Skispringen in Oslo Wellinger springt bei Forfang-Sieg in die Top 10
Die deutschen Skispringer haben sich beim zweiten Wettkampf am Holmenkollen etwas verbessert präsentiert, nach ganz vorne hat es aber auch diesmal nicht gereicht. Beim Erfolg von Lokalmatador Johann Andre Forfang war Andreas Wellinger am Sonntag (10.03.2024) als Achter bester DSV-Adler. Karl Geiger erlebte einen weiteren Rückschlag.
Wellinger konnte im Finale noch ordentlich Plätze gutmachen und schob sich unter die besten Zehn. Auf den Sieger Forfang fehlten ihm aber 15,1 Punkte. Der Norweger setzte sich bei seinem Heimspiel nach Sprüngen auf 133,5 und 128 Meter vor Ryoyu Kobayashi aus Japan und Stefan Kraft (Österreich) durch.
Geiger verpasst den zweiten Durchgang
Philipp Raimund verpasste als 16. knapp einen Top-15-Platz. Constantin Schmid wurde 23., Pius Paschke kam auf Rang 25. Auch Stephan Leyhe holte als 30. noch Weltcup-Punkte. Nur Karl Geiger verpasste aus deutscher Sicht das Finale der besten 30.
"Es war ein sehr schwieriges Wochenende für uns", schätzte Bundestrainer Stefan Horngacher das nicht ganz zufriedenstellende Ergebnis im Sportschau-Interview ein. "Wir hatten uns das besser vorgestellt. So wie die Jungs heute agiert haben, war es ein Schritt vorwärts. Alles in allem war es eine zähe Partie. Aber wir haben gekämpft."
Wellinger mit starkem zweiten Sprung
Wellinger hatte im ersten Durchgang Probleme am Absprung und kam so nicht wirklich auf Höhe. Nach 123 Metern war schon Schluss, das reichte lediglich für den 18. Platz in der Zwischenwertung. Doch seine 128,5 Meter im Finale katapultierten ihn um zehn Plätze nach vorne.
Raimund, der am Vortag noch vom Wind verblasen wurde, erwischte im ersten Durchgang deutlich bessere Bedingungen, segelte auf 129,5 Meter und damit vorübergehend an die Spitze des Klassements. Als 15. ging er ins Finale, verlor da nach 120,5 Metern aber noch eine Position.
Schmid und Paschke können sich nicht verbessern
Schmid war am Vortag erst durch das Ausscheiden von Raimund ins Finale gerutscht, diesmal gelang der erste Sprung mit 122,5 Metern deutlich besser. Nach 118,5 Metern im zweiten Durchgang wurde es in der Endabrechnung Platz 23. Seine trockene Analyse danach lautete: "Es dreht recht stark und ist schwer einzuschätzen. Das ist teilweise ein bisschen unfair. Ich hatte es zweimal okay gehabt, nicht total beschissen, aber auch nicht total gut. Ähnlich waren auch meine Sprünge."
Paschke schaffte mit 125,5 Metern im ersten Sprung als 21. locker den zweiten Durchgang, wo er nach lediglich 117,5 Metern aber noch vier Plätze zurückfiel. Am Samstag war er als 14. noch bester Deutscher. "Es war heute nicht so gut wie gestern. Ich bin zu früh weggesprungen und hatte nicht so die Höhe", lautete sein Fazit nach Rang 25.
Leyhe blickt nach drei Sprüngen nach vorne
Leyhe war am Sonntag auch wieder im Wettkampf dabei, nachdem er tags zuvor wegen der verpassten Qualifikation nur Zuschauer gewesen war. Mit seinen 120 Metern übernahm er nach vier Springern die Führung, musste aber lange um den zweiten Durchgang zittern. Als 29. rutschte er gerade noch ins Finale, und stürzte dort nach 113 Metern aber noch auf den 30. Platz ab.
Dennoch war der 32-Jährige nicht vollends unzufrieden: "Ich bin froh, dass ich heute drei Sprünge machen durfte. Meine Lieblingsschanze ist es definitiv nicht, jetzt freue ich mich auf Trondheim. Das ist komplett etwas anderes. Darum bin ich frohen Mutes."
Geiger verpasst das nächste Finale
Geiger kam auch am dritten Tag am Holmenkollen nicht ins Fliegen. Bei Seitenwind fing er schon über dem Vorbau zu schaukeln an, zog den Sprung aber trotzdem noch auf 117,5 Meter. Doch wie schon beim ersten Wettkampf am Samstag reichte das nicht für einen Platz unter den besten 30. Wie so häufig in den letzten Wochen sah der Routinier den zweiten Durchgang nicht.
"Leider war das, glaube ich, der beste Sprung vom Wochenende. Ich tue mich in der Luft unglaublich schwer, das System läuft nicht zusammen. Wenn es dann noch ein bisschen böig ist, wird es gleich nochmal schwieriger", versuchte er seine aktuelle Phase anschließend einzuordnen.
Huber und Sundal raus aus dem Kampf um die Gesamtwertung
Im Kampf um den Gesamtsieg in der Raw Air Tour verabschiedeten sich gleich zwei Top-10-Springer. Der Österreicher Daniel Huber, der als Gesamtführender in den Tag gegangen war, stürzte bei 111 Metern ab. Und auch Kristoffer Eriksen Sundal aus Norwegen verpasste den zweiten Durchgang. Damit haben beide keine Chancen mehr auf den Gesamtsieg.
Was ist die Raw-Air-Tour?
Seit der Saison 2016/17 gibt es diese Tour und kurz vor dem Saisonfinale in Planica ermitteln die Sportler auf drei unterschiedlich großen Anlagen (Oslo, Trondheim und Vikersund) ihre Besten. Dabei müssen die Skispringer in zehn Tagen 16 Sprünge absolvieren und neben den Wertungsdurchgängen gehen auch die Qualifikationen in die Wertung ein. Neben Weltcuppunkten gibt es für den Sieger am Ende 40.000 Euro. Im Vorjahr gewann Halvor Egner Granerud die Tournee-Serie.
Startzeit | Wettbewerb Männer | Wettbewerb Frauen | Ort |
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08.03. | Einzel Männer, Quali HS 134 | Einzel Frauen, Quali HS 134 | Oslo |
09.03. | Einzel Männer HS 134 | Einzel Frauen HS 134 | Oslo |
10.03., | Einzel Männer HS 134 | 17 Uhr: Einzel Frauen HS 134 | Oslo |
12.03., | 16 Uhr: Einzel Männer HS 105 |
11 Uhr: Einzel Frauen, Quali HS 105 18 Uhr: Einzel Frauen HS 105 |
Trondheim |
13.03. | 16 Uhr: Einzel Männer HS 138 |
11 Uhr: Einzel Frauen, Quali HS 138 18.00 Uhr: Einzel Frauen HS 138 |
Trondheim |
15.03. | 16.30 Uhr: Einzel Männer Quali HS 240 | Vikersund | |
16.03. | 16 Uhr: Einzel Männer HS 240 | 10 Uhr: Einzel Frauen HS 240 | Vikersund |
17.03. | 15.30 Uhr: Einzel Männer HS 240 | 10 Uhr: Einzel Frauen HS 240 | Vikersund |