halten. Das bedeutete im Umkehrschluss eben, dass vorne wenig ging, es fehlten Kreativität und Risikobereitschaft. Bezeichnend: Die Anfangsviertelstunde verstrich ohne Torschüsse.
Dann vergab Mainz-Stürmer Karim Onisiwo die erste Großchance, VfB-Torwart Fabian Bredlow parierte (22.). Anschließend nutzten die 05er aber den Eckstoß: Edimilson Fernandes fand am zweiten Pfosten Onisiwo, der wiederum legte auf für den gedankenschnellen Ingvartsen.
Stuttgart hatte bis dahin eigentlich die Spielgestaltung verantwortet. Die Schwaben waren mit fast 60 Prozent Ballbesitz mehr als doppelt so oft wie Mainz im Angriffsdrittel - dafür aber ratlos - in Erscheinung getreten. Ein Konter über den dribbelstarken Silas Katompa Mvumpa landete dann jedoch mit etwas Glück auf Endos Fuß - der Japaner traf traumhaft per Volleyschuss.
Chris Führich erweist sich als Top-Joker
Mainz übernahm nach dem Wiederbeginn die Initiative. Stuttgart tat sich zunächst schwer. Und so war es fast schon folgerichtig, dass erst ein Standard des VfB das Spiel auf den Kopf stellte. Denn Joker Führich schlug nach seiner Einwechselung für Tiago Tomás (62.) einen punktgenauen Eckball, Guirassy sprang am höchsten und köpfte ein.
Die Rheinhessen waren danach angeknockt, kamen selbst nur noch sporadisch gefährlich vor das Tor. Stattdessen sorgte Führich nach einem Konter mit einem unwiderstehlichen Dribbling und starkem Abschluss für die Vorentscheidung. Seine Leistung krönte er mit einem weiteren Assist für Coulibaly - er war gerade erst für Silas gekommen (86.).
VfB empfängt Hoffenheim, Mainz gastiert beim BVB
Am letzten Spieltag kommt es für Stuttgart im Abstiegs-Herzschlagfinale zum baden-württembergischen Duell mit der TSG 1899 Hoffenheim. Währenddessen ist Schalke bei Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig krasser Außenseiter. Und Bochum empfängt Leverkusen. Mainz ist derweil bei Titelaspirant Borussia Dortmund gefordert (alle Partien Samstag, 15.30 Uhr).