Skispringen Vierschanzentournee - Termine, Rekorde, Preisgelder
Die deutschen Skispringer sind Außenseiter, Favoriten andere bei der 71. Vierschanzentournee. Ab Donnerstag, den 29.12.2022, beginnt eines der Highlights im Wintersport - endlich wieder mit Fans, die vergangenes Jahr nicht erlaubt waren. Sportschau.de mit allen Informationen rund um die Tournee.
Wann wird wo im TV übertragen?
Das ZDF überträgt Oberstdorf am 28. und 29. Dezember ab 16.30 Uhr sowie das Abschlussspringen und die vorherige Qualifikation in Bischofshofen am 5. Januar ab 16.30 Uhr und am 6. Januar ab 16.30 Uhr.
Dagegen wird die Sportschau die Wettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen am 31. Dezember, ab 14 Uhr, und an Neujahr, ebenfalls ab 14 Uhr sowie das Springen in Innsbruck am 03. und 04. Januar (jeweils ab 13.30 Uhr) live übertragen (im Ersten und im Livestream).
Wie stehen die Chancen der Deutschen?
Schlechter als in den vergangenen Jahren. Die DSV-Adler sind noch nicht in Topform. In Karl Geiger, der in Titisee-Neustadt Dritter wurde, stand erst einmal in dieser Saison nach einem Einzelspringen ein Deutscher auf dem Podest. Im vergangenen Jahr reiste der Oberstdorfer als Gesamtweltcupführender zum Auftakt in seine Heimat, diesmal ist er als bester Athlet aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher Siebter.
Der österreichische Coach sieht es pragmatisch: "Wir sind schon in Topform zur Tournee gekommen, im Gelben Trikot, mit zwei Topleuten, und haben auch nicht gewonnen", sagt er. Horngacher findet die Ausgangslage in diesem Jahr gar nicht schlecht. Sein Team sei konzentriert und im "Arbeitsmodus". Ein deutscher Sieg wäre dennoch eine Überraschung.
Wer ist im deutschen Aufgebot?
Karl Geiger führt das siebenköpfige Team der deutschen Skispringer an. Zudem setzt Horngacher auf den sechsmaligen Weltmeister Markus Eisenbichler, Olympiasieger Andreas Wellinger, Stephan Leyhe, Constantin Schmid und Pius Paschke. Den zusätzlichen Quotenplatz für das deutsche Team sicherte sich Tournee-Debütant Philipp Raimund.
Wer sind die Favoriten auf den Titel?
Der Topfavorit kommt aus Polen. Dawid Kubacki gewann in dieser Saison vier von acht Einzelspringen im Weltcup und führt in der Gesamtwertung. Der 32-Jährige holte den Tournee-Titel bereits in der Saison 2019/20. Hinter Kubacki haben auch der Slowene Anze Lanisek, der Österreicher Stefan Kraft und der Norweger Halvor Egner Granerud gute Chancen. Alle drei springen in dieser Saison auf sehr hohem Niveau und durften sich schon über jeweils mindestens einen Sieg freuen.
Der Triumphator des vergangenen Jahres, der Japaner Ryoyu Kobayashi, sucht in diesem Winter noch nach seiner Form. Der 26-Jährige zählt nicht zu den größten Siegkandidaten.
Wer sind die Grand-Slam-Champions?
Sven Hannawald wird für immer in den Rekordbüchern der Tournee stehen, weil er 2001/02 als Erster das Kunststück schaffte, alle vier Springen für sich zu entscheiden. 16 Jahre später gelang das auch dem Polen Kamil Stoch und gleich im Jahr darauf Ryoyu Kobayashi. In diesem Jahr ist der Japaner nicht in Form - ganz anders als der Pole Dawid Kubacki und der Slowene Anze Lanisek. Sie gehen als Favoriten in die Tournee.
Fünf Tournee-Gesamtsiege gab es bisher nur von einem Athleten: Der Finne Janne Ahonen war 1998/99, 2002/03, 2004/05, 2005/06 und 2007/08 erfolgreich. Viermal gewann die deutsche Skisprung-Legende Jens Weißflog. Weißflog hält gemeinsam mit dem Norweger Björn Wikola den Rekord an Tagesiegen (10), vor Ahonen und dem Österreicher Gregor Schlierenzauer (je 9).
Wo wird gesprungen? Sind Fans zugelassen?
Die gute Nachricht kam Mitte Dezember mit den weißen Flocken: Schneesicherheit gibt es bei allen vier Orten. Und, anders als im vergangenen Jahr, dürfen auch wieder Zuschauer dabei sein - die Orte sind berühmt für die Hexenkessel-Stimmung.
Nach den beiden Auftaktevents in der Oberstdorfer Schattenberg-Arena und in Garmisch-Partenkirchen auf der Olympiaschanze geht es über die Grenze nach Österreich: Ab dem 3. Januar wird in Innsbruck im Bergisel-Stadion gesprungen, der Tourneeabschluss ist am 5./6. Januar wie immer auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen.
Datum | Wettbewerb | Austragungsort |
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28.12.2022 | Qualifikation (ab 16.30 Uhr/Ticker) | Oberstdorf |
29.12.2022 | Wettbewerb (ab 16.30 Uhr/Ticker) | Oberstdorf |
31.12.2022 | Qualifikation (ab 14 Uhr/Livestream) | Garmisch-Partenkirchen |
01.01.2023 | Wettbewerb (ab 14 Uhr/Livestream und Ticker) | Garmisch-Partenkirchen |
03.01.2023 | Qualifikation (ab 13.30 Uhr/Livestream und Ticker) | Innsbruck |
04.01.2023 | Wettbewerb (ab 13.30 Uhr/Livestream und Ticker) | Innsbruck |
05.01.2023 | Qualifikation (ab 16.30 Uhr/Ticker) | Bischofshofen |
06.01.2023 | Wettbewerb (ab 16.30 Uhr/Ticker) | Bischofshofen |
Die Schanzenrekorde
Der Schanzenrekord in der Oberstdorfer Schattenberg-Arena ist langsam überfällig: Der Norweger Sigurd Pettersen hält die Bestmarke mit 143,5 Metern bereits seit 2003. In Garmisch ist Dawid Kubacki mit 144 Metern die Nummer eins. Den Polen hätte Markus Eisenbichler beim Neujahsrspringen 2022 beinahe abgelöst, sein Sprung landete bei 143,5 Metern.
Am Bergisel in Innsbruck ist Michael Hayböck aus Österreich mit 138 Metern aus dem Jahr 2015 der Allzeit-Beste, in Bischofshofen hält Dawid Kubacki aus Polen seit 2019 den Rekord mit 145 Metern. Damit landete er auch den weitesten Satz, den es bisher in der Tourneegeschichte gab.
Rekordspringer der Tournee: Dawid Kubacki aus Polen
Wie hoch ist das Preisgeld?
100.000 Schweizer Franken (etwa 96.000 Euro) erhält der Gesamtsieger zusätzlich zu den üblichen Weltcupprämien - die Summe wurde bereits vrgangenes Jahr deutlich angehoben. Das kumulierte Preisgeld, das über die vier Tournee-Stationen insgesamt ausgeschüttet wird, liegt bei 400.000 Franken (384.000 Euro). Jeweils 75.000 Franken werden pro Ort als übliche Weltcup-Prämie und für den Qualifikationssieg ausbezahlt.