Basketball Neuer Modus im BBL-Pokal - die "Kleinen" sind zum Ärgern da
Der Pokal im Land des Basketball-Weltmeisters startet mit einem neuen Modus. Nach langer Pause sind wieder Zweitligisten dabei, für den BBL-Boss macht das den Reiz aus: "Der Pokal lebt doch von Überraschungen."
Der BBC Bayreuth macht den Anfang. Als erster Zweitligist werden die Oberfranken nach 14 Jahren wieder ein Spiel im BBL-Pokal bestreiten. Die Mannschaft aus der ProA, wie die 2. Liga im Basketball heißt, trifft am Freitag (22.09.2023) auf den MLP Academics Heidelberg.
Insgesamt sind sechs Zweitligisten dabei. Sie haben in der ersten Runde sämtlich Heimrecht und treffen auf einen der beiden Absteiger aus der Bundesliga, oder auf einen der Klubs, die in der vergangenen Saison die Plätze neun bis 16 in der BBL belegten. Die besten acht Mannschaften der Vorsaison steigen erst im Achtelfinale ein.
Stefan Holz, Geschäftsführer der BBL, nennt das einen "smarten Kompromiss", weil die "Interessen in der Liga unterschiedlich sind". Mannschaften, die in europäischen Wettbewerben vertreten sind, seien ohnehin schon stark belastet. Andere Vereine hingegen seien froh über mehr Spiele und damit auch höhere Einnahmen.
Im Gespräch mit der Sportschau betonte Holz, dass es bei der Reform und der damit verbundenen Vergrößerung des Starterfeldes aber vor allem darum geht, die BBL "nicht zu weit weg" von der 2. Liga ziehen zu lassen. Den sechs Klubs aus der ProA solle nicht nur in Freundschaftsspielen die Möglichkeit gegeben werden, sich mit den "Großen" zu messen, sondern sie auch im Wettbewerb zu ärgern. "Es ist eine Binse, aber der Pokal lebt doch von den Überraschungen", sagt Holz, "und die Show kommt mal an andere Standorte."
Stefan Holz
Die erste Pokalrunde ist ein Gradmesser, wie sich der Weltmeistertitel der deutschen Nationalmannschaft auf den Alltag auswirkt. Die BBL startet am Mittwoch (27.09.2023) in die neue Saison.
Topspiel in Quakenbrück
Das Topspiel in der ersten Pokalrunde wird am Sonntag in Quakenbrück angeworfen. Die Artland Dragons treffen auf die Bamberg Baskets. In der Saison 2006/07 standen sich die beiden Mannschaften in der Finalserie der Bundesliga gegenüber. Die Bamberger gewannen den Titel. Die Dragons, die von 2003 bis 2015 in der BBL spielten, trösteten sich 2008 mit dem Gewinn des Pokals.
Wie attraktiv das Los für die Dragons ist, zeigt ein Video mit Marius Kröger. Der Geschäftsführer der Niedersachsen flehte vor dem Laptop um das Los Bamberg und war entsprechend euphorisch, als es dann gezogen wurde. Kröger hat eine berufliche Vergangenheit in Bamberg.
"Top Four" bleibt
Nach der ersten Runde geht es mit dem Achtelfinale weiter. Die Sieger der folgenden Viertelfinale spielen dann im sogenannten "Top Four" die Halbfinals und das Finale. Vier Mannschaften an einem Ort zu versammeln, um den Pokalsieger zu ermitteln, habe sich bewährt, so Holz. Es gebe Überlegungen, einen festen Standort für das kleine Turnier zu bestimmen. In dieser Saison werde die Halle für das "Top Four" aber noch nach den Viertelfinalspielen bestimmt.