Nationen-Turnier Deutsche Eishockey-Frauen schon im Gefühlsrausch
Erstmals wird der Deutschland Cup im Eishockey mit Frauenteams gespielt. Für die deutsche Mannschaft gab es gleich einen Sieg und ganz neue Gefühle.
Diese Form der Aufmerksamkeit und Unterstützung war neu für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen. Mit 1.000 Zuschauenden war die erst vor zwei Jahren frisch sanierte Arena in Landshut sehr gut gefüllt, und die vielen Eishockeyfans sorgten für eine tolle Atmosphäre, als das deutsche Team sein Auftaktspiel beim Deutschland Cup gegen Dänemark bestritt.
"Ich würde sagen, dass wir schon ein bisschen aufgeregt waren, weil wir es nicht gewohnt sind, uns vor so vielen Leuten zu zeigen und zu präsentieren. Umso schöner, dass wir das Spiel gewinnen konnten", sagte Nationalspielerin Jule Schiefer ins Sportschau-Mikrofon. In der Regel spielt Schiefer mit ihrem Klub ECDC Memmingen Indians nur vor wenigen Hundert Besuchenden.
Torschützin Miller: "Etwas ganz besonderes"
1:0 hatte Deutschland die Däninnen bezwungen. Es war ein guter Start in das renommierte Eishockey-Turnier, das in diesem Jahr erstmals in einer Doppelveranstaltung mit Frauen- und Männerteams ausgetragen wird.
Das Tor des Abends erzielte Jennifer Miller. Auch sie war im Anschuss ganz gerührt und happy. "Ich kann es gar nicht beschreiben. Das erste Tor beim Deutschland Cup zu erzielen, ist etwa ganz Besonderes" , sagte die 25-jährige Stürmerin von Mad Dogs Mannheim.
Als es in der Schlussphase nochmal spannend wurde und die Däninnen ihre Torhüterin vom Eis nahmen, wurde es richtig stimmungsvoll in der Halle. Das Publikum wurde in dieser Phase zu einer starken Stütze für die deutschen Spielerinnen. "Es war sehr laut", sagte die starke Torfrau Sandra Abstreiter. "Es war schon sehr cool."
Sandra Abstreiter - deutsche Torfrau für die Professional League
Abstreiter ist so etwas wie der Star im deutschen Team. Im September wurde die 25-Jährige, die im April eine überragende Weltmeisterschaft für Deutschland gespielt hatte, beim Draft der neugegründeten Professional Women's Hockey League (PWHL) vom Team aus Ottawa gezogen. Abstreiter ist damit die erste deutsche Spielerin, die die Chance erhält, für einen der sechs Gründungsstandorte der PWHL aufzulaufen.
So wird die gebürtige Freisingerin vom Januar 2024 an mit ihrem Team aus Ottawa offiziell in den Ligenbetrieb starten. Mit dabei sind auch professionelle Mannschaften aus Boston, New York und Minnesota (USA) sowie Toronto und Montreal (Kanada).
Gegen Finnland sogar vor 3.000 Fans?
Bis dahin gilt die volle Konzentration von Sandra Abstreiter und dem gesamten deutschen Team aber dem nächsten Match beim Deutschland Cup. Am Freitag geht es gegen Finnland (10.11.2023, 19.00 Uhr) und es werden sogar knapp 3.000 Fans erwartet. "Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, vor so vielen Leuten zu spielen", freut sich schon Jennifer Miller.