Der Dortmunder Spieler Jude Bellingham jubelt nach seinem kuriosen Tor gegen Wolfsburg

Spektakel gegen Wolfsburg Dortmund wahrt seine Titelchance eindrucksvoll

Stand: 08.05.2023 00:00 Uhr

Im Stile eines Meisters hat Borussia Dortmund den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga nach Hause geschickt. Der BVB bestrafte fast jeden der vielen VfL-Fehler eiskalt.

Mit dem furiosen 6:0 (3:0)-Erfolg gegen die Wolfsburger vom Sonntag (07.05.2023) bleibt Dortmund Tabellenführer Bayern München auf den Fersen, drei Spieltage vor Saisonende beträgt der Rückstand weiterhin einen Punkt. Mit einer disziplinierten Defensivleistung und sehenswerten Toren von Karim Adeyemi (14., 59.), Jude Bellingham (59., 86.), Sebastien Haller (28.) und Donyell Malen (37.) fuhr der BVB einen beeindruckenden Heimsieg ein.

Dortmunds Trainer Edin Terzic war voll des Lobes für seine Mannschaft: "Das war heute eine absolute Top-Leistung, von Anfang bis Ende. Natürlich hilft es immer, wenn man früh in Führung geht, aber viel wichtiger ist es, dass man dann mit dem Fuß auf dem Gaspedal bleibt. Das haben wir getan."

Er ergänzte mit Blick auf die Meisterschaft: "Die Saison ist sehr verrückt, sie ist sehr intensiv, wir hatten so viele Rückschläge. Vielleicht geht es in dieser Saison nicht nur darum, die Chancen zu nutzen, sondern auch zu zeigen: Egal, was passiert, egal, wie hart wir getestet werden, wir sind bereit aufzustehen und weiterhin dran zu glauben."

Schöner Kopfball von Dortmunds Adeyemi

Wolfsburg verpasste es, im Kampf um die Europapokal-Plätze die Niederlagen der Konkurrenz zu nutzen. "Der BVB ist die beste Heimmannschaft. Jeder, der hier spielt, weiß, hier ist wenig zu holen", sagte Wolfsburgs Trainer Niko Kovac, kritisierte aber auch sein Team. "Wir haben uns einfach nicht gewehrt, wir waren nicht aggressiv in den Zweikämpfen, deswegen haben wir auch verdient in der Höhe verloren."

Der 2:1-Sieg des FC Bayern bei Werder Bremen vom Samstagabend hatte den Druck auf Dortmund erhöht, aber mögliche Unsicherheiten waren schon nach 14 Minuten passé. Adeyemi versenkte eine abgefälschte Flanke von Julian Ryerson mit einem anspruchsvollen Kopfball in die linke Ecke, Josuha Guilavogui konnte nicht mehr stören.

Wolfsburg beschenkt Dortmund

Es war der Auftakt in ein temporeiches Spiel: Erst vergaben Wolfsburgs Kevin Wimmer (19.) und Dortmunds Malen (20.) jeweils Riesenchancen frei vor den Torhütern, bevor Haller auf 2:0 stellte. Vorausgegangen waren ein Ballgewinn von Mats Hummels gegen Jonas Wind und ein Querpass von Adeyemi, Haller musste nur noch den Fuß hinhalten.

Beim dritten Tor machten es die Wolfsburger, beispielhaft für die gesamte Partie, dem BVB sehr einfach. Weil Maximilian Arnold nicht absicherte und Guilavogui einen falschen Schritt machte, reichte ein weiter Ball von Wolf, um Brandt frei aufs Tor zulaufen zu lassen. Nach einem simplen Querpass durfte Malen ins leere Tor einschieben.

Kurioser Treffer von Bellingham

Fehler Wolfsburg, Tor Dortmund - nach diesem Schema ging es nach der Pause weiter. Vor dem 4:0 lief Bellingham schräg durch die gegnerische Hälfte, hielt Arnold problemlos auf Distanz. Als der VfL-Kapitän wegrutschte, zog Bellingham mit links aus 20 Metern ab. Casteels‘ Parade war nicht stabil genug, von der Latte sprang der Ball nach oben, landete mit viel Effet aber doch noch kurios im Tor.

In einer starken Dortmunder Mannschaft ragten Adeyemi und Bellingham noch heraus. Vor dem 5:0 eroberte Adeyemi tief in der Wolfsburger Hälfte den Ball gegen den schläfrigen Sebastiaan Bornauw, erhielt ihn zurück und tunnelte Micky van den Ven. Einen weiteren Treffer verpasste er, weil er einen Foulelfmeter deutlich über das Tor schoss (65.). Kilian Fischer hatte zuvor Bellingham umgegrätscht.

Den Schlusspunkt setzte dann Bellingham nach einer Kopfballablage von Brandt und, wie gehabt, einer schwachen Wolfsburger Abwehraktion - Bornauw stand am 16er allein gegen zwei Dortmunder.

Dortmund zu Hause gegen Gladbach

Am 32. Spieltag empfängt Dortmund Borussia Mönchengladbach zum Topspiel (Samstag, 13.05.2023 um 18.30 Uhr), der FC Bayern spielt drei Stunden zuvor gegen den FC Schalke 04. Parallel zum FCB empfängt Wolfsburg die TSG 1899 Hoffenheim.