Vorlage im Titelrennen Bayern beißen sich bei hartnäckigen Bremern durch
Der Kampf um die deutsche Meisterschaft bleibt in der Fußball-Bundesliga ein zähes Ringen. Am 31. Spieltag kam der FC Bayern München bei Werder Bremen am Samstag (06.05.2023) zu einem dünnen 2:1 (0:0)-Arbeitssieg.
Serge Gnabry (62.) machte wie in der Vorwoche beim 2:0 gegen Hertha BSC den Türöffner. Der eingewechselte Leroy Sané (73.) sorgte für die Vorentscheidung. Niklas Schmidts (86.) Kracher in den Winkel zum 1:2 kam zu spät.
"Ich bin sehr zufrieden", ordnete Münchens Trainer Thomas Tuchel die Leistung seiner Mannschaft gegenüber der Sportschau ein. "Ich erwarte nicht, dass wir die Sterne vom Himmel spielen. Wir haben solide und konzentriert gespielt. Wir sind ruhig geblieben und haben am Ende verdient gewonnen."
Bayern weiter Spitzenreiter - BVB gegen Wolfsburg
Durch den knappen Erfolg bleibt der Rekordmeister (65 Punkte) Tabellenführer vor Verfolger Borussia Dortmund (64).
Bremen holte zwar aus den jüngsten neun Spielen nur einen Sieg, hat aber drei Spieltage vor Schluss als Zwölfter mit 35 Punkten noch ein Polster von sieben Zählern auf die Abstiegsränge.
Bremens Torwart Pavlenka rettet gegen Pavard
Die Gäste aus München, wie zuletzt ohne Thomas Müller in der Startelf, begannen die Partie mit totaler Dominanz. Der Tabellenführer attackierte früh, spielte schnell nach vorn. Die ersten 20 Minuten kam Bremen kaum aus der eigenen Hälfte, musste in und um den Strafraum herum eine Menge wegkämpfen, grätschen und köpfen. Bayern hatte in dieser Phase deutlich über 60 Prozent Ballbesitz, aber am Ende nur eine richtig gute Chance.
Nach einem Freistoß kam Benjamin Pavard im Strafraum zum Kopfball, doch Werder-Schlussmann Jiri Pavlenka wehrte stark ab (22.). Bremen strampelte sich erst nach knapp einer halben Stunde frei und hatte mit mehr Mut dann auch direkt gute Möglichkeiten. Mitchell Weiser verpasste eine Bittencourt-Hereingabe im Strafraum knapp (34.). Wenig später setzte Pascal Groß aus dem Mittelfeld zu einem Solo an, ging an drei Münchnern vorbei und schoss dann aus 14 Metern knapp über das Bayern-Tor (35.).
Diese Phase gab den Bremern das nötige Selbstvertrauen, um die Partie bis zum Pausenpfiff völlig offen zu halten. So stand es zur Halbzeit zwar nach Torschüssen 5:3 und nach Ecken 8:0 für Bayern München - aber auf der Anzeigetafel stand nicht zu Unrecht ein 0:0.
Bremen mutig, aber Serge Gnabry trifft für München
Die erste Szene in Durchgang zwei gehörte den Gastgebern. Nach einem Vorstoß über seine rechte Seite legte Weiser zurück Richtung Elfmeterpunkt. Den Schussversuch von Marvin Ducksch konnte Bayerns Abwehr aber noch blocken (48.). Es entwickelte sich ein offenes Spiel. München fehlte nach vorne weiter die letzte Präzision. Sadio Mané verpasste nach Gnabry-Zuspiel aus kurzer Entfernung die Führung (56.).
Schließlich war es wie schon in der Vorwoche Gnabry, der die Münchner in die Spur brachte. Nach einer Flanke von außen sprang Jamal Musiala im Strafraum der Ball vom Fuß - aber genau zu Gnabry, der aus vier Metern zum 1:0 einschoss. "So ein Tor in so einem Spiel ist natürlich ärgerlich", sagte Bremens Verteidiger Niklas Stark im Sportschau-Gespräch.
Traumtor von Niklas Schmidt sorgt für Spannung
Das Münchner Spiel wurde daraufhin sicherer und zielstrebiger. Nach einem schnellen Spielzug durchs Mittelfeld erhöhte Sané auf feinen Pass von Noussair Mazraoui mit einem Schrägschuss von rechts ins lange Eck auf 2:0.
Schmidts Traumtor aus 22 Metern in den rechten Winkel zum 1:2 sorgte zwar noch einmal für eine spannende Schlussphase. An Münchens Erfolg änderte es aber nichts mehr. Der FC Bayern hat damit seit 2008 in 27 Duellen mit Bremen nicht mehr verloren. So eine eine Serie zwischen zwei Teams gab es bisher nicht in der Bundesliga-Geschichte.
Bayern gegen Schalke, Bremen in Leipzig
Am kommenden Spieltag wartet der nächste kampfstarke Gegner auf den FC Bayern. Schalke 04, das zuletzt mit dem 3:2 beim 1. FSV Mainz 05 ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesendet hatte, ist am 32. Spieltag zu Gast in der Münchener Arena (Samstag, 13.05.2023 um 15.30 Uhr). Bremen könnte am Sonntag (17.30 Uhr) dann bei RB Leipzig einem weiteren Top-Team Kopfschmerzen bereiten.