BVB im Vorteil Bayern-Pleite gegen Leipzig - jetzt ist Schützenhilfe nötig
Der FC Bayern München hat in der Fußball-Bundesliga eine Pleite gegen RB Leipzig kassiert. Es könnte die entscheidende Niederlage im Titelkampf mit dem BVB gewesen sein.
Die Leipziger gewannen im Spitzenspiel des 33. Spieltages in der Münchner Arena vor 75.000 Zuschauern mit 3:1. Serge Gnabry (25. Minute) hatte die Münchner in Führung gebracht, Konrad Laimer (65.), Christopher Nkunku (76.) und Dominik Szoboszlai (86.) trafen für die Sachsen.
In der Tabelle hat Borussia Dortmund durch den Sieg am Sonntag beim FC Augsburg die Tabellenspitze übernommen, und die Bayern müssen nun auf Schützenhilfe am letzten Spieltag hoffen. Die Leipziger bleiben mit 63 Punkten Dritter, haben vor dem letzten Spieltag aber einen Platz in der Champions League sicher.
In der zweiten Halbzeit habe RB "ein besseres Gefühl" für das Spiel bekommen. "Wir haben gemeinsam attackiert, gute Bälle gewonnen, dann gute Umschaltsituationen gehabt und dann eiskalt die Tore gemacht, was wichtig ist. Und dann haben wir nicht unverdient 3:1 gewonnnen", sagte Leipzigs Konrad Laimer: "Das waren viele Glücksgefühle."
Tuchel: "Habe keine Erklärung"
Bayern-Trainer Thomas Tuchel zeigte sich ratlos. "Ich habe keine Erklärung, wie so etwas passieren kann. Wir kommen aus einer guten Phase. Ich sehe die Mannschaft trainieren, sehe die Energie, sehe den Spirit, die Qualität im Training", sagte Tuchel: "Wenn du soweit unter deinem eigenen Level spielst, und das Level konstant sinkt, tust du dich schwer, Spiele zu gewinnen."
Bayern nur 30 Minuten besser
Tuchel beorderte Nationalspieler Leon Goretzka in die Startelf. Leroy Sané saß daher auf der Bank. Leipzig musste ohne Timo Werner auskommen. Der Nationalstürmer fehlte nach einer Erkältung. Für ihn begann André Silva.
Von Beginn an war es eine intensive Partie. Die Bayern hatten mehr Ballbesitz und damit auch mehr Kontrolle, doch auch die Leipziger spielten gut mit. Bis zur ersten richtig guten Torchance dauerte es aber bis zur 17. Minute. Da setzte sich Bayerns Kingsley Coman auf der rechten Seite schön durch und flankte in die Mitte, wo Goretzka den Ball aber nicht richtig traf. Kurz danach tauchte Thomas Müller nach feinem Pass von Joao Cancelo und Weiterleitung von Jamal Musiala frei vor Leipzigs Torwart Janis Blaswich auf, der behielt aber die Ruhe.
Dennoch: Die Bayern wurden stärker, und die Leipziger reagierten nur noch. In der 25. Minute war es dann passiert. Erneut ging es über die linke Seite, wo Cancelo prächtig mit Müller harmonierte. Der passte dann auf Gnabry, der mit Tempo in den Strafraum zog und mit einem wuchtigen Schuss aufs kurze Eck abschloss. Wenig später traf Musiala nach Pass in den Rückaum von Coman nur das Außensetz.
Leipzig kommt schon vor der Pause besser ins Spiel
Bayern-Torwart Yann Sommer bekam in der 34. Minute erstmals etwas zu tun. Da parierte der Schweizer Nationaltorwart einen Weitschuss von Dominik Szoboszlai. Da hatten die Bayern eine Flanke einfach nicht gut genug geklärt.
Für Leipzig war es der Startschuss in eine kurze Sturm-und-Drang-Zeit, denn wenig später hatten auch Nkunku und Dani Olmo gute Chancen zum Ausgleich, scheiterten aber jeweils an Sommer.
Die Bayern lösten das alles auf, indem sie dann selbst wieder mehr nach vorne spielten. Erst köpfte Coman völlig frei und ungehindert einen Kopfball am Tor vorbei, dann scheiterte Musiala mit einem Schuss an Blaswich. Mit einer verdienten, wenn auch knappen Führung der Bayern ging es in die Pause.
Christopher Nkunku (Leipzig) nach seinem Tor gegen den FC Bayern
FC Bayern gibt Spiel aus der Hand
Die zweite Halbzeit kam nur langsam in Fahrt. Beide Teams agierten auf Augenhöhe und neutralisierten sich. Das alles freilich auf hohem Niveau. Es waren die beiden Abwehrreihen, die das Spiel bestimmten.
Den Bayern kann man vorwerfen, in dieser Phase der Saison und im Angesicht der Meisterschaft nicht mehr Initiative gezeigt zu haben, um aufs zweite Tor und die Vorentscheidung zu gehen. Stattdessen fiel der Ausgleich. Nach einer Ecke für die Bayern setzten die Leipziger einer überfallartigen Konter, den Laimer am Ende abschloss.
Bayerns Müller sagt, "da geht noch was"
"Abgezockt sieht anders aus", sagte Thomas Müller, als er auf den Konter zum 1:1 nach eigenem Eckball angesprochen wurde. Generell sei die zweite Halbzeit "sehr schwach" von den Bayern gewesen: "Wir haben RB mit eigenen Fehlern aufgebaut. Aber wir müssen jetzt den Nackenschlag wegstecken."
Zum Aufgeben sehe er keinen Grund: "Dortmund muss beide Spiele gewinnen, das will ich erst mal sehen." Er fühle, dass "da schon noch was geht".
Zwei Elfmeter für Leipzig
Die Bayern verloren nach dem Ausgleich die Kontrolle. In der 74. Minute foulte Benjamin Pavard Nkunku im Strafraum, Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte auf den Punkt, und der Franzose verwandelte selbst (76.).
Und es sollte noch schlimmer kommen. In der 85. Minute zeigte Aytekin erneut auf den Punkt, Noussair Mazraoui war der Ball an die Hand gesprungen, und diesmal verwandelte Dominik Szoboszlai souverän. Konsternierte und geschockte Bayern waren anschließend nicht mehr in der Lage, dem Spiel noch eine Wende zu geben.
Leipzig empfängt Schalke, Bayern in Köln
Am 34. Spieltag ist Leipzig im eigenen Stadion gegen den FC Schalke 04 gefordert (Samstag, 27.05.2023 um 15.30 Uhr). Bayern ist parallel zu Gast in Köln.