Traumtore in Müngersdorf Köln müht sich, Hoffenheim trifft sehenswert
Der 1. FC Köln wartet auch nach dem vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga auf den ersten Sieg und verlor nach individuellen Fehlern gegen die effektive TSG 1899 Hoffenheim.
Nach dem unglücklichen 1:3 (0:2) gegen 1899 Hoffenheim vom Samstag (16.09.2023) steckt der FC mit weiterhin nur einem Punkt im unteren Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga fest. Hoffenheim dagegen freut sich über neun Zähler und ein Traumtor von Florian Grillitsch, der Österreicher traf aus 50 Metern Entfernung zum 0:2 (28.).
Zuvor hatte Andrej Kramaric mit dem schnellsten Tor der laufenden Saison die Führung erzielt (1.), Maximilian Beier (52.) erhöhte mit einem starken Schuss. Davie Selke (61.) verkürzte für Köln, das in der Nachspielzeit noch Rasmus Carstensen mit Gelb-Rot verlor (90.+1).
Kölns Trainer Baumgart lobt sein Team
FC-Trainer Steffen Baumgart war trotz der dritten Niederlage im vierten Saisonspiel nicht gänzlich unzufrieden. "Ich glaube, dass die Jungs es gut gemacht haben und auf einem guten Weg sind. Wir schaffen es halt im Moment nicht, uns zu belohnen."
Hoffenheims Coach Pellegrino Matarazzo äußerte sich im Sportschau-Interview glücklich über den frühen Treffer, aber nicht über die Zeit danach. "Leider haben wir, statt mehr zu machen, weniger gemacht, waren zu reaktiv, haben uns besonders bei eigenem Ballbesitz zu wenig bewegt." Mit Blick auf das Resultat sagte Matarazzo: "Wir haben drei Tore geschossen in Köln, das schafft nicht jeder. Und jetzt drei Siege in Folge, das tut gut."
Hoffenheims Kramaric trifft nach 50 Sekunden
Hoffenheims Sturmroutinier Kramaric hatte nach 50 Sekunden zwei Abwehrfehler genutzt, noch während die Fans das 100-jährige Jubiläum des Stadions in Müngersdorf mit einer riesigen Choreografie und Gesängen feierten. Leart Paqarada attackierte Flankengeber Pavel Kaderabek zu zögerlich, Benno Schmitz traf den Ball beim Klärungsversuch nicht richtig und Kramaric schoss trocken aus kurzer Distanz ein.
Der Gegentreffer war ein Weckruf für die Kölner, Selke verfehlte direkt im Anschluss das Hoffenheimer Tor nur knapp. Der FC war die aktivere Mannschaft mit vielversprechenden Ansätzen.
Hoffenheim: Grillitsch mit Effet und etwas Glück
Das nächste Tor aber erzielte wieder Hoffenheim, wieder nach Kölner Fehlern. In Nöten durch einen schlimmen Fehlpass von Denis Huseinbasic wollte Torwart Marvin Schwäbe weit vor dem Tor klären, spielte den Ball aber per Grätsche in die Mitte. Dort, an der Mittellinie, schoss Grillitsch Richtung leeres Tor und traf mit Effet und etwas Glück rechts oben ins Eck.
Nach der Pause ein ähnliches Bild: Köln mühte sich, Hoffenheim traf. 1899-Angreifer Wout Weghorst rettete gleich zweimal, zunächst spektakulär per Kopf auf der Linie, kurz darauf per Arm bei einem Schuss von Florian Kainz. Schiedsrichter Daniel Siebert verzichtete auf einen Handelfmeter, weil sich Weghorst in einer Grätsche befand und sich mit dem ausgestreckten Arm abfangen wollte.
Beier trifft für TSG unter die Torlatte
Hoffenheim dagegen verwertete fast jede Chance, so auch durch Beier. Aus 18 Metern in halblinker Position schoss er den Ball spektakulär unter die Torlatte, Schwäbe war noch mit den Fingerspitzen dran.
Kölns Kampfgeist war trotz des erneuten Nackenschlags nicht gebrochen, Selkes Anschlusstreffer aus spitzem Winkel durch die Beine von Oliver Baumann war verdient. Der FC erhöhte das Risiko, brachte unter anderem Luca Waldschmidt, der überraschend nicht in der Startelf stand. Die engagierten Kölner kamen zu weiteren gefährlichen Abschlüssen, trafen aber kein weiteres Mal. Hoffenheim hätte bei Konterchancen ebenfalls noch nachlegen können.
Hoffenheim gegen Union, Köln in Bremen
Am 5. Spieltag ist die TSG in Berlin gefordert (Samstag, 23.09.2023 um 15.30 Uhr). Auch die Kölner treten am selben Tag auswärts an im Abendspiel gegen Bremen (18.30 Uhr).